Kohlrabi
Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes L.), die oft magentarote oder weiße Stängelknolle mit den grünen Blättern zählt zu den Kohlgewächsen. Trotz seiner etwas merkwürdigen Erscheinung ist er nach dem Kochen eher süßlich und mild im Geschmack. Auch im Anbau ist Kohlrabi unkompliziert und wächst schnell, sodass er sich auch für Gartenanfänger gut eignet.

Pflanzzeit – Wann am besten?
Ab dem zeitigen Frühling kann man unter Schutz aussäen, ab Ende März auch direkt ins Beet.
Kohlrabianbau – Wie geht das?
So lange es noch kalt ist, werden die Samen im Haus in Töpfe oder Saatkästen zwei Zentimeter tief ausgesät. Wenn die Pflänzchen eine Größe von 5 cm erreicht haben, werden sie umgepflanzt, sonst neigen sie zum Schießen. Im Beet sollte der Abstand zwischen den Reihen 30 cm und zwischen den einzelnen Pflanzen 25 cm betragen. Bitte vorsichtig sein mit den Wurzeln beim Umpflanzen, sie sind ein wenig empfindlich.
Im Freiland kann man erst säen, wenn die Temperatur konstant über 10 Grad ist, da die Kohlrabipflänzchen sonst anfangen zu schießen. Es werden drei Samen je Pflanzstelle gesät und später wird nur die kräftigste Pflanze stehen gelassen.
Standort – Wo am besten?
Neutrale, humose Böden mit hohem Nährstoff- und Wasseranteil behagen dem Kohlrabi am meisten. Generell gedeiht er aber auf fast allen Böden.
Pflege – Was ist zu tun?
Kohlrabi braucht eine regelmäßige Wasserversorgung, damit die Knollen nicht platzen. Auch jäten sollten Sie regelmäßig und bei Bedarf ein wenig düngen, ansonsten ist jedoch nicht viel zu tun.
Ernte – Was ist zu beachten?
Je nach Sorte ist Kohlrabi zwei bis drei Monate nach der Aussaat erntereif. Der beste Zeitpunkt zum Ernten ist, wenn die Knollen die Größe eines Tennisballs erreicht haben. Jung und zart schmecken die Knöllchen nämlich am besten.
Für die Ernte schneiden sie den Kohlrabi unter der Knolle ab und entfernen die größeren Blätter. Die zarten, inneren Blätter sind auch essbar.
Frühlings- und Sommersorten sollten nach der Ernte schnell verbraucht werden. Man kann ihn ein paar Tage im Kühlschrank ohne Blätter lagern, aber auch das Einfrieren ist möglich.
Herbstsorten kann man an kühlen Orten wie Kellern monatelang lagern.

Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Bohnen, Borretsch, Dill, Erbsen, Erdbeeren, Gurken, Fenchel, Kartoffeln, Porree, Radieschen, Rote Bete, Salat, Schwarzwurzeln, Sellerie, Spargel und Spinat vertragen sich prima mit Kohlrabi.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Der Kohlrabi gehört in die Familie der Kreuzblütler und ist eine zweijährige Pflanze, die im ersten Jahr geerntet wird. Die abgerundete Knolle ist keine Wurzel, sondern eigentlich nur eine Verdickung des Stängels. Sie hat einen Durchmesser von 5 bis 20 cm und eine weiße, grüne, rötliche oder violette Färbung. Der Blätterschopf besteht aus langstieligen, dunkelgrünen Laublättern, die eiförmig und meist sehr gezähnt sind.
In Kohlrabi stecken viele wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe – wichtig für eine gute Verdauung und eine gesunde Ernährung.
Kulturgeschichte – Wie kam der Kohlrabi zu uns?
Der Kohlrabi stammt wie viele Kohlsorten vom Wildkohl ab, die genaue Herkunft ist jedoch nicht geklärt. Ab dem 16. Jahrhundert ist er in Mitteleuropa bekannt, da er in Kräuterbüchern aufgezeichnet und erwähnt wurde. In Deutschland war die farbige Rübe schon seit jeher beliebt, vor allem im 19. Jahrhundert wurde sie viel angebaut.
Das sie hier oft kultivert wurde und wird, gilt sie als typisch deutsches Gemüse. Daher wurde der deutsche Name auch in viele Sprachen, wie zum Beispiel ins Englische, Russische und Japanische, übernommen. Auch heute erfreut sich der Kohlrabi hier noch großer Beliebtheit.
TEXT: Merle Hildebrandt
