Dieses sehr gesunde Blattgemüse gedeiht am besten in kühlerem Klima und ist somit gut geeignet für den Anbau hier bei uns. Oft trügt jedoch der Schein der großen Spinat-Menge: frischer Spinat fällt beim Kochen um ein Vielfaches in sich zusammen. Er ist dafür aber auch besonders lecker und fein im Geschmack.

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Pflanzzeit – Wann am besten?
Spinat bietet sich sehr gut als Nach- oder Vorkultur an. Wenn man im Herbst ernten möchte, sät man ihn im August zum Beispiel nach den Frühkartoffeln.
Für die Ernte im Herbst ist der Saatzeitpunkt im September oder im Frühjahr von Februar bis April. Dann muss der Spinat jedoch früh geerntet werden, weil er ansonsten in die Höhe schießt.
Spinatanbau – Wie geht das?
Spinatsamen werden direkt ins Freiland gesät. Die Saatrillen sollten gut zwei Zentimeter tief sein. Im Abstand von 2,5 cm werden die Samen dort hinein gelegt und gut bedeckt. Der optimale Abstand zwischen den Reihen beträgt 30 cm.
Sobald die Sämlinge groß genug zum Anfassen sind, werden sie auf 7-15 cm vereinzelt, damit jede Pflanze genug Platz zum Wachsen hat.
Standort – Wo am besten?
Spinat liebt fruchtbare, mit Stickstoff angereicherte Böden mit guter Wasserspeicherfähigkeit. Am besten gräbt man den Boden vor der Aussaat noch einmal mit ausreichend Mist oder Kompost um. Schatten verträgt Spinat besser als pralle Sonne.
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Pflege – Was ist zu tun?
Ganz wichtig ist das regelmäßige Gießen der Spinatpflanzen. Auch Unkrautjäten sollte für eine gute Ernte regelmäßig auf ihrem Programm stehen.
Im Hochsommer möchte der Spinat gerne Blüten bilden – zum Nachteil der Blätter. Etwas Stickstoffhaltiger Dünger kann jedoch Abhilfe schaffen.
Ernte – Was ist zu beachten?
Der Spinat kann 6 bis 12 Wochen nach der Aussaat geerntet werden. Am besten schneiden Sie immer nur ein paar Blätter von jeder Pflanze ab. Das garantiert, dass die Pflanze immer neue Blätter produziert und Sie eine größere Menge ernten können.
Wenn man die komplette Pflanze abernten möchte, schneidet man sie gut 2,5 cm über dem Boden ab. Oft treibt sie dann noch einmal aus.
Entweder können Sie den jungen Spinat sofort zubereiten, indem Sie ihn blanchieren, einmachen oder roh verzehren. Alternativ können Sie ihn auch einfrieren, da er sich nicht länger als ein paar Tage im Kühlschrank hält.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Karotten, Kartoffeln, Kohl, Rettich, Radieschen, Rhabarber sowie Stangen- und Buschbohnen haben sich als gute Beetpartner etabliert. Besser meiden sollten Sie jedoch Rote Beete und Mangold.
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Botanik – Was ist das für eine Pflanze?
Spinat ist eine einjährige, krautig wachsende Pflanze aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse.
Der aufrechte, meist blassgrüne Stängel kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. Die Blätter sind flach, leicht fleischig und können bis zu 12 cm lang werden. Sie sind meist ei- oder dreiecksförmig. Der Spinat ist eine getrenntgeschlechtliche Pflanze und besitzt daher männliche und weibliche Blüten während der Blütezeit.
Spinat ist reich an Mineralien, Vitaminen und Eiweiß. Außerdem enthält er auch viel Eisen, und ist durch seinen hohen Wassergehalt ein äußerst kalorienarmes und gesundes Gemüse. Er besitzt einen guten Ruf als Heilpflanze, zum Beispiel im Einsatz gegen Blähungen.
Kulturgeschichte – Wie kam der Spinat zu uns?
Der Vorläufer des uns bekannten Spinats stammt vermutlich aus Persien. Bekannt ist, dass er im 8. Jahrhundert mit den Arabern nach Europa, genauer gesagt nach Spanien gelangte. Im 13. Jahrhundert wurde er in mittelalterlichen Schriften des Mönches Albertus Magnus erwähnt. Es ist unklar, ob schon zu diesem Zeitpunkt Spinat auch in Deutschland angebaut wurde. Ab dem 16. Jahrhundert gibt es dann viele Beweise für die Spinat-Kultivierung hierzulande. Damals wurden jedoch eher spitzblättrige Sorten kultiviert, die heute nicht mehr verbreitet sind.
Besonders populär ist der Spinat hier auch im Zusammenhang mit der Comicfigur „Popeye“. Der kräftige Seemann erlangt seine übergroßen Kräfte aus dem Genuss von Unmengen Spinat. Seit den 1950er Jahren wurde der frische Spinat bei uns hauptsächlich von tiefgekühltem Spinat verdrängt. Der Trend geht zu portionierbarem Blattspinat, der im Gegensatz zu frischem Spinat nicht einen Großteil an Größe und Volumen beim Erhitzen verliert.
Frischer Spinat ist jedoch ein ganz besonderer Genuss und ein Erfolgserlebnis für jeden Hobbygärtner.
TEXT: Merle Hildebrandt