Mit etwas Geduld wächst das Luxus-Gemüse auch in Ihrem Garten. Vorausgesetzt man räumt ihm den nötigen Platz ein und lässt dem Spargel drei Jahre Vorsprung bis zur ersten Ernte. Die Mühe lohnt sich, denn frischer bekommen Sie die köstlichen Stangen nirgends!

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Pflanzzeit – Wann am besten?
Spargel können Sie im Frühling aus Samen selber ziehen. Schneller geht es, wenn man vorgezogene Wurzelstücke pflanzt. Spargel wird, sobald die Temperaturen steigen, von März bis Mai gepflanzt.
Spargelanbau – Wie geht das?
Legen Sie einen 30 cm breiten Pflanzgraben an. Für Grünspargel reichen 10 cm aus. Die flachen Wurzelstöcke im Abstand von 50 cm so legen, dass sich die Wurzeln zu allen Seiten ausbreiten können. Anschließend mit Erde auffüllen und organischen Dünger in Form von reifem Kompost oder abgelagertem Mist untermischen. Im zweiten Jahr nach der Pflanzung erfolgt erneut eine Frühjahrsdüngung, damit sich kräftige Pflanzen entwickeln. Rings um die Pflanzen einen 30-40 cm hohen Erdwall anlegen. So wird der Spargel geblichen. Bei Grünspargel entfällt diese Arbeit. Im dritten Jahr darf endlich geerntet werden!
Standort – Wo am besten?
Spargel bevorzugt einen sonnigen Platz und leichte, nährstoffreiche Böden. Wasserdurchlässiger, sandiger Boden erwärmt sich im Frühjahr besonders schnell. Das ist die beste Voraussetzung für optimales Wachstum.
Pflege – Was ist zu tun?
Achten Sie besonders im ersten Pflanzjahr darauf, dass die jungen Spargelpflanzen nicht austrocknen. Also regelmäßig gießen. Das gilt auch für die Zeit nach der Ernte. Da Spargel nicht bedrängt oder beschattet werden darf, regelmäßig die Spargelbeete von Unkraut befreien. Im Herbst für Nährstoffnachschub mit organischem Dünger sorgen. Bei guter Pflege kann man jahrzehntelang ernten.
Ernte – Was ist zu beachten?
Die Spargelernte beginnt – je nach Witterung – gegen Ende April und dauert traditionell bis zum 24. Juni (Johanni). Danach brauchen die Pflanzen eine Regenerationszeit, um Kraft fürs nächste Erntejahr zu sammeln. Spargel wächst bei warmer Witterung schnell. Also alle paar Tage mit einem langen Spargelstecher den Spargel ernten. Welche Stangen so weit sind erkennt man daran, dass sich in der Erde kleine Risse bilden. Rings um den Spargel am besten die Erde freilegen. Dann kann man gezielter stechen, ohne nebenstehende Stangen und den Wurzelstock zu beschädigen; den Spargelkopf fassen und mit dem Stechmesser längs der Stange herunterfahren und abschneiden. Frisch gestochenen Spargel mit einem Tuch abdecken, damit er nicht austrocknet. Und nicht vergessen: die Löcher im Erdwall wieder schließen!
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Mit Bohnen, Dill, Erbsen, Gurken, Kohlrabi, Petersilie, Salat und Ringelblume versteht sich Spargel gut.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Spargel ist eine mehrjährige Staude, bei der nur der Wurzelstock (das Rhizom) überwintert. Im Frühjahr treibt dieser mehrere Sprosse, die als Spargel geerntet werden. Biologisch gesehen ist Spargel also ein Stengelspross der Spargelpflanze. Nach der Ernte bilden die verbliebenen Sprosse das fiedrige Spargelgrün oder Spargelkraut. Die weiblichen Pflanzen tragen später rote Beerenfrüchte. Diese sind für den Menschen giftig aber bei den Vögeln sehr beliebt – vor allem das Fruchtfleisch. Die Samen werden unverdaut ausgeschieden und tragen so zur Verbreitung des Spargels bei. So entsteht wilder Spargel.
Die Gattung Asparagus umfasst etwa 300 Arten, von denen über 100 in den Mittelmeerländern, die übrigen in Asien (Ostasien, Zentralasien, Ostindien) und in außertropischen warmen Gebieten verbreitet sind. Bei uns ist nur eine Art, Asparagus officinalis, zu finden.
Kulturgeschichte – Wie kam der Spargel zu uns?
Der erste Kulturspargel geht auf wilden Spargel zurück, den man bereits im antiken Rom und bei den Griechen als Gemüse- und Heilpflanze zu schätzen wusste. Der griechische Arzt Hippokrates von Kos (ca. 460-370 v. Chr.) wusste um die harntreibende Wirkung. Ob die Römer den Spargel nach Deutschland brachten ist nicht genau belegt. Während der Spargelanbau in Frankreich und England zu Beginn des 16. Jahrhunderts schon weit verbreitet war, wurde in Deutschland erst um die Mitte dieses Jahrhunderts erste Spargelbeete angepflanzt. Das erste urkundlich erwähnte Spargelfeld in Deutschland wurde 1565 im Lustgarten zu Stuttgart angelegt.
TEXT: Martina Raabe