Pflegetipps für Zimmerpflanzen
Die Pflege hängt sehr stark von der Pflanze ab. Für das Gießen gibt es leider keine Regeln, denn viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Am besten erkennen Sie durch Beobachtung, ob eine Pflanze Durst hat. Für alle Topfpflanzen gilt, dass sie Dünger benötigen. Das Schneiden ist weniger wichtig als im Garten.

Welches Gießwasser?
Am besten eignet sich wenig mineralisiertes, leicht saures Wasser (pH 6,5): Regenwasser, Quellwasser, gefiltertes Wasser, Mineralwasser. Regenwasser ist immer etwas sauer; achten Sie bei Flaschenwasser auf die Angaben auf dem Etikett. Verwenden Sie ansonsten Leitungswasser. Geben Sie etwas Zitronensäure zu und lassen Sie das Wasser 24 Stunden stehen, damit das Chlor entweicht. Wenn Sie wenige Pflanzen haben, können Sie auch eine Filterkanne für Trinkwasser verwenden. Destilliertes Wasser enthält zu wenige Mineralien. Mit etwas Flüssigdünger ist es zum Gießen geeignet. Geben Sie den Dünger einige Stunden vor dem Gießen in das Wasser. Besprühen Sie Pflanzen morgens mit Wasser, damit sie nachts trocken sind (Feuchtigkeit würde den Gasaustausch behindern, der nachts stattfindet). Gießen Sie nie in der Mittagssonne und bei sehr starker Hitze.
Grünpflanzen
Gießen:
Die Wassergabe ist abhängig von der Pflanze, ihrer Größe und Gesundheit, von der Topfgröße, der Erde, der Jahreszeit, der Umgebungstemperatur, der Luftfeuchtigkeit … Gießen Sie die Pflanze, wenn die Blätter deutlich weniger glänzen und anfangen schlaff zu werden. Der Topf ist leicht und klingt hohl. Wenn eine Pflanze sehr durstig ist, sind kleine Wassergaben im Abstand von 10 Minuten am besten, damit die Erde sich nach und nach vollsaugen kann. Sonst läuft das Wasser am ausgetrockneten Wurzelballen ab und die Wurzeln können es nicht aufnehmen. Stellen Sie den Topf gegebenenfalls 15 Minuten in Wasser.
Dünger:
Topfpflanzen benötigen Dünger, weil die Nährstoffe innerhalb von wenigen Monaten verbraucht sind. Verdünnen Sie Dünger lieber stärker mit Wasser als auf dem Etikett angegeben, zu viel Dünger schadet den Pflanzen. Wenden Sie Düngegranulat oder Flüssigdünger immer auf feuchter Erde an.
Schnitt:
Der Pflanzenschnitt hängt ebenfalls von der Pflanze ab. Fast bei allen Pflanzen sind braune Blätter abzuschneiden und vertrocknete Blütenstängel. Reißen Sie abgestorbene Blätter nicht ab, sonst wird die Pflanze womöglich entwurzelt. Verwenden Sie eine Gartenschere.

Kakteen und Sukkulenten
Gießen:
Man denkt im Allgemeinen, dass Kakteen kein Wasser benötigen. Es stimmt, dass sie häufiger an zu viel Wasser eingehen als an zu wenig. Doch sie benötigen Wasser, vor allem als Topfkultur. Vom Frühjahr bis Mitte Oktober sind Kakteen in der Wachstumsphase. Sie können alle 14 Tage gegossen werden.
Gießen Sie vorsichtig. Bei einer zu reichlichen Wassergabe auf einmal können Zellen platzen, das kann zum Absterben von Pflanzenteilen führen. Von Mitte Oktober bis zum Frühjahr sind Kakteen und Sukkulenten in der Ruhephase. Sie werden dann nur gegossen, wenn sie welk werden. Gießen Sie ein bisschen, wenn die Raumluft sehr trocken ist, allerdings höchstens einmal im Monat.
