Mutterkraut (Chrysanthemum parthenium) – Zarte Blütenschirme mit nostalgischem Charme
Das Mutterkraut, botanisch Chrysanthemum parthenium , ist eine jener charmanten Pflanzen, die alten Bauerngärten ihren unverwechselbaren Charakter verleihen. Zierlich, leicht und doch von großer Ausstrahlung – es versprüht mit seinen schneeweißen Blüten einen Hauch ländlicher Nostalgie und fügt sich mühelos in moderne, naturnahe Pflanzungen ein.
Herkunft und botanisches Porträt
Ursprünglich stammt das Mutterkraut aus dem östlichen Mittelmeerraum und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). In seiner Heimat wächst es auf sonnigen, trockenen Standorten und hat sich längst auch in mitteleuropäischen Gärten eingebürgert.
Die aufrecht wachsende, buschige Staude erreicht eine Höhe von etwa 40 bis 70 Zentimetern. Ihr fein gefiedertes Laub duftet würzig, fast kamillenartig, und die kleinen, margeritenähnlichen Blüten erscheinen den ganzen Sommer über in großer Fülle. Sie stehen in lockeren Dolden und bringen Leichtigkeit in Staudenbeete, Naturgärten oder den Vasenschmuck.
Standort und Boden
Mutterkraut liebt sonnige Plätze mit durchlässigem, eher magerem Boden. Es gedeiht auch in leichtem Halbschatten, blüht dort aber weniger üppig. Staunässe sollte vermieden werden, denn zu viel Feuchtigkeit lässt die Pflanzen vergreisen.
Am besten pflanzt oder sät man das Mutterkraut in Gruppen, damit seine luftige Wirkung zur Geltung kommt. Zwischen anderen Sommerblumen oder Stauden wirkt es als verbindendes Element, das Beete auflockert und Übergänge harmonisch gestaltet.
Pflege und Kultur
Das Mutterkraut ist äußerst pflegeleicht. Ein Rückschnitt nach der ersten Blüte regt oft eine zweite Blühphase an. Wird es nach der Samenreife nicht komplett zurückgeschnitten, versamt es sich zuverlässig und bringt im nächsten Jahr neue Pflanzen hervor – ganz im Sinne eines lebendigen, sich selbst erneuernden Gartens.
Die Pflanzen sind kurzlebig, säen sich aber meist selbst wieder aus, sodass sie über Jahre hinweg im Garten erhalten bleiben. Wer sie gezielt vermehren möchte, kann im Frühjahr direkt ins Freie säen oder im März/April Jungpflanzen unter Glas vorziehen.
Verwendung im Garten
Das Mutterkraut ist ein Klassiker im romantischen Staudenbeet. Es begleitet Rosen, Phlox, Verbenen und Sommerastern ebenso schön wie moderne Strukturen aus Gräsern oder Salbei. In Naturgärten und Bauerngärten wird es gern als Lückenfüller und Begleitpflanze verwendet, da es lange blüht und kaum Pflege verlangt.
Auch als Schnittblume ist Chrysanthemum parthenium ein Geheimtipp: Die feinen Blütendolden halten sich überraschend gut in der Vase und verleihen Sträußen eine zarte, fast federleichte Note.
Aus Samen ziehen
Wer das Mutterkraut selbst aussäen möchte, kann zwischen zwei bewährten Sorten wählen, die beide im Gartenzauber-Shop erhältlich sind:
- ‘Tetraweiß’ – mit besonders reinweißen Blüten und kräftigem Wuchs; ideal für Beete, Rabatten und als Schnittblume.
- ‘Vegmo Single’ – feinblütig und natürlich wirkend, mit offener Blüte und reichem Blütenansatz; ein Magnet für Bienen und Schwebfliegen.
Gesät wird ab März unter Glas oder ab April direkt ins Freie. Die Samen sind Lichtkeimer und sollten nur leicht angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt werden. Bei gleichmäßiger Feuchtigkeit keimen sie innerhalb von zwei bis drei Wochen.
Für Insekten und natürliche Gärten
Das Mutterkraut ist nicht nur schön, sondern auch ökologisch wertvoll. Die offenen Blüten sind eine willkommene Nahrungsquelle für Wildbienen, Schwebfliegen und andere Bestäuber. In naturnahen Pflanzungen fügt es sich nahtlos in das bunte Sommerensemble aus Kornblumen, Cosmeen und Zinnien ein.
Sein würzig duftendes Laub wird im Kräutergarten traditionell geschätzt – auch wenn es heute vor allem als Zierpflanze beliebt ist, erinnert es doch an eine Zeit, in der Schönheit und Heilkraft im Garten Hand in Hand gingen.
TEXT: Gartenzauber












