Zum Hauptmenü
← vorheriger Post  / nächster Post →

Bohnen (Phaseolus vulgaris) pflanzen, pflegen & ernten – Tipps für Buschbohnen und Stangenbohnen

Bohnen zählen zu den unkompliziertesten und ertragreichsten Gemüsepflanzen im Garten – ideal für Einsteiger und Selbstversorger gleichermaßen. Ob kompakte Buschbohnen oder platzsparende Stangenbohnen, die an Rankhilfen emporwachsen: Beide Bohnentypen lassen sich mit wenig Aufwand anbauen und liefern über Wochen hinweg aromatische Hülsen für die Küche. Die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) überzeugt durch schnelle Keimung, gute Bodenverträglichkeit und eine große Sortenvielfalt – von zartgrün über violett bis gelb. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zum Anbau, zur Pflege und zur Ernte von Busch- und Stangenbohnen im eigenen Garten.

Frisch geerntete gelbe Buschbohne ‘Creso’ in einem Drahtkorb auf hellem Tuch, umgeben von grünen Bohnenblättern und Blüten.
© Gartenzauber

Pflanzzeit – Wann ist der richtige Zeitpunkt?

Bohnen gehören zu den wärmeliebenden Gemüsepflanzen und sollten nicht zu früh ausgesät werden. Ideal ist der Zeitraum zwischen Mitte Mai und Mitte Juli, sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Denn Temperaturen unter 5 Grad Celsius vertragen die jungen Pflanzen schlecht. Wer früher starten möchte, kann bereits im April unter Glas oder im geschützten Frühbeet vorziehen. Bei Aussaaten im Mai ist ein Schutz mit Folie oder Vlies empfehlenswert, um die Bodentemperatur zu erhöhen und die Keimung zu fördern.

Bohnenanbau – So funktioniert’s im Garten

Beim Anbau von Buschbohnen werden Saatreihen im Abstand von 8 bis 10 Zentimetern gezogen. Die Samen kommen etwa 3 Zentimeter tief in die Erde – wichtig ist, dass sie nicht tiefer liegen, da sie zur Keimung Sauerstoff benötigen. Nach dem Säen gut angießen.

Stangenbohnen benötigen eine Kletterhilfe. Pro Stange oder Rankgitter gibt man 6 bis 8 Bohnenkerne in eine Saatkuhle. Der Abstand zwischen den Bohnenstangen sollte etwa 60 Zentimeter, der Reihenabstand rund 1 Meter betragen. Auch hier gilt: gleichmäßig feucht halten, ohne Staunässe zu erzeugen. Das Anhäufeln der Pflanzen im frühen Stadium kann das Wurzelwachstum fördern und sorgt für mehr Standfestigkeit.

Bohne Stangenbohne 'Helda' – Phaseolus vulgaris

Bohne Stangenbohne 'Helda' – Phaseolus vulgaris

€3,90
Stangenbohne 'Helda' ist eine robuste, breithülsige Schwertbohne und sowohl für das Gewächshaus, als auch für das Freiland geeignet. Ihre 24-26 cm langen, hellgrünen Hülsen haben einen guten Gesc...
hier entdecken

Bohnenanbau – Wie geht das?

Für den Anbau von Buschbohnen ziehen Sie Saatreihen in Abstand von 8 bis 10 Zentimetern und säen die Samen in eine Tiefe von höchstens 3 cm aus, da die Kerne zur Keimung Sauerstoff benötigen.
Bei Stangenbohnen gibt man je 6 bis 8 Samen in eine Saatkuhle unterhalb eines gespannten Eisengitters oder einer Stange. Der Abstand zwischen den Stangen sollte 60 cm betragen, der Abstand zwischen den Reihen einen Meter. Um den Boden feucht zu halten, sollten die Pflanzen gut angegossen werden. Auch das Anhäufeln kann zum guten Gedeihen der Bohnen beitragen.

