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Geliebte Osterbräuche!

Schon mal was von der Himmelshenne oder gar dem Fuchs als Überbringer der Ostereier gehört? Wissen Sie, warum man sich heute noch am Osterfeuer trifft? Weshalb man Eier zu Ostern färbt und wie Ostern zu seinem Namen kam?

Geliebte Osterbräuche!
© freepik/alexokov

Wieso zum Kuckuck bringt der Hase die Eier?

Der Volksglaube ist so vielfältig wie die Menschen, die sich danach richten und so galten je nach Region auch andere Tiere als Überbringer der Ostereier. In Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen fiel lange Zeit dem Osterhahn die Aufgabe zu; in Kärnten, Tirol und im Odenwald waren Himmelshenne und Ostervogel die Verantwortlichen; in der Röhn, im Elsass und auch Thüringen brachte der Storch nicht nur die Kinder, sondern auch die Ostereier. Anderes Federvieh wie der Kuckuck, der Kranich oder der Auerhahn brachten im Solling, in der Altmark und bei den Schweizer Nachbarn die Eier. In Hessen, Westfalen, Hannover und in Friesland hatte man quasi den Bock zum Gärtner gemacht, indem man den Fuchs vom Eierdieb zum Eierlieferanten beförderte. Und in Fulda hat es einen tief religiösen Hintergrund, dass der Palmesel die Eier austrägt. Eine Woche vor Ostern, am Palmsonntag beginnt die Karwoche, die am Ostersamstag endet.
In den Vogesen mussten sogar die Kirchturmglocken als Eierbeauftragte herhalten. Dort wird den Kindern erzählt, dass die Glocken am Gründonnerstag bis nach Rom fliegen, um die Eier zu holen und auf dem Rückweg am Karsamstag die Eier über den Gärten und Feldern fallen lassen, wo die Kinder sie finden können.

Der Osterhase hängt Konkurrenten ab und macht Karriere

Im 19. Jahrhundert hat sich dann ganz allmählich aber sicher der Osterhase gegen die vielen Konkurrenten durchgesetzt. Richtig populär wurde Meister Lampe als er als Spielzeugfigur, Hauptdarsteller in Bilderbüchern und nicht zu vergessen als Schokoladen-Osterhase Karriere machte. Seitdem geht Ostern Nichts mehr ohne den Hoppelhasen.

Ei der Daus!

Erst rot, dann gold, dann bunt. Schon vor 3000 Jahren verschenkten die Chinesen, Ägypter und auch unsere germanischen Vorfahren angemalte Eier als Fruchtbarkeitssymbol und Zeichen der ewigen Wiederkehr des Lebens zum Frühlingsfest. Seit dem 12. Jahrhundert hatten in West- und Mitteleuropa überwiegend rot gefärbte Eier Tradition. Sie symbolisierten das Blut Christi. In Osteuropa dagegen war das goldfarbene Ei verbreitet. Mit der Zeit wurden die Eier bunter und verzierter. Weltweit machte das Ei als Kunsthandwerker-Objekt Karriere. Ikonenbemalte Holzeier aus Russland, Porzellaneier aus Frankreich, italienische Glaseier aus Murano, Emaileier aus Österreich und England, geschnitzte Eier aus China oder gar Batikeier aus Rumänien. Auf die Spitze getrieben wurde das Ei als Kunstobjekt vom französischen Goldschmied Fabergé, der für den russischen Zaren Alexander III. wertvolle Eier aus Gold, Silber und Juwelen fertigte. Insgesamt schuf Fabergé 50 seiner legendären Eier für die russische Zarenfamilie, jedes verbirgt im Innersten einen wertvollen Schmuckgegenstand. Beim Auktionshaus Sotheby’s erzielte solch ein Ei aus dem Jahr 1902 satte 12,5 Millionen Euro – Ei der Daus!

Kürbis 'Red Kuri' - Cucurbita maxima
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Celosie - Celosia plumosa 'Fresh-look-orange'
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Rote Bete 'Wintersonne' - Beta vulgaris subsp. vulgaris var. conditiva
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Gartenstrohblume - Helichrysum bracteatum 'Orange'
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Ein Hase als Eierlieferant?

Der Hase legt zwar keine Eier, bringt sie aber trotzdem. Die Geschichte vom Osterhasen geht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals hatten die meisten Familien einen „Krautgarten“, in dem sie Gemüse und Salat zur Selbstversorgung anpflanzten. In ihm versteckten die Eltern für ihre Kinder die bunten Ostereier. Da die Feldhasen häufig im Frühling in die Gärten kamen, um sich an dem frischen Grün satt zu fressen, erfanden die Erwachsenen die Geschichte vom Hasen, der die Ostereier bringt. Übrigens: Auch die Terminierung des Osterfestes lässt eine Verbindung zum Hasen zu. Das Osterfest wird am ersten Sonntag des Frühlingsvollmondes gefeiert und der Hase gilt als Mondtier.

