Neben den typischen Kräutereigenschaften stellt Thymian auch für die Augen ein wahres Highlight dar: Er verzückt seine Besitzer mit farbenprächtigen Blüten. Das macht Thymian sowohl in Ihrer Kräuterküche als auch im Garten unentbehrlich.
Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Obwohl sich Thymian auch aus Samen ziehen lässt, ist es empfehlenswert, kräftige Jungpflanzen zu kaufen und diese dann entweder in den Garten zu setzten oder sie in einem Topf auf der Terrasse oder dem Balkon zu kultivieren. Beim Kauf achten Sie am besten darauf, kräftige, buschige und reich verzweigte Pflanzen zu kaufen, sie versprechen später die reichhaltigste Ernte. Aufgrund seiner hohen Anfälligkeit für Wurzelfäule ist es sehr wichtig beim Gießen vorsichtig zu sein! Passen Sie auf, dass es nicht zu Staunässe kommt! Dementsprechend ist es ideal, wenn der Boden sehr durchlässig ist.
Im Frühjahr und Sommer ist es an der Zeit, die Triebe zurückzuschneiden. Dies zielt darauf ab, eine zu starke Verholzung zu verhindern und den Wuchs neuer, junger Triebe zu fördern. Ältere, verholzte Triebe sind außerdem wesentlich anfälliger gegenüber Winterwetter. Wohnen Sie in rauen Lagen, sollten Sie Ihren Thymian im Winter mit Laub oder Kompost abdecken, in nasskalten Gegenden verwenden Sie am besten Reisig.
Im Frühjahr scheint es manchmal, als wäre die Pflanze tot, doch warten Sie ab, häufig überrascht Thymian mit einem späten Austrieb. Falls Sie Thymian in Topfkulturen halten, holen Sie ihn über Winter besser ins Haus.
Zum Vermehren der Pflanze ist der Spätsommer die richtige Zeit. Dazu gesunde Triebe mit vier bis sechs Blättchen auswählen und die Stecklinge schneiden.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Der frühe Vogel fängt den Wurm! Etwas abgeändert trifft dieses Sprichwort auch auf Sie und Ihren Thymian zu. Denn die Blätter und Blüten des Thymians pflückt man am besten in den frühen Morgenstunden. Schneiden Sie die Blätter möglichst kurz vor der Blüte ab, wenn Sie beabsichtigen, sie später zu trocknen. Auch die Blüten sind zu nutzen, sie ähneln den Blättern im Aroma, sind allerdings etwas milder. Besonders gut sind sie zum Dekorieren von Speisen geeignet.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Im Gegensatz zu zum Beispiel Petersilie kann Thymian ruhig bei den Speisen mitgekocht oder mitgebraten werden. Das Aroma wird darunter nicht leiden. Man sollte sich aber vorsichtig an die richtige Menge Thymian für eine Speise heranwagen, denn aufgrund seiner intensiven Würzkraft wird meist nur eine sehr kleine Menge des Krauts verwendet.
Thymian findet in der Küche vielerlei Verwendung. Ob in Salaten, zu Hülsenfrüchten, Gemüse, Fleischgerichten oder Soßen – Thymian verleiht stets das gewisse Etwas!
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
Selbst die römischen Soldaten wussten schon um die heilende und pflegende Wirkung von Thymian. Sie badeten in Thymianbädern, um zu Kraft und Energie zu kommen. Auch für arme Leute war Thymian sehr wichtig, sie tranken zur Stärkung einen Auszug mit Honig und Essig. Da Thymiantee nachgesagt wird, auch den Geist zu stärken und nebenbei desinfizierend zu wirken sowie bei Verdauungsbeschwerden zu helfen, ist er besonders bei älteren Menschen sehr beliebt. Und auch heute sind nervenstärkende Thymianbäder noch voll im Trend.
Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Beim Thymian handelt es sich um eine mehrjährige und immergrüne Pflanze. Aufgrund dieser Eigenschaften ist Thymian eine sehr attraktive Gartenpflanze. Sortenabhängig handelt es sich entweder um einen aufrecht wachsenden Halbstrauch oder einen kriechenden Bodendecker.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Der Garten-Thymian ist die bekannteste und, wie der Name schon vermuten lässt, auch die am häufigsten in unseren Gärten zu findende Sorte. Doch es gibt noch einige weitere Sorten, die mit hübschem Aussehen oder einem besonderen Duft bestechen. Insgesamt existieren noch über hundert weitere Sorten!
– Feld-Thymian/Quendel: kriechende Sorte mit hellgrünem Blattkleid und weißer Blütenpracht, teilweise auch in Dunkelrosa oder Kaminrot
– Gold-Thymian: aufrecht wachsende Sorte, gelbbunte Blätter mit hellrosa Blüten
– Kümmel-Thymian: kriechende Pflanze mit rosa oder rotvioletten Blüten und kleinen, nach Kümmel duftenden Blüten
– Silber-Thymian: aufrecht wachsende Pflanze mit silbergeränderten grauen Blättern und lavendelfarbenen Blüten
– Zitronen-Thymian: aufrecht wachsende Pflanze mit weißen bis hellrosa Blüten, Duft mit einer Zitronennote
Wissenswertes – Was gilt es sonst noch zu erfahren?
Auch Alexander der Große glaubte an die Wirkung von Thymian: Er badete auf seinen Expeditionen in einem Auszug aus Thymian, um seine Läuse loszuwerden.