Bohne Buschbohne 'Caruso' – Phaseolus vulgaris
€4,50
Bohne Buschbohne 'Creso' – Phaseolus vulgaris
€4,50
Mangold 'Bright Lights' - Beta vulgaris var. Vulgaris
€3,50
Kürbis 'Butternut Waltham' - Cucurbita moscha
€3,90
Romanasalat 'Valmaine' - Lactuca sativa var. romana
€2,90
Tomate 'Ruthje' - Solanum lycopersicum
€4,50
© Gartenzauber

Standort – Wo am besten?

Bohnen sind sonnenliebende Gewächse, die am besten auf humosen, leichten Böden in windgeschützter Lage gedeihen. Wie alle Hülsenfrüchte binden auch Bohnen viel Stickstoff im Boden, weil sie eine Symbiose mit den Knöllchenbakterien eingehen. Dadurch benötigen sie keine oder nur wenig Stickstoffdüngung.

Die Ernte beginnt bei früh gesäten Buschbohnen meist ab Juli, bei Stangenbohnen je nach Sorte etwas später. Regelmäßiges Pflücken fördert die Nachbildung neuer Blüten und Hülsen – so verlängert sich die Erntezeit deutlich. Am besten wird am Morgen geerntet, wenn die Pflanzen noch frisch sind.

Nach der Ernte lassen sich frische Bohnen einige Tage im Kühlschrank lagern oder roh einfrieren – am besten blanchiert man sie vorher kurz, damit Farbe und Aroma erhalten bleiben.

Mischkultur – Welche Nachbarn passen zu Bohnen?

Bohnen lassen sich gut in Mischkultur anbauen. Besonders geeignete Nachbarn sind Kohl, Salat, Gurken, Sellerie oder Erdbeeren. Auch Mais bietet sich als natürliche Rankhilfe für Stangenbohnen an. Weniger gut geeignet sind Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch – sie können das Wurzelwachstum der Bohnen hemmen.

Botanik – Was sind Busch- und Stangenbohnen eigentlich?

Beide gehören zur Art Phaseolus vulgaris und zählen zur Familie der Hülsenfrüchtler. Während Buschbohnen niedrig und kompakt wachsen und sich gut für kleinere Beete oder Balkonkästen eignen, ranken Stangenbohnen mehrere Meter hoch und benötigen ein stabiles Gerüst. Botanisch gesehen zählen die Bohnenfrüchte zu den Hülsenfrüchten, wobei sowohl Hülse als auch Samen essbar sind. Es gibt viele Sorten mit grünen, gelben oder violetten Hülsen, die sich in Geschmack, Erntezeit und Wuchshöhe unterscheiden.

Sortentipps – Welche Bohnen sind empfehlenswert?

Für Buschbohnen

  • Saxa: frühe Sorte, zart und ertragreich
  • Maxi: lange, schlanke Hülsen, resistent gegen Fettfleckenkrankheit
  • Purple Teepee: dekorative, violette Hülsen mit zartem Geschmack

Für Stangenbohnen

  • Neckargold: gelbe Hülsen, fadenlos, sehr aromatisch
  • Blauhilde: violette Hülsen, die beim Kochen grün werden
  • Cobra: fadenlose, lange grüne Hülsen, sehr ertragreich

Kulturgeschichte – Seit wann essen wir Bohnen?

Die Gartenbohne stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika und wurde bereits von den Inka und Azteken kultiviert. Mit den Entdeckern kam sie im 16. Jahrhundert nach Europa und wurde schnell zu einem wichtigen Bestandteil der bäuerlichen Küche. Heute ist sie aus der europäischen Gemüsekultur nicht mehr wegzudenken – nicht nur wegen ihrer Vielseitigkeit, sondern auch wegen ihrer guten Bodenverbesserung durch Stickstoffbindung.

Ernte – Was ist zu beachten?

