In welchem Garten gibt es keine Blattläuse? Ich kenne nicht einen. Hier gibt es einige Tipps was Du gegen diese kleinen Sauger tun kannst!
Was tun gegen Blattläuse?
Auch bei mir fühlen sie sich wohl. Ganz besonders an der Cardy, einer Verwandten der Artischocke. Aber nur so lange die Cardypflanze jung und zart ist. Hat sie ihre Jugendzeit hinter sich gebracht, erledigt sich das Blattlausproblem von allein, die Läuse kommen mit ihren Saugrüsseln nicht mehr in die zu dickwandig gewordenen Blattadern.
Doch so lange muss die Pflanze durchhalten. Wie man sie bis dahin unterstützen kann, dazu findet man allerlei Tipps und Rezepte in der Literatur oder im Internet. Meist geht es darum, die befallenen Stellen mit verschiedenen Lösungen bzw. Jauchen zu besprühen.
Dafür gibt es eine reichhaltige Auswahl:
Rapsöl und Spülmittel, Neemöl, Schmierseife und Spiritus, Rainfarn und Wermut, Brennnessel, Ackerschachtelhalm, Adlerfarn, Zwiebel und Knoblauch, Rhabarberblatt, Molke, schwarzer Tee, Kartoffelwasser.
Mein Rat: Probieren Sie alles aus, das Ihnen hilfreich und umsetzbar erscheint, und schauen Sie, was bei Ihnen am besten hilft. Sie werden bei diesen Methoden kaum alle Läuse besiegen bzw. beseitigen können. Das müssen Sie aber auch gar nicht. Es reicht, wenn Sie der Pflanze etwas von ihrem Leidensdruck nehmen und sie gleichzeitig gut mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Dann ist die Pflanze in der Regel selbst in der Lage, mit dem Befall fertig zu werden.
Stellvertretend für die vielen oben angesprochenen Hausmittel hier das Rezept für Brennnesseljauche, die Sie als Dünger zur Pflanzenstärkung, aber auch zur Bekämpfung von Blattläusen ein setzen können.
Brennnesseljauche
– Brennnesseln abmähen und einen Eimer zu drei Vierteln damit füllen.
– Mit Wasser bis zum Rand auffüllen und zugedeckt zwei bis drei Wochen stehen lassen.
– Zwischendurch immer mal umrühren.
Die Jauche fängt an zu gären und entwickelt einen unangenehmen Geruch. Dagegen helfen ein paar Löffel Urgesteinsmehl.
Verwenden Sie die Brennnesseljauche niemals unverdünnt, sondern nur im Verhältnis 1:10, also ein Teil Jauche und neun Teile Wasser. Bei der Verwendung an Jungpflanzen sogar nur im Verhältnis 1:20.
Sie können mit der verdünnten Jauche die befallenen Stellen besprühen und die Blattlauspopulation stören. Aber Sie können die Pflanze auch damit gießen. Die enthaltenen Mineralien helfen, Ihre Pflanze zu stärken.
Eine weitere Möglichkeit, der Blattlausplage Herr zu werden, ist es, Nützlinge in Ihrem Garten zu fördern. Bei Blattläusen helfen Ihnen besonders der Marienkäfer und seine Larven. Die haben richtig Appetit auf Läuse.
Sie möchten aber lieber jetzt sofort aktiv werden, ohne auf Nützlinge warten zu müssen und ohne erst wochenlang eine stinkende Jauche anzusetzen? Dann können Sie auch versuchen, die Blattläuse mit einem scharfen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch weg zu spritzen. Wenn die Läuse erstmal auf dem Boden gelandet sind, kommen sie nicht zurück auf die Pflanze, zu eingeschränkt sind ihre Kletterfähigkeiten.
Wenn keine der erwähnten Maßnahmen hilft, schnei den Sie die befallenen und unrettbar erscheinen den Pflanzenteile ab und entsorgen sie im Restmüll. Dennoch müssen Sie immer dranbleiben, die betroffene Pflanze regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls wieder einschreiten.
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Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Jörg Heiß, Martin Krumbein
Heiß auf Gemüse – Entspannt zur eigenen Ernte
Preis 22,00 €
ISBN 978-3-7843-5750-8
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Hobbygärtner Jörg Heiß und Profi Martin Krumbein wollen ihre Leser dazu motivieren, einfach mit dem Gärtnern anzufangen und keine Scheu davor zu haben, etwas falsch zu machen. Darum erklären sie, wie man es in sechs einfachen Schritten entspannt zur eigenen Ernte schafft.