Um mehr Gemüse zu essen, sollten wir es in jeden Teil unserer täglichen Ernährung einbauen. Wir müssen uns von der Vorstellung befreien, dass es nur eine unscheinbare Beilage ist. Stattdessen feiern wir die unglaubliche Vielfalt des Gemüsegartens mit großen Hauptgerichten, die wunderbar zufrieden machen und viel Energie liefern.
Gebackene große Champignons mit Puy-Linsen
Zutaten (Für 4 Portionen):
8–12 große Champignons mit offenem Hut (2–3 pro Person)
Olivenöl zum Bestreichen
Meersalz und schwarzer Pfeffer
Für die Linsen:
75 g Puy-Linsen
1 kleine Knoblauchzehe, gehackt
1 kleine Schalotte, gehackt
1 TL Kapern, abgespült, abgetropft, gehackt
2 EL glatte Petersilie, Schnittlauch oder Kerbel, gehackt
1/2 TL scharfer, englischer Senf fein abgeriebene Schale und Saft von 1/2 Zitrone
50 ml Olivenöl extra vergine
So geht die Zubereitung:
Heiße, saftige gebackene Pilze schmecken wunderbar, gefüllt mit Puy-Linsen und einem pikanten Zitronendressing. Den Backofen auf 190 Grad bzw. 170 Grad Umluft vorheizen. Die Stängel der Pilze entfernen und wegwerfen, die Hüte mit der Öffnung nach oben auf ein großes Backblech legen. Die Pilze mit Olivenöl leicht bestreichen, mit Salz und Pfeffer würzen. Im Ofen 15–20 Minuten backen, bis sie dunkel, weich und saftig sind. Inzwischen die Linsen in einem Topf mit kaltem Wasser bedeckt zum Kochen bringen. Die Hitze etwas reduzieren und 10–15 Minuten köcheln, bis sie gar sind, aber noch etwas Biss haben. Die Linsen abgießen und zurück in den heißen Topf geben. Sofort alle übrigen Zutaten für die Linsenmischung dazugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Gut verrühren. Die Pilze sollten beim Garen reichlich Saft abgegeben haben. Diesen in einen Becher abgießen – nicht wegschütten. Die Pilze auf eine warme Servierplatte legen und die Linsen mit dem Dressing daraufgeben. Die beiseitegestellte Garflüssigkeit der Pilze über Pilze und Linsen träufeln.
Mal anders
Gemüse: Die Linsen auf gegrilltem Gemüse, zum Beispiel in dicke Scheiben geschnittenen Fenchel oder Zucchini oder geviertelten Kopfsalat, anrichten.
Auberginenpfanne mit Pak Choi
Zutaten (Für 4 Personen):
2 mittelgroße Auberginen (ca. 500 g), geputzt
200 g Frühlingszwiebeln, geputzt
200 g Pak Choi (oder Tatsoi)
2 EL Rapsöl
1 Spritzer Limettensaft, nach Belieben
Für die Sauce:
2 EL Tamari
2 EL chinesischer Reiswein, Mirin oder trockener Sherry
1 EL Reisessig
2 TL Zucker
1 TL chinesisches Fünf-Gewürze- Pulver
2 Knoblauchzehen, gerieben
1 daumengroßes Stück Ingwer, gerieben
1 mittelscharfe Chilischote, entkernt, gehackt
So geht die Zubereitung:
Für diese schnelle, unkomplizierte Gemüsepfanne werden Auberginenscheiben in einer würzigen Sauce gegart, bis sie seidig weich und intensiv aromatisch sind. Pak Choi liefert die knackige Frische dazu. Für die Sauce alle Zutaten zusammen mit 2 Esslöffel Wasser verrühren. Die Auberginen der Länge nach halbieren und in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Frühlingszwiebeln schräg in 1/2 cm dicke Scheiben schneiden. Die Pak-Choi Blätter von den Stängeln trennen und beides in etwa 2 cm breite Streifen schneiden. Bei starker Hitze das Öl in einem großen Wok erhitzen. Die Auberginenstücke darin 5–10 Minuten unter Rühren anbraten, bis sie weich und braun sind. (Auch wenn es so aussieht, als ob nicht genug Öl im Wok wäre, nicht mehr Öl nachgeben; wenn die Auberginen weich werden, verteilt sich das Öl.) Die Frühlingszwiebeln hineingeben und 1–2 Minuten garen.