Hurra, hurra das Osterfeuer brennt!

Das Osterfeuer hat bereits eine lange Tradition. Bei den heidnischen Germanen wurden zur Tag- und Nachtgleiche Frühlingsfeuer angezündet, um die Wintergeister zu vertreiben. Dieser Brauch ist bis heute erhalten und besonders in den norddeutschen Regionen brennen in der Nacht zum Ostersonntag große Feuer. Dafür werden an der Elbe, in Hamburg und im Alten Land bereits ab Weihnachten große Mengen brennbares Material gesammelt und am Strand und entlang der Flüsse aufgetürmt. Mit Einbruch der Dunkelheit werden abwechselnd auf der einen und auf der anderen Uferseite die Feuer entzündet. Ein beeindruckendes Spektakel!Seit über 500 Jahren heißen die Osterfeuer in Hamburg „Hildebrand“ oder „Heiliger Brand“. Sie sollen Hexen und anderes Übel abwehren. Wer Hildebrand heißt, braucht sich um böse Geister also keine Sorgen machen.

Nicht weniger spektakulär sind die Osterräder in den Bergregionen der Alpen. Riesige Räder aus Reisig oder mit Stroh umwickelte Wagenräder werden – in Brand gesteckt – von den Bergen ins Tal gerollt. Als Sinnbild für die Sonne, sollen sie den Winter auch aus der letzten Ecke vertreiben. Osterfeuer sind eben Kult!

Wie Ostern zu seinem Namen kam

Die Bezeichnung Ostern geht laut dem angelsächsischen Geschichtsschreiber und Theologen Beda auf den altenglischen Namen für den Monat April „Eosturmonath“ zurück; eine andere Vermutung besagt, dass sich der Name Ostern ableitet von der germanischen Licht- und Frühlingsgöttin Ostara.

Leckere Lämmer

Das „unschuldige“ Osterlamm ist im christlichen Glauben ein Symbol für die Auferstehung Christi. Im Alten Testament erscheint das Lamm mehrfach als Opfertier, so in der berühmten Erzählung von Abraham und Isaak. Im Christentum ging dieses Symbol auf Jesus Christus, das „Lamm Gottes“ über, da sich dieser nach christlichem Glauben stellvertretend für die Menschheit geopfert hat. Bis heute steht das Lamm als österliches Symbolgebäck auf vielen Frühstückstischen. Auch als Braten hat es eine lange Tradition. Die Lämmer waren die erste Mahlzeit nach der 7-wöchigen Fastenzeit. Hinzu kommt, dass im Frühjahr die Herden um die kleinen Böcke dezimiert werden müssen, um den Frieden in der Herde zu wahren. Also landen sie auf dem Tisch. Bevorzugt werden daher die jungen 30 – 40 Tage alten Tiere, deren zartes Fleisch im Frühjahr besonders gut schmeckt.

© freepik/ vecstock

Und was kann man an Ostern sonst noch so tun?
Auslandserfahrungen müsste man haben…

Auf nach Bulgarien zum Eierwerfen
Die Bulgaren verstecken Ostereier nicht – sie bewerfen sich damit. Allerdings so, dass das Ei möglichst nicht zerbricht. Wem das Kunststück gelingt, der hat angeblich im kommenden Jahr viel Erfolg.

Die Schweizer nehmen es sportlich
Die Osterbräuche wechseln von Kanton zu Kanton. Im Wallis etwa gingen die Bewohner am Karfreitag nur barfuß auf die Straße – um die Erde nicht zu stören. Am Ostersonntag wird der Sonnenaufgang heute mit einem Freudentanz eingeläutet – die Sonne symbolisiert dabei die Auferstehung. Wer fit ist, macht dazu noch drei Purzelbäume.

Von Käseecken und großen Hüten…
In Italien wird der Osterbaum mit bunten Bändern und leckeren Käsestücken geschmückt. Den dürfen die Kinder dann plündern. In Spanien wird ein Geschenk im Osterkuchen mitgebacken – nur für die Kleinen versteht sich! Und in England bastelt man große Osterhüte, die mit Eiern geschmückt sind und aussehen wir große Nester.

Wir lieben Klimpergeld
In Chile sammeln Kinder mit einer Stoffpuppe dem „Judas“ Kleingeld. Dann wird die Stoffpuppe auf dem Dorfplatz aufgehängt und angezündet, sodass die Münzen dem Verräter aus der Hosentasche fallen. Die Kinder bedanken sich beim Judas und kaufen sich davon Süßigkeiten.

Make Peace Not War
Weniger folkloristisch, aber umso politischer ist der Beweggrund für die Ostermärsche der Friedensbewegung, die seit den 80er Jahren als Protest gegen das atomare Wettrüsten die Menschen auf die Straße lockt. Bis heute wird jedes Jahr an Ostern die Forderung nach einem gesicherten Weltfrieden laut.

TEXT: Martina Raabe

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