Die Pflaume zählt vermutlich zu den Verführern erster Klasse. Mit ihrer saftigen Süße und der Vielzahl an Möglichkeiten der Weiterverarbeitung von Kuchen über Kompott bis zu unzähligen und vor allem unwiderstehlichen Desserts. Wer kann da schon nein sagen?
Anbau – Wie geht das?
Ein Pflaumenbaum benötigt später einen Platz von circa 4 mal 4 Metern. Bei schwachwüchsiger Unterlage kann es auch deutlich weniger werden. Es empfiehlt sich die Herbstpflanzung, wobei eine Pflanzung im Frühling auch möglich ist.
Standort – Wo am besten?
Pflaumen mögen es sonnig, ihr Standort sollte daher idealerweise in der Sonne liegen. Als Untergrund bevorzugen sie humusreichen aber vorrangig gut gewässerten Boden. Er sollte außerdem idealerweise mittelschwer, sandig-lehmig und leicht warm sein.
Pflege – Was ist zu tun?
Abhängig von Sorte und Lokalitäten sind Pflaumen sehr bis mäßig robust. Schneiden Sie die Jungpflanzen im Frühjahr auf drei bis vier Leitäste zurück, um sie zu einem Baum oder einem Strauch zu erziehen. Eine Mindesthöhe von 75 Zentimetern ist für den Stamm Voraussetzung. Ist die Krone fertig gewachsen, sollten Sie die neuen Triebe im Sommer reduzieren. Dafür einfach die abgeernteten Triebe entfernen. Sollte Ihr Pflaumenbaum zu starken Fruchtbehang aufweisen, dann dünnen Sie die Früchte am besten Ende Mai – vor dem natürlichen Frucht-Falls im Juni – aus, sonst können Äste brechen oder Früchte faulen. Pflaumen tragen hauptsächlich an zwei- bis vierjährigen Ästen mit einem Ertragsmaximun im dritten Jahr.
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18,90 €Ernte – Was ist zu beachten?
Da Pflaumen je nach Lichteinfall unterschiedlich schnell reifen, pflückt man sie am besten abschnittsweise vom Baum. Die Reifezeit reicht meist bis zum Sommerende zwischen Juli und September, abhängig von den gegebenen Voraussetzungen. Etwa zwei Wochen nach der Blaufärbung können die Früchte ohne Stil geerntet werden. Pflaumen eignen sich wunderbar als Naschobst, ihr volles Aroma entfalten sie allerdings erst nach dem Kochen. Daher ist die Weiterverarbeitung zu Kompott, Pflaumenmus oder Saft besonders beliebt.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die saftigen, bis zu sechs Zentimeter großen Pflaumen gehören zu den Steinobstfrüchten und zur Familie der Rosengewächse. Die Blüten des sommergrünen Baumes leuchten ab Frühlingsmitte weiß vor dem Laubaustrieb hervor und bieten einen wunderschönen Anblick. Es wird vermutet, dass es sich bei der Ursprungsart der Pflaumen um eine aus Südeuropa oder Eurasien stammende Zufallshybride handelt.
Am besten wachsen und gedeihen Pflaumenbäume im frischen, gemäßigten Klima mit regelmäßigen Sommerniederschlägen. Spätfrost ist hingegen ein wahrer Feind, da die Bäume sehr früh blühen. Er wäre für die Blüten verhängnisvoll. In kälteren Regionen, in denen Spätfrost vorkommen kann, empfiehlt sich daher der gerüstgestützte Anbau an einer warmen Mauer. Die meisten Pflaumensorten zählen zu den Selbstbefruchtern, einige andere sind allerdings nur teilweise selbstbefruchtend oder sogar selbststeril.
Falls bei Ihnen Unsicherheit herrscht, ob es sich um eine Pflaume und nicht etwa um eine Zwetsche oder gar eine Reneklode handelt, achten sie auf die „Fruchtnaht“. Dahinter verbirgt sich eine Art Längskerbe auf einer Seite der Frucht.
Kulturgeschichte – Wie kam die Pflaume zu uns?
Mit Sicherheit ist es nicht zu sagen, es wird jedoch vermutet, dass die Pflaume aus Kleinasien stammt. Von dort kam sie etwa 150 vor Christi zusammen mit den Römern auf deren Kriegszug nach Italien und schaffte es nach und nach ganz Europa „einzunehmen“.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Viele Pflaumensorten sind selbstbefruchtend. Bei nicht selbstbefruchtenden Sorten am besten Pollenspender mitpflanzen. Dazu zählen Schlehen, Zierpflaumen und Mirabelle von Nancy.
Zu den beliebtesten Pflaumensorten zählen:
- Ruth Gerstetter: groß, oval, dunkelblau, Reifezeit Juli, warmer Standort nötig
- Ontariopflaume: rund, grüngelb, Reifezeit im August, selbstbefruchtend
- The Czar: groß, oval, schwarzblau, sehr saftig und süß, Reifezeit im August, selbstbefruchtend
- Opal: rotviolett, hellblau bereift, Reifezeit im August, selbstbefruchtend
TEXT: Carina Naeve
FOTOS: Fotolia