Gießen Sie erst, wenn die Erde vollständig ausgetrocknet ist. Verwenden Sie Wasser in Umgebungstemperatur und möglichst kalkarmes Wasser (geben Sie hartem Wasser einige Tropfen Essig oder Zitronensäure zu). Gießen Sie nur die Erde, nicht den Kaktus: Nehmen Sie den Brausekopf der Gießkanne ab. Gießen Sie reichlich, bis das Wasser in den Untersetzer läuft. Warten Sie 15 Minuten, und gießen Sie das Wasser im Untersetzer aus. Gießen Sie nie nach dem Umtopfen. Die verletzten Wurzeln sind empfindlich und können anfangen zu faulen. Lassen Sie die Wunden 7 bis 10 Tage vernarben.
Dünger:
Geben Sie dem Gießwasser ab Mitte April jedes zweite Mal Flüssigdünger zu. Sie können Kakteendünger verwenden; Tomatendünger oder Blühpflanzendünger, den Sie doppelt so stark verdünnen, ist jedoch genauso gut geeignet und nicht so teuer. Düngen Sie in der Ruhephase nicht.
Schnitt:
Viele Kakteen werden nicht geschnitten. Einige Sukkulenten müssen geschnitten werden, damit sie nicht zu stark wuchern. Das gilt beispielsweise für das Dickblatt. Sie können es als kleines Bäumchen formen, indem Sie regelmäßig die nach innen wachsenden und die sich kreuzen- den Triebe herausschneiden und alle 6 Monate alle Triebe zurückschneiden, damit sie dichter wachsen und nicht lang und überhängend werden.
Orchideen und Tillandsien
Gießen:
Stellen Sie Orchideen jede Woche und im Winter alle 14 Tage 10 Minuten in ein Gefäß mit Wasser, wenn die Wurzeln sehr weiß sind. Wenn die Wurzeln hellgrün sind, besitzen sie genug Feuchtigkeit. Besprühen Sie die Blätter der Tillandsien im Sommer zweimal pro Woche und im Winter ein- bis zweimal alle 10 bis 12 Tage mit Wasser. Effektiv ist das Sprühen nur, wenn es reichlich erfolgt. Benetzen Sie die gesamte Pflanze 2 oder 3 Mal im Abstand von 5 Minuten von oben und von unten, damit die Blätter nicht zu schnell trocknen und die Pflanze Zeit hat, das Wasser aufzunehmen.
Dünger:
In der Natur ernähren sich Tillandsien von abgestorbenen Pflanzenteilen, von Wasser, das an den Ästen herunter fließt und von Tier Kot, der vom Regen abgespült wird. Verwenden Sie Orchideendünger, in der vierfachen Verdünnung wie auf dem Etikett angegeben, ein- oder zweimal pro Monat im Sommer, einmal pro Monat im Herbst und alle zwei Monate im Winter. Sprühen Sie zwischen den Düngegaben mindestens einmal ohne Dünger, damit die Blätter von Mineralresten befreit werden. Düngen Sie nicht, wenn es zu heiß ist oder eine Tillandsie ausgetrocknet oder geschwächt ist.
Schnitt:
Schneiden Sie lediglich die trockenen Spitzen ab (sie deuten auf eine Unterversorgung mit Wasser hin; besprühen Sie die Pflanze also häufiger).
Orchideen und Tillandsien in Wasser tauchen
Sie können diese Pflanzen auch einige Minuten in ein Gefäß mit Wasser tauchen. Lassen Sie das Wasser anschließend ablaufen, bevor Sie die Pflanze wieder auf den Untersetzer stellen. Schuppenreiche Sorten wie das Louisianamoos sind durch Besprühen nur schwer gründlich zu wässern und genießen ein Tauchbad. Auf diese Weise können Sie auch eine ausgetrocknete Pflanze beleben. Dies ist der Fall, wenn sich die Blätter tropfenförmig einrollen. Stellen Sie eine solche Pflanze 2 oder 3 Stunden in ein Gefäß mit Wasser, und sie erholt sich wieder.
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