Die Erntezeit ist überwiegend zwei Monate nach der Aussaat, also bei den meisten Sorten von Juli bis Oktober. Für die Ernte frischer Bohnenkerne sollten hingegen drei Monate verstreichen. Sie erkennen den Erntezeitpunkt der Hülsenbohnen an der beginnenden Abzeichnung der Samenform. Bohnenkerne können Sie ernten, sobald die Hülsen eine gelbe Farbe annehmen. Verletzen Sie beim Ernten die Triebe nicht, sonst kann es zu Wachstumsstörungen kommen. Tipp: Frühes und häufiges Pflücken fördert den Fruchtansatz!
Buschbohnen sind nach drei bis vier Pflückdurchgängen erschöpft, Stangenbohnen dagegen kann man noch öfters ernten.
Im Samen und in den Schoten sind giftige Eiweißverbindungen (Phasin) enthalten, die erst beim Kochen zerstört werden. Man sollte sie also nie roh verzehren!

© mb-fotos – istockphoto.com/de

Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?

Tomaten, Mais, Karotten, Rettiche, Bohnenkraut, Erdbeeren und Endivien sind gute Partner für die Bohne. Lieber nicht als Partner: Erbsen, Mangold, Zwiebeln und Fenchel.

Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?

Die Bohne zählt zur Familie der Schmetterlingsblütler. Der Begriff „Bohne“ umfasst die Pflanze, die Samen sowie die Hülsen. Sie sind allesamt einjährige Pflanzen; mit Ausnahme der Feuerbohne, welche bei entsprechendem Schutz der Wurzeln auch mehrjährig kultiviert werden kann.
Die Blätter sind dreizählig, in ihren Achsen entspringen Seitentriebe. Die Stangenbohne kann zwei bis vier Meter hoch werden. Die Buschbohne hat ein begrenztes Längenwachstum, windet nicht und wird nur 30 bis 60 cm hoch.
Die Hülsen sind sehr unterschiedlich und im Querschnitt flach oder rund. Ihre Farbe kann grün, gelb, blau, violett-gestreift oder schwarz marmoriert sein. Die Größe beträgt meist 5 bis 25 Zentimeter.
Bohnenpflanzen bestäuben sich selbst, wobei auch Fremdbestäubung möglich ist.
In den Tropen spielen Bohnen eine wichtige Rolle als Grundnahrungsmittel, da sie einen hohen Eiweißgehalt haben.

Kulturgeschichte – Wie kam die Bohne zu uns?

Die Bohnenpflanze ging aus dem frühen Ackerbau der mittelamerikanischen Hochkulturen hervor. Schon die Azteken, Inkas und Mayas bauten vor circa 8000 Jahren die Gartenbohne mit Hilfe künstlicher Bewässerung an.
Auch archäologische Funde aus Südamerika beweisen die Kultivierung von Bohnen zusammen mit Mais; überwiegend durch die Indianer.
Erst im 16. Jahrhundert brachten die Spanier die grünen Bohnen aus Südamerika mit nach Europa. Zu der Zeit kannte man in Europa schon die „dicke Bohne“ sowie eine Bohnenart aus Afrika.
Da die eingeführte Gartenbohne weniger Wärme benötigte als die Sorte aus Afrika, verbreitete sie sich sehr schnell in Europa. In kühleren Gebieten verspeiste man eher die grünen Hülsen-, und im südlichen Europa eher die Trockenbohnen.
Heute ist die Bohne fester Bestandteil der europäischen Gemüsekultur und bietet vielfältige Möglichkeiten für die Zubereitung von leckeren Gerichten.

TEXT: Merle Hildebrandt
→ nächster Post: Birne (Pyrus communis)
← vorheriger Post: Stauden-Knöterich

Dein Warenkorb

Dein Warenkorb ist derzeit leer.
Klick hier, um den Einkauf fortzusetzen.
Danke, dass du uns kontaktiert hast! Wir melden uns in Kürze bei dir. Danke für die Anmeldung Danke! Wir werden Dich benachrichtigen, wenn es verfügbar ist! Die maximale Anzahl von Produkten wurde erreicht. Es muss nur noch ein Produkt dem Warenkorb hinzugefügt werden Es sind nur noch [num_items) Artikel übrig, die dem Warenkorb hinzugefügt werden können