Der geliebte Tannenbaum ist viel zu schade, um einfach entsorgt zu werden. Mit diesen Rezepten wird den schmucken Bäumen ein zweites Leben eingehaucht. Probieren Sie doch mal Weihnachtsbaum Eiscreme, Pflaumen Wacholder Crumble oder duftenden Weihnachtsbaumtee!
Weihnachtsbaum-Ingwer-Eiscreme
Zutaten für 950 g Eiscreme
300 g Blaufichtennadeln
oder 400 g andere Weihnachtsbaumnadeln
500 g Crème double
170 ml Vollmilch
170 g Zucker
8 Bio-Eigelbe
5 Stück kandierter Ingwer, fein gehackt
Aussderdem
feines Küchensieb
Eismaschine oder Kunststoffbehälter
Zubereitung
Die Nadeln vorbereiten (siehe weiter unten).
In einem Topf mit dickem Boden Crème double, Milch, Zucker und Eigelb glatt rühren. Die Nadeln in die Sahnemischung geben und unter ständigem Rühren sanft erhitzen.
Nach 15 Minuten die Temperatur auf mittlere Stufe erhöhen. Wenn in der Masse am Topfrand Bläschen aufsteigen, ist sie so weit und der Topf kann vom Herd genommen werden.
Die Mischung zwei- oder dreimal durch ein feines Sieb filtern, damit keine Fichtennadeln in der fertigen Eiscreme landen.
Für die Zubereitung in der Eismaschine die gefilterte Mischung in den entsprechenden Behälter gießen und die Maschine anstellen. Bevor die Masse gefriert, den gehackten Ingwer zufügen und die Maschine weiterlaufen lassen, bis das Eis gefroren ist. Die fertige Eiscreme in den Gefrierschrank stellen.
Falls ihr keine Eismaschine besitzt, füllt die Sahnemischung in einen Kunststoffbehälter und lasst sie vollständig abkühlen. Die vollständig abgekühlte Masse in den Gefrierschrank stellen und stündlich umrühren. Nach etwa 2 Stunden, wenn die Masse schon leicht gefroren, aber nicht ganz fest ist, den Ingwer sorgfältig untermischen.
Den Behälter zurück in den Gefrierschrank stellen und jede Stunde einmal umrühren. Es dauert etwa 4 Stunden, bis das Eis fertig ist.
Die fertig gefrorene Eiscreme bis zum Servieren im Kühlschrank aufbewahren.
Tipp
Ich verwende gerne Blaufichte, denn ich finde, sie ist die Krönung der Koniferen (sie schmeckt ein bisschen nach Vanille), aber ihr könnt sie – wie in allen Rezepten – durch andere Weihnachtsbaumarten ersetzen – je nachdem, was euch zur Verfügung steht.
Pflaumen Wacholder Crumble
Zutaten für 10 Portionen
8 TL Wacholderbeeren
1 kg Pflaumen, entsteint und geschnitten
Saft von 1 Zitrone
200 g Zucker
70 g gemahlene Mandeln
70 g Walnusskerne, gehackt
100 g Mehl (Type 405)
150 g Butter, plus etwas mehr zum Fetten
1 TL gemahlene Muskatnuss
1 TL gemahlener Zimt
Schlagsahne zum Servieren
Ausserdem
Mörser und Stößel
Auflaufform (à 30 cm x 18 cm)
Zubereitung
Den Ofen auf 180 °C vorheizen.
Die Wacholderbeeren im Mörser zerstoßen und in eine Rührschüssel füllen.
Gehackte Pflaumen, Zitronensaft und 100 g Zucker zufügen. Umrühren und beiseitestellen, während die Streusel vorbereitet werden.
Hierfür die restlichen Zutaten mit dem übrigen Zucker in einer großen Schüssel mischen und zwischen den Fingerspitzen reiben, bis feine Streusel entstanden sind.
Eine 30 cm große Auflaufform ausfetten und die Pflaumenmischung auf dem Boden verteilen. Die Streusel darüberstreuen.
Im vorgeheizten Ofen 15 Minuten backen, bis die Streusel goldbraun sind und mit eiskalter geschlagener Sahne servieren.
