Petersilie (Petroselinum crispum) als der Klassiker unter den Kräutern kennt jeder aus unserem Küchenkulturkreis! Doch dass dieses bekannte Kraut im eigenen Garten wächst, das können nicht viele von sich behaupten. Und das, obwohl Petersilie das am meisten verwendete Kraut in den Küchen unseres Landes ist.
Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Suchen Sie für Ihre Petersilie einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte optimalerweise locker und nährstoffreich sein. Achten Sie beim Pflanzen darauf, dass ein Abstand von 20 cm zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten wird und säen Sie am besten in Reihen. Außerdem benötigt Petersilie eine freie Höhe von 60 cm.
Der richtige Zeitpunkt, um die Pflanzen nach draußen zu setzen, ist dann gekommen, wenn nicht mehr mit Bodenfrost zu rechnen ist. Dies sollten Sie dann bis spätestens Mitte Juni auch gemacht haben. Wichtig ist es, den Boden während der Keimung immer leicht feucht zu halten, sonst gehen Ihre Frischlinge schnell ein.
Falls Sie keinen Garten haben oder eine Topfhaltung bevorzugen, ist das natürlich auch möglich. Kaufen Sie dann am besten gesunde und kräftige Pflanzen, die sich durch dunkelgrüne Blätter auszeichnen. Heben Sie von Zeit zu Zeit mal den Topf an und überprüfen Sie, ob die Wurzeln schon unten rausgewachsen sind. Dies deutet nämlich auf Platzmangel hin und ein Umtopfen ist vonnöten.
Den Winter überstehen die Pflanzen in milderen Regionen abgedeckt, in kälteren Gefilden sollten Sie die Triebe im Herbst auf eine Höhe von circa 3 cm kürzen, die Pflanze ausgraben und in einen Topf setzen. Stellen Sie den Topf nun ins Helle und Warme, wird eine erfolgreiche Winterernte sicher sein.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Geerntet werden kann die Petersilie ganzjährig, am aromatischsten ist sie kurz vor der Blüte. Beim Ernten der Petersilie schneiden Sie am besten den Stiel mit ab. Er ist sehr schmackhaft und enthält zusätzlich noch viele Vitamine. Zum Abschneiden eine Schere oder ein scharfes Messer verwenden. Ernten Sie Ihre Petersilie immer nur portionsweise, damit sich die Pflanze ausreichend erholen kann. Sie wird nach dem Abschneiden von unten nachwachsen.
Besonders Glatte Petersilie lässt sich nach dem Ernten gut lagern. Sie kann sowohl eingefroren als auch getrocknet werden.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Petersilie sollte frisch geerntet sofort weiterverwendet werden. Das heißt: Immer nur so viel pflücken, wie Sie gerade benötigen. Beim Kochen verlieren die Blätter ihre Würzung, deshalb wird Petersilie generell nie mitgekocht, sondern am Ende der Kochzeit entweder über die Speisen gestreut oder eingerührt.
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
Frisch gepflückt enthalten die Blätter Ihrer Petersilie sehr viel Vitamin C. Außerdem wird ihnen eine blutreinigende Wirkung nachgesagt.
Weiterhin ist Petersilie ein natürliches Schönheitsmittel. Wird es gegessen, so wirkt das Kraut hautklärend und verhilft zu einem zarteren Teint. Als Dampfbad oder Kompresse kann es außerdem gegen fettige und unreine Haut verwendet werden. Sehr beliebt ist Petersilie auch als Augenkompresse bei brennenden Augen. Und zuletzt schwören manche Menschen auf die Wirkung von Petersilienwasser als Mittel gegen Sommersprossen.
Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Bei der Petersilie handelt es sich um eine zweijährige Pflanze, die in zwei unterschiedliche Typen unterteilt wird: Die Krause und die Glatte Petersilie. Den Unterschied kann man sich schon anhand des Namens denken. Die Blätter der Krausen Petersilie sind dunkelgrün und stark gekraust. Man verwendet sie vor allem zum Garnieren von Gerichten. Die Glatte Petersilie zeichnet sich hingegen durch glatte, glänzend dunkelgrüne Blätter aus, die ein intensiveres Aroma verströmen. Aufgrund dieser Eigenschaft wird die Glatte Petersilie häufiger zum Würzen von Speisen verwendet. Wie schon zuvor erwähnt, lässt sich die Glatte Petersilie außerdem gut lagern, da sie sowohl eingefroren als auch getrocknet werden kann. Ein weiterer Pluspunkt der Glatten Petersilie: Aus ihren Wurzeln lassen sich köstliche Suppen zubereiten und in feine Streifen geschnitten und frittiert bietet sie als dekorative Beilage eine weitere Verwendungsmöglichkeit. Die Glatte Petersilie kam über türkische Länder zu uns und ist unverzichtbar zu Falafel und Co.
Sorten – Welche gibt es?
Neben den oben bereits beschriebenen Petersiliensorten (Krause und Glatte Petersilie), gibt es noch die Wurzelpetersilie, die Gartenpetersilie und die Hundspetersilie. Die Wurzelpetersilie zeichnet sich, wir ihr Name schon vermuten lässt, durch besonders große Wurzeln aus. Während man ihre Blätter wie bei den Blattpetersilienarten verwenden kann, wird die Wurzel gern für Suppen benutzt. Die Gartenpetersilie existiert in vielen verschieden Zuchtsorten, die unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen. Bekannte Vertreter sind die ‘Mooskrause‘ oder die Sorte ‘Einfache Schnitt‘. Vor der Hundspetersilie sollte man sich in Acht nehmen. Sie ist leicht mit den essbaren Petersiliensorten zu verwechseln, allerdings stark giftig!