Dass die Staude sich kräftig entwickelt, ordentlich wächst und blühfreudig ist, liegt nicht alleine an der Pflege des Gärtners, sondern vor allem auch am Standort, an dem sie wächst, und an den Bedingungen, mit denen sie vor Ort zu tun hat. Standortgerechtes Pflanzen hat oberste Priorität und ist das A und O für einen gelungenen und schönen Staudengarten. Neben einer optimalen Entwicklung minimiert es auch den Pflegeaufwand des Hobbygärtners, wenn er die Staude nur an den für sie richtigen Standort pflanzt.
Was ist zu beachten?
Bei der Wahl des entsprechenden Standorts sollte immer direkt auf die Ansprüche der Staude eingegangen werden. Entscheidende Standortfaktoren sind Licht, Temperatur, Bodenbeschaffenheit, Feuchtigkeit und Wind.
Wind
Die Windintensität sollte bei der Wahl des Standortes nicht vernachlässigt werden. Bei hochwachsenden Stauden wie bei Schwertlilien, Rittersporn oder Silberkerzen kann er zu einem ernsthaften Problem werden, da die Triebe abknicken könnten. So müsste die Pflanze ihre ganze Kraft in „Reparaturarbeiten“ stecken, ist enormem Stress ausgesetzt und kann sich nur schwer erholen.
Licht
Licht ist ein wichtiger Faktor für alle Pflanzen. Sonnige Standorte haben die meiste Zeit des Tages, aber mindestens für 8 Stunden volle Sonne, während halbschattige Lagen nur 6 Stunden von dem wärmenden Lichtball beschienen werden. Um die Lichtverhältnisse im Garten zu prüfen, lohnt es sich, den Feuerball mal einen ganzen Tag lang zu beobachten. Außerdem muss darauf geachtet werden, dass die verschiedenen Jahreszeiten auch Auswirkungen auf den Lichteinfall im Garten haben können.
Temperatur
Die Temperatur ist wie eine innere Uhr für die Stauden. Mit dem Wechsel der Jahreszeiten stellen sich die Pflanzen eher auf Wachstums- oder Ruhephasen ein. Die traditionelle Ruhephase für die Stauden ist der Winter. Dann ziehen sie alle Blätter ein, verkriechen sich ins Erdinnere und halten eine Art Winterschlaf, da ihnen der Frost so weniger anhaben kann. Es gibt allerdings auch Staudenarten, die sich im Sommer in die Erde verkriechen. Solche Arten kommen dann meist aus den Steppenregionen, wo es im Sommer so heiß ist, dass die Gluthitze alles verbrennen würde und die Pflanze einginge. Die Staudenarten haben also unterschiedliche Strategien entwickelt, mit den Temperaturextremen umzugehen.
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Wasser ist essentiell für die Entwicklung alle Pflanzen. Andauernde Feuchtigkeit wie zum Beispiel Staunässe kann jedoch auch ins Gegenteil umschlagen und das Wachstum nicht mehr begünstigen, sondern der Pflanze eher schaden. Fäule, Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall sind dann die Folgen. Sollte es im Sommer zu Dauerregen kommen, muss darauf geachtet werden, dass die Pflanze ausreichend gut ‚belüftet’ wird um schnell wieder zu trocken, sodass sich gar nicht erst Pilze oder Fäule bilden können. Dies bedarf einer teils aufwendigen und intensiven Pflege durch den Hobbygärtner. Welke Blätter und Triebe müssen entfernt und die Pflanzen ausgelichtet werden. Als kleiner Tipp: Pflanzen Sie Ihr Beet von Anfang an nicht zu voll und lassen Sie Raum, da die feuchte Luft sich sonst anstaut und nicht verdunsten kann. Auch der Boden darf nicht dauerhaft feucht sein, da Staunässe zu Wurzelfäule führt. Schweren Boden sollten Sie mit Sand, Kies oder Split durchlässig machen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.
Bodenbeschaffenheit
Lehmiger oder humusreicher Boden ist am besten geeignet für das Staudenprojekt. Sie enthalten Nährstoffe und können Feuchtigkeit gut halten, ohne sie zu stauen. Sand, Schluff- oder Tonböden sind entweder zu leicht, trocknen schnell aus und schwach an Nährstoffen oder aber zu schwer und anfällig für Staunässe. Sollten Sie solche Böden besitzen ist das jedoch kein Grund, auf Stauden im heimischen Gartenparadies zu verzichten. Sie müssen dann lediglich Ihren Boden entsprechend bearbeiten, um die gleichen Ergebnisse zu erzielen. Auch der Säuregehalt des Bodens ist nicht ganz unwichtig für die Entwicklung der Stauden. Die meisten von ihnen benötigen einen neutralen bis leicht alkalischen Boden.
Winterhärte
Auch die Winterhärte kann vom Standort abhängen und beeinflusst werden. Stauden, die an ungeschützten Stellen oder in feuchten Böden Ihres Gartens sitzen, sind eher anfällig für Frostschäden als solche, die eine geschützte Lage in normalen Böden haben. Die meisten im Handel erhältlichen Stauden sind relativ winterhart. Sollten einige doch etwas empfindlicher sein, können Sie die Pflanzen mit Reisig, Stroh oder Bastmatten abdecken. Sie sollten den winterlichen Temperaturen dann besser trotzen.
TEXT: Swantje Holtmann
FOTO: 123RF