Schnittlauch gehört vermutlich zu den bekanntesten Kräutern in unseren Gegenden. Ob bewusst oder unbewusst hat ihn sicher jeder schon mal zu sich genommen. Doch es ist etwas ganz anderes, wenn zum Beispiel der leckere Kräuterquark mit Schnittlauch aus dem eigenen Anbau veredelt wird. Also, probieren Sie es aus!
Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Ein geeigneter Boden für den Schnittlauchanbau ist nährstoffreich und feucht, außerdem sollte genügend Sonne den Platz erreichen. Wenn Sie Ihren Schnittlauch vorziehen wollen, können Sie dies bereits ab Februar auf der Fensterbank oder im Frühbeet tun. Ab April/Mai ist dann auch die direkte Aussaat ins Freiland möglich. Achten Sie darauf, einen Abstand von ungefähr 20 bis 30 cm zwischen den Pflanzen zu lassen. Der Schnittlauch wird später bis zu 40 cm hoch.
Gehören Sie zu der sehr ungeduldigen Sorte von Gärtnern, so können Sie das Ganze auch etwas beschleunigen, indem Sie kräftige Pflanzen in Töpfen kaufen, die Sie dann zum Beispiel auf dem Balkon oder im Garten platzieren.
Denken Sie daran, den Schnittlauch im Herbst mit Kompost oder Mist zu düngen.
Wollen Sie kräftigere Schnittlauchpflanzen vermehren, tun Sie dies, indem Sie die Wurzelstöcke der Pflanzen im Frühjahr teilen. Um eine reiche Ernte einzufahren, sollten die Blütenköpfe entfernt werden.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Kräuter sollten stets bei trockenem Wetter geerntet werden, denn dann enthalten sie die meisten ätherischen Öle. Verzichten Sie auch aufs Ernten in den heißen Mittagsstunden.
Da Ihnen sicher nicht immer frischer Schnittlauch zur Verfügung steht, sollten Sie darüber nachdenken, sich einen kleinen Vorrat anzulegen. Schnittlauch eignet sich weniger zum Trocknen, da er dabei sehr viel von seinem Aroma verliert. Besser ist es, ihn einfach einzufrieren. Vor dem Einfrieren werden die Halme in kleine Röllchen geschnitten und dann portionsweise in kleinen Schüsselchen eingefroren.
Tipp: Auch wenn es manchmal schwer fällt, ernten Sie von einer Pflanze nicht mehr als die Hälfte der Halme auf einmal ab und gedulden Sie sich mit der nächsten Ernte bis die Halme wieder nachgewachsen sind. Bei sehr großem Schnittlauchbedarf sollten Sie sich lieber mehrere Töpfe anschaffen, um den einzelnen Pflanzen genug Erholung zu gewährleisten. Bemerken Sie, dass Ihre Pflanzen im Topf sehr dünn werden, dann setzen Sie sie einfach in den Garten, dort werden sie sich vermutlich schon nach kurzer Zeit erholt haben.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Schnittlauch ist sehr vielseitig verwendbar; besonders gut macht er sich mit Käse oder in Quark als Brotaufstrich.
Schnittlauch gehört zu den Kräutern mit einem hohen Vitamin-C-Gehalt und einer Reihe wichtiger Mineralstoffe. Daher sollte er auf jeden Fall ungekocht genossen werden, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen.
Fast jeder erkennt Schnittlauch am herrlichen Aroma, welches sich verbreitet, wenn man die Triebe in Röllchen geschnitten auf Salat oder warmen Speisen serviert. Ein wahrer Klassiker ist natürlich das Butterbrot oder Rührei mit Schnittlauch. Insgesamt ist Schnittlauch aus der Küche kaum wegzudenken, auch in vielen Salatsoßen, Gemüse- und Kartoffelgerichten, Suppen oder zu Fleisch und Fisch ist er nahezu unverzichtbar.
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
Als Gewürz ist Schnittlauch sehr bekannt, seine Wirkung als Heilpflanze hingegen weniger. Dabei wird Schnittlauch eine ganze Menge positiver Wirkungen nachgesagt. So soll er die Frühjahrsmüdigkeit vertreiben, das Blut reinigen und uns natürlich mit einer ordentlichen Menge Vitamin C versorgen. Des Weiteren wird er bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Magenentzündungen oder Bluthochdruck empfohlen.
Botanik – Was ist das für eine Pflanze?
Beim weltweit verbreiteten Schnittlauch handelt es sich um eine mehrjährige Pflanze, die zu den Lauchgewächsen gehört. Er ist also ein enger Verwandter von Zwiebel, Knoblauch und Porree. Dies zeigt sich auch an den runden, hohlen Stielen mit den kugelförmigen, hellvioletten Blütenständen und den oberirdischen Pflanzenteilen, welche im Herbst absterben, um im Frühjahr neue Triebe zu bilden.
Wissenswertes – Was gilt es sonst noch zu erfahren?
Ursprünglich stammt Schnittlauch aus Zentralasien. Mittlerweile findet man ihn aber auch in Mitteleuropa wild wachsend.
Neben deutschem Schnittlauch gibt es noch chinesischen Schnittlauch, auch als Duftlauch bekannt.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Bei den Schnittlauchsorten wird in drei Rubriken unterschieden: fein-, mittelfein-, und grobröhrig. Einige Beispiele:
Weißblühend: ‘Elbe‘ und ‘Corsican‘
Kräftig Rosé: ‘Forescate‘