Die Sauce hinzugießen. Unter häufigem Rühren einige Minuten kochen, dann die Pak-Choi Stängel hineingeben und einige Minuten weiter garen. Zuletzt die Pak-Choi-Blätter einrühren und gerade weich werden lassen, dann von der Herdplatte nehmen. Mit einem Spritzer Limettensaft beträufeln. Mit Reis servieren.
Mal anders
Auberginen: Zucchini anstelle von Auberginen.
Blattgemüse: In feine Streifen geschnittener Grünkohl oder anderer Blattkohl anstelle von Pak Choi; mit den Frühlingszwiebeln in den Wok geben. Am Schluss Kopfsalat oder Spinat in der Sauce zusammenfallen lassen.
Speiserüben und Schalotten mit Datteln und Brunnenkresse
Zutaten (Für 3-4 Personen):
1 kg junge kleine Speiserüben
300 g Schalotten
4–5 Lorbeerblätter, grob zerpflückt
3 EL Oliven- oder Rapsöl
100 g entsteinte Datteln, halbiert
8 Knoblauchzehen, geschält
200 g Brunnenkresse
Meersalz und schwarzer Pfeffer
So geht die Zubereitung:
Dies ist eine großartige Kombination von Aromen: erdig, süß und pfeffrig, und die Datteln liefern einen Hauch Süße. Ich nehme dafür lieber feste Datteln wie die Sorte Deglet Nour als die weichen, karamellartigen Medjool-Datteln. Den Backofen auf 190 Grad bzw. 170 Grad Umluft vorheizen. Die Speiserüben putzen, kleine (bis golfballgroße) halbieren, größere Exemplare vierteln. In ein großes, tiefes Blech legen. Die Schalotten halbieren. Mit den Lorbeerblättern auf das Blech geben, 2 Esslöffel Öl, Salz und Pfeffer hinzufügen, gut mischen und im Ofen 30 Minuten schmoren. Inzwischen die halbierten Datteln in eine Schüssel geben. Die Knoblauchzehen mit einem großen Messer zerquetschen, sodass sie in je 2 bis 3 Stücke brechen. Zu den Datteln geben, 1 Esslöffel Öl, Salz und Pfeffer hinzufügen und gut mischen. Die Dattelmischung zu den gebratenen Rüben und Schalotten geben, gut mischen und weitere 15 Minuten backen. Die Brunnenkresse grob zerpflücken, unter das Gemüse mischen und während der letzten 5 Minuten im Ofen zusammenfallen lassen. Ich mag dieses Gericht am liebsten ohne Beilage.
Mal anders
Wurzelgemüse: In Stücke geschnittene Pastinaken oder Knollensellerie anstelle der jungen Speiserüben.
Zwiebeln: Zwiebeln oder Frühlingszwiebeln anstelle der Schalotten.
Blattgemüse: Rucola oder ein weniger pfeffriges Grün, etwa Spinat oder Kopfsalat, anstelle der Brunnenkresse.
Copyright: Fotografie © Simon Wheeler, AT Verlag
Alle Rezepte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Hugh Fearnley-Whittingstall
Viel mehr vegetarisch! – 200 neue Rezepte aus dem River Cottage
Preis: € 28,- (D) / € 29,- (A)
ISBN 978-3-03800-992-4
Mit 40 000 verkauften Exemplaren allein im deutschsprachigen Raum hat sich das erste vegetarische Kochbuch von Hugh Fearnley-Whittingstall zu einem Bestseller entwickelt. Nach dem gleichen Erfolgsrezept präsentiert er 200 neue Rezepte und geht diesmal sogar einen Schritt weiter: Er verzichtet ganz auf Käse, Butter, Rahm, Eier, Auszugsmehle und raffinierten Zucker. Stattdessen setzt er voll auf Gemüse, Vollkorn, Nüsse, Samen, Kräuter, Gewürze und kaltgepresste Öle – natürliche, unverfälschte Produkte, die gesund sind und toll schmecken. Die Rezepte sind unkompliziert und einfach nachzukochen, die Hälfte davon benötigt höchstens 20 Minuten Küchenarbeit.