Tipp
Den Crumble am besten heiß servieren, mit Eiscreme oder Vanillepudding.
AHA!
Sowohl Pflaumen als auch Wacholder sind sehr vielseitige Zutaten und bilden ein exzellentes, entspanntes Paar. Kulturell haben beide als winterfeste, tapfere Symbole der Widerstandskraft die gleiche Bedeutung wie traditionelle Weihnachtsbäume.
Weihnachtsbaumtee
Zutaten für etwa 650 ml
1 Handvoll Pinien-,Tannen- oder Fichtennadeln
Saft von 1 Zitrone
30 ml Honig
Zubereitung
Die Nadeln vorbereiten (siehe weiter unten).
Die Weihnachtsbaumnadeln in die Teekanne geben, mit frisch gekochtem Wasser aufbrühen und 6 Minuten ziehen lassen.
Zum Servieren in jede Tasse 1 Spritzer Zitronensaft und 2 TL Honig geben. Den frisch gebrühten Tee darübergießen und genießen.
Interessant
Pinie, Tanne und Fichte enthalten viel Vitamin C. Pinie schmeckt sehr dezent, mit delikatem, warmem Aroma. Falls ihr keine Pinie, Tanne oder Fichte dahabt, könnt ihr auch bereits getrockneten und zum Aufbrühen bereiten Pinientee oder Olivenblättertee kaufen.
Baumnadeln vorbereiten
Die Nadeln von Tannen, Fichten und Pinien sind unter Umständen sehr scharf, also muss man beim Kochen aufpassen, sich die Finger nicht daran zu verletzen. Man braucht eine große, scharfe Schere und eine große Schüssel: Ein paar der längeren Zweige vom Baum schneiden. Diese unter fließendem kalten Wasser abspülen, um Reste von Schlamm und Dreck zu entfernen.
Eventuell sind ein paar Tropfen getrocknetes Harz zu sehen, dieses ist jedoch genießbar, ebenso wie die getrockneten Knospen, die man manchmal an den Zweigspitzen findet.
Dann nacheinander jeden Zweig kopfüber in die Schüssel halten, sodass die Nadeln ein Chevron-Muster ergeben. Diese dann mit der Schere von unten her abschneiden, sodass sie direkt in die Schüssel fallen. Ich wasche die abgeschnittenen Nadeln vor der Verwendung dann in der Regel noch einmal.
Wird es mich umbringen?
Wenn ihr euch an Pinien, Fichten und Tannen haltet, nein.
Allerdings gibt es auch andere Nadelbäume, die als Weihnachtsbäume verwendet werden, z. B. Zeder und Zypresse, die beide ungenießbar sind. Eiben werden manchmal mit Weihnachtsbäumen verwechselt, sind aber UNHEIMLICH GIFTIG und dürfen auf keinen Fall gegessen werden.
Wie auch beim Pilzesuchen gilt, dass ihr eine Pflanze eindeutig identifiziert haben müsst, bevor ihr sie kostet. Außerdem muss erwähnt werden, dass alle Weihnachtsbaumnadeln scharf sind und dass man sie weder roh noch im Ganzen essen sollte – sie sind ein bisschen so wie Fischgräten und genauso gefährlich.
Darüber hinaus möchte ich noch darauf hinweisen, dass aus Tanne, Fichte oder Pinie gewonnenes ätherisches Öl nicht zum Verzehr empfohlen wird – verwendet es als Duft oder für eine gute Massage.
© Lizzie Mayson
Alle Rezepte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Julia Georgallis
How to Eat Your Christmas Tree – Die besten Rezepte mit Kiefer, Tanne & Co.
Preis 18,00 €
ISBN 978-3-7472-0292-0
ARS Vivendi
Innovation für nachhaltige Feste: In 32 kreativen Rezepten zeigt Georgallis, dass sich aus Nadeln, Kernen und Blättern leckere Gerichte zaubern lassen. Zusätzlich gibt sie hilfreiche Tipps, wie man an essbare Bäume kommt, wie man diese nachhaltig dekoriert und verwertet.