Wenn die Temperaturen es zulassen, können Rosen bis weit in den Dezember blühen. Jedes Jahr aufs Neue stellt dann die kalte Jahreszeit eine Bewährungsprobe für sie dar. Im Normalfall sind starke und gesunde Pflanzen gut gegen die Kälte gerüstet. Die meisten Rosen sind aber leider nicht vollkommen frosthart. Ein wenig Pflege ist daher hilfreich.
Winterruhe vorbereiten
Um Pilzkrankheiten zu mindern, sollten Sie das Laub aufsammeln; Pilzsporen überwintern auch im abgefallenen Laub. Zwar gibt es keinen wirklich notwendigen Herbstschnitt, Laub könnte aber zum Beispiel noch an den Stängeln anfangen zu faulen. Abgestorbenes Pflanzenmaterial ist eine Brutstätte für Pilze, Infektionen oder Fäulnis. Durch einen letzten vorsichtigen Schnitt unmittelbar nach der Blüte wird die Rose weniger anfällig gegenüber Krankheiten. Alles was sich mit Sicherheit nicht mehr entwickeln kann, also abgeblühte Triebspitzen, totes Holz und Äste die zu eng aufeinander zu wachsen oder sich berühren werden vorsichtig rausgeschnitten. Erst im Frühjahr erfolgt dann der richtige Schnitt, der als gezielter Wuchsanreiz dient und die Rosen in die richtige Form bringt.
Anhäufeln
Die beste Vorsichtsmaßnahme ist, die Rosen tief zu pflanzen, damit die besonders frostempfindliche Veredlungsstelle (sie sitzt oberhalb der Wurzel, da wo die Triebe beginnen) geschützt ist. Sie sollte etwa 5 Zentimeter unter der Erde liegen.
Befinden sich die Veredlungsstellen nicht unter der Erde, ist das Anhäufeln der Zweigbasis mit Erde (oder mit einem Gemisch aus Kompost und Mutterboden) eine gute Methode, Beet- oder Zwergrosen samt ihren Wurzeln zu schützen. Torf ist zur Anhäufelung weniger geeignet, er bindet Feuchtigkeit und gefriert bei Frost. Die oberirdische Triebbasis wird etwa 15 bis 20 cm hoch bedeckt. Passen Sie auf, dass sie beim Anhäufeln nicht die Rosenwurzeln freilegen. Die herausragenden Triebe werden zusätzlich mit Tannenzweigen oder Reisig abgedeckt. Die Zweige schützen Rosen vor kaltem Wind und Frost sowie vor dem Austrocknen.
Hochstamm- und Kletterrosen gut verpacken
Hochstämmige Rosen sind besonders frostempfindlich, da ihre Veredlungsstelle ungeschützt unter der Krone liegt. Schneiden Sie die Kronen etwa um ein Drittel zurück, so können Sie sie besser einpacken. Entfernen Sie außerdem die Blätter und ganz verblühte Blüten, damit sich keine Fäulnis bilden kann. Stecken Sie Tannenreisig zwischen die Zweige, umhüllen Sie die gesamte Krone mit Jute- oder Sackleinen und verschnüren Sie es mit Band. Jute eignet sich besonders gut, da das Naturmaterial luftdurchlässig ist. Verwenden Sie auf keinen Fall Plastiktüten oder Folie zum Abdecken. Darunter kann sich Feuchtigkeit bilden und die Pflanze wird anfällig für Fäulnis oder Rosenschädlinge. Am Boden kann der Rosenstamm zusätzlich noch mit Erde bedeckt werden. Kletterrosen brauchen ebenfalls eine Sonderbehandlung. Auch hier wird die Veredlungsstelle mit Erde abgedeckt. Schützen Sie die Haupttriebe an der Basis mit Laub oder Jute vor Wind und der Wintersonne und verpacken Sie die Kletterrose mit ausreichend Zweigen oder Schilfrohrmatten. Diese werden vor das Spalier gebunden oder als eine Art Umhang drum herum gestellt.
Kübelware
Auch in der Gefäßkultur benötigen Rosen etwas Winterschutz. Da nur begrenzt Erdvolumen vorhanden ist, kann die Erde bei entsprechenden Minusgraden komplett durchfrieren und es ist keine Wasserbewegung mehr möglich. Als Folge vertrocknet die Rose. Stellen Sie daher die Kübel an einen geschützten Ort, etwa in einen Keller oder einen unbeheizten Wintergarten. Stehen die Rosen Überdacht ist gelegentliches sparsames Gießen notwendig. Fehlen Ihnen solche Räume können die Pflanzen auch draußen überwintern. Stellen Sie sie auf Styropor oder auf Latten, diese bieten eine isolierende Luftschicht. Ummanteln Sie den Kübel dann mehrfach mit Noppenfolie oder Kokosfasermatten. Oberirdische Triebe können außerdem mit Sackleinen oder Reisig vor starken Temperaturschwankungen geschützt werden.
Winterschutz entfernen
Damit die Rose sich im Frühjahr optimal entfalten kann, muss der Winterschutz auch wieder gründlich entfernt werden. Die Blüte der Forsythie gibt das Startzeichen für das Rosenjahr: sobald sie blüht, also im März bis April, kann der Winterschutz entfernt werden. Warten Sie nicht zu lange, sonst vergilben die jungen Triebe. Am besten entfernen Sie den Winterschutz an einem trüben Tag. So sind die Rosen nicht sofort starken Sonnenstrahlen ausgesetzt und sie können sich nach und nach akklimatisieren.
TEXT: Victoria Wegner
FOTO: Botanikfoto (1), Fotolia (1)