Zwetschge, Zwetschke, Zwetsche oder auch Quetsche, diese nicht nur leckere sondern auch sehr gesunde Frucht findet man unter vielen Namen wieder. Dabei handelt es sich bei der Zwetsche (Prunus domestica subsp. domestica) um eine Unterart der Pflaume, die inzwischen in Europa, Westasien, Nordamerika sowie Nord- und Südafrika als Obstbaum angebaut wird. In vielen Gartenbüchern findet man Titel wie „Von A wie Apfel bis Z wie Zwetschge“, doch ihr Anfangsbuchstabe ist nicht der einzige Grund, warum die Zwetschge aus keinem dieser Bücher wegzudenken ist.
Anbau – Wie geht das?
Ein geeigneter Pflanztermin für Zwetschgen ist entweder der Herbst oder das Frühjahr. Rechnen Sie pro Pflanze mit einem Standraum von ungefähr 20 Quadratmetern, die Zwetschgenbäume oder -sträucher wachsen außerdem zu einer Höhe von 3 bis 8 Metern an.
Standort – Wo am besten?
Da Zwetschgen es warm mögen, ist der beste Standort für diese Gartenbewohner in der Sonne. Sie sind Liebhaber von sandig-lehmigen, gut durchlüfteten Böden. Achten Sie außerdem darauf, dass der Boden etwas feucht ist und nie längere Zeit ganz trocken ist.
Pflege – Was ist zu tun?
Was die Pflege anbelangt, begnügen sich Zwetschgen mit einem Minimalprogramm aus sachgerechtem Pflanzenschnitt und gelegentlichem Auslichten. Sie werden nach der Ernte geschnitten; und zwar lange genug vor dem Frost, damit die Schnittflächen genug Zeit haben zu trocknen. Schneiden Sie immer von außen nach innen. Die Äste, die auch nach der Ernte in einem Bogen zur Erde hängen müssen als erstes geschnitten werden. Vergessen Sie aber auch die kahlen und dicht stehenden Äste zu schneiden. Je schärfer der Rückschnitt erfolgt, desto stärker kommt der Neuaustrieb.
Ernte – Was ist zu beachten?
Die Erntezeit erstreckt sich von Juli bis Oktober. Zu erkennen ist der richtige Zeitpunkt an der Verfärbung der Früchte ins Tiefblaue. Nicht alle Früchte werden zur selben Zeit reif sein, da sie unterschiedlich viel Sonne erhalten. Ernten sie Ihre Zwetschgen also nicht alle auf einmal. Besser ist es, den Baum in Etappen abzuernten. Die Früchte pflückt man ohne Stiel oder schüttelt sie ab.
Zwetschgen eignen sich einerseits zum Frischverzehr, können aber auch zu Kuchen, Kompott, Dörrobst oder Saft weiterverarbeitet werden. Sie eignen sich auch prima zum Einfrieren. Die Frühsorten sind allerdings meist nur als Naschobst geeignet.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Die Zwetschge gehört genau wie ihre nahe Verwandte die Pflaume zur Familie der Rosengewächse. Oftmals ist es schwer, eine Zwetschge von einer Pflaume zu unterscheiden. Sehen Sie sich die Frucht einfach mal genauer an und suchen sie nach einer Fruchtnaht. Finden Sie eine, handelt es sich um eine Pflaume, denn Zwetschgen besitzen dieses Merkmal nicht. Außerdem ist das Fruchtfleisch der Zwetschgen fester und hat einen hohen Zuckergehalt. Zu finden sind Zwetschgenbäume überall dort, wo das Klima gemäßigt ist. Viele der Sorten sind selbstbefruchtend, sonst geben Schlehen gute Pollenspender ab. Aufgrund der rötlichbraunen Farben sowie seiner Härte ist Zwetschgenholz bei Tischlern sehr begehrt, um daraus luxuriöse Möbel herzustellen.
Kulturgeschichte – Wie kam die Zwetschge zu uns?
Die ersten asiatischen Wildpflaumen, also die Vorfahren unser heutigen Zwetschgen, waren vor 2000 Jahren noch säuerlich und trocken. Demnach hatten sie geschmacklich wenig mit der Saftigkeit und Süße durch die sich Zwetschgen inzwischen auszeichnen gemein. Zu verdanken haben wir das den alten Griechen, die diese Frucht aus Damaskus importieren, wo sie von den Römern 150 vor Christus kultiviert und verbreitet wurde.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Zu den beliebtesten Sorten gehören:
- Ersinger Frühzwetschge: mittelgroß, länglich-oval, blau, süß-säuerlich, Erntezeit: Juli/August
- Hanita: sehr groß, ertragreich, Erntezeit: August/September
- Hauszwetschge: oval, süß, ideal für jede Verwendung, selbstfruchtbar, nur in Scharka-freien (Viruserkrankung) Gebieten pflanzen, Erntezeit: September
- Anna Späth: rundlich-oval, groß, süß, Erntezeit: September/Oktober
- President: sehr groß, oval, blaurot, Erntezeit: Oktober, nur sehr warme Standorte