Noch bis Ende März ist die perfekte Zeit um sich um den Schnitt der Obstbäume zu kümmern. Allerdings wird der Winterschnitt nur bei Kernobst wie Äpfeln, Birnen und Quitten durchgeführt. Steinobst (Kirschen und Zwetschgen) werden besser im Sommer nach der Ernte geschnitten. Durch den Schnitt wird die Vitalität und Fruchtbarkeit des Gehölzes erhöht und der Baum ist viel gesünder. Durch das Auslichten der Krone bekommen die Früchte außerdem mehr Licht, was die Farbe und den Geschmack der Früchte fördert.
Warum im Winter schneiden
Bei frostfreier Witterung kann an jüngeren Bäumen der Erziehungsschnitt vorgenommen werden und ältere Bäume können mit einem Verjüngungsschnitt ausgelichtet werden. Im unbelaubten Zustand kann der Kronenaufbau besser begutachtet werden als im Sommer. Schneiden Sie nicht bei Temperaturen unter -5 Grad, da das Holz dann sehr brüchig ist.
Entfernen Sie die Äste immer komplett und lassen Sie keine Stümpfe stehen, da sich sonst Neuaustriebe bilden könnten. Je stärker der Schnitt, desto kräftiger treibt der Baum aus.
Erziehung ist alles
In den ersten fünf Jahren wird die Krone des Baums mit einem Erziehungsschnitt in Form gebracht. Nach der Pflanzung ist es wichtiger das Wachstum des Baumes und den Aufbau eines langfristig stabilen Kronengerüstes zu fördern. Es bleibt nur ein Haupttrieb stehen, alle anderen nach oben wachsenden Triebe werden bis zum Stamm zurückgeschnitten. Wählen Sie dazu rund um den Baum drei oder vier Leitäste aus, die möglichst waagerecht wachsen und mit dem Haupttrieb die Form der Krone ausmachen sollen. Achten Sie darauf, dass die Leitäste gut verteilt sind und auf verschiedenen Höhen am Stamm sitzen. Die Leitäste, sowie der Haupttrieb werden jährlich um etwa ein bis zwei Drittel zurückgeschnitten.
Der richtige Schnitt
In den folgenden Jahren wird nicht nur der Haupttrieb in jedem Frühjahr eingekürzt, sondern auch alle Konkurrenztriebe die an den Leitästen wachsen, sowie abgestorbene oder beschädigte Äste und Triebe, die steil nach oben wachsen, sich überkreuzen oder aneinander scheuern. An senkrecht wachsenden Ästen (auch Wasserschosse genannt), wachsen meist nur wenige Früchte, daher werden diese ebenfalls entfernt. Versuchen Sie Astgabeln zu vermeiden, da sich dort viel Feuchtigkeit sammelt, die Fäulnispilzen einen optimalen Untergrund bietet.
TEXT: Victoria Wegner
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