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Anbauplan für das Hochbeet

Damit in der Küche Vielfalt herrscht, sollten Sie im Hochbeet öfter mal die Arten und Sorten wechseln. Eine bunt gemischte Gemüsevielfalt ist nicht nur ein attraktiver Hingucker, die Pflanzen sind auch weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge.

Mehrere bepflanzte Hochbeete stehen auf einem bemulchten Platz. Im Hintergrund sind Foliengewächshäuser zu sehen.
© JRLPhotographer – istockphoto.com/de

Anbauplan für das Hochbeet

Normale Gemüsegärtner

kennen das: Man hat auf dem Markt oder im Gartencenter eine Schale mit 9 bis 12 zarten Setzlingen erstanden und pflanzt sie gleich ins Beet. Ein paar Wochen später kommt dann die große »Ernteschwemme«, wenn auf einmal innerhalb weniger Tage alle Pflanzen gleichzeitig erntereif werden. Brokkoli, Kohlrabi oder Möhren halten sich durchaus im Kühlschrank ein paar Tage oder lassen sich – nachdem sie geputzt und blanchiert wurden – gut einfrieren. Salat hingegen wird nach kurzer Zeit welk und ist dann nicht mehr besonders appetitlich.

Mengenplanung

Bei der Anbauplanung ist es deshalb hilfreich, wenn Sie Ihre normalen Gemüseeinkäufe auf dem Markt oder im Supermarkt über einen gewissen Zeitraum protokollieren. Wer weiß schon, wie viele Zwiebeln pro Woche in der eigenen Küche verbraucht werden, wie viele Tomaten und wie viele Salatköpfe? Aus den Aufzeichnungen können Sie nun die benötigten Mengen berechnen. Ein Beispiel: Sie verbrauchen im Monat zwei Knoblauchknollen, das sind pro Jahr ca. 24 Knollen. Mit einem Sicherheitspuffer – nicht immer wachsen alle Pflanzen gleich gut, reicht es also, ca. 30 Knoblauchzehen zu stecken, um den Eigenbedarf an Knoblauch zu decken. Bei dieser Berechnung wird auch schnell klar, dass sich der Anbau von manchen Gemüsen im Hochbeet mit dem Hintergrund der Selbstversorgung nicht wirklich lohnt. Wer pro Person ein halbes bis ein Kilogramm Kartoffeln pro Woche verbraucht, bräuchte zwei bis drei Kartoffelpyramiden um genug zu ernten. Pflanzen Sie lieber »besondere« Kartoffeln im Hochbeet, ungewöhnliche Sorten oder solche, die es auf dem Markt nicht gibt – als Delikatesse und nicht zur Deckung des Grundbedarfs.

Wie viel ist genug, wie viel zu viel?

Zur Berechnung des eigenen Bedarfs gibt es leider keine Faustregel, zu unterschiedlich sind die Geschmäcker, die Anzahl der Personen in einem Haushalt oder die Möglichkeit der Lagerung, sei es im Keller oder in einer Tiefkühltruhe. Bei der Berechnung der benötigten Pflanzen zur Ernte der notwendigen Mengen helfen jedoch einige Durchschnittserträge als Anhaltspunkte:

  • Tomate: 5–10 kg Früchte/Pflanze, je nach Sorte und Düngung auch mehr.
    4 Pflanzen/m2.
  • Pflücksalat: Pflanzen Sie jeweils 3–4 Pflanzen im Abstand von 2–3 Wochen, um kontinuierlich ernten zu können. 16 Stück/m2.
  • Sprossenbrokkoli und Zucchini: 1 Pflanze für 1–2 Personen, 2 Pflanzen/m2.
  • Bohnen: satzweiser Anbau. Ca. 2 kg Hülsen/m2.
  • Erbsen: satzweiser Anbau. Ca. 0,5–1 kg/m2.

Gurke 'Armenische Gurke'- Cucumis melo
€4,50
Radieschen 'Cherry Belle' - Raphanus sativus subsp. sativus
€3,50
Kürbis 'Butternut Waltham' - Cucurbita moscha
€3,90
Zwiebel 'Sturon'- Allium cepa
€3,50

Anbau in Sätzen

Um zu vermeiden, dass alle Gemüse einer Sorte auf einmal reif werden, und um kontinuierlich ernten zu können, ist es besser, kleine Mengen in zeitversetzten Sätzen anzubauen. Wenn Sie alle 14 Tage eine 1 m lange Reihe Möhren säen, können Sie über Monate immer frisch ernten. Auch bei Bohnen, Erbsen, Küchenkräutern und Salaten, also allen Gemüsen mit einer relativ kurzen Kulturdauer, lohnt sich der Satzanbau. Am einfachsten funktioniert das mit gekauften Jungpflanzen: immer wenn etwa ein Pflücksalat zur Hälfte abgeerntet ist, wird nachgepflanzt. Bei Schnittsalat und Kräutern wie Kerbel oder Rucola ist es ohnehin einfacher, alle 10–14 Tage neu zu säen und die Pflanzen komplett abzuernten, als mühsam harte Stiele und Blüten- triebe aus dem Erntegut zu klauben.

Fruchtfolge

Als Fruchtfolge wird der jährliche Wechsel von verschiedenen Gemüsen auf einem Beet bezeichnet. Diese Methode wird angewendet, um zu verhindern, dass sich Krankheiten festsetzen und um die unterschiedlichen Nährstoffansprüche â_x0080_¨der Gemüsearten zu berücksichtigen. Im 1. Jahr pflanzt man Starkzehrer wie Tomaten, Knollensellerie, Kohl und Zucchini, darauf folgen im 2. Jahr Mittelzehrer wie Mangold, Möhre und Salate und im 3. Jahr Schwachzehrer wie Bohnen und Erbsen, aber auch Kräuter, Zwiebeln und Porree. Sie können im Hochbeet natürlich auch schon im 1. Jahr Schwachzehrer anbauen – sie wachsen dann eben etwas üppiger.

Vor- und Nachkultur

Ganz raffinierte Gärtner berücksichtigen die positiven Einflüsse unterschiedlicher Gemüse aufeinander. So sind Erbsen eine gute Vorkultur für Starkzehrer wie Kohlgewächse und Zucchini, die von dem in den Wurzeln der Hülsenfrüchte fixierten Stickstoff profitieren. Rote Bete wächst besonders gut, wenn auf dem Beet vorher Kohlrabi oder Salat angebaut wurde und vor dem Pflanzen von Paprika sollten Sie Radieschen und/oder Salat säen. Und bevor die Tomatensetzlinge ausgepflanzt werden, ist noch Platz für einen Satz Spinat.

Praxistipp

Teilen Sie Ihr Hochbeet mit Schnüren oder schmalen Latten in ein Raster ein – z.B. 30 × 30 cm oder 40 × 40 cm. In jedes dieser Quadrate werden unterschiedliche Gemüse gepflanzt. Der Vorteil: Sie erhalten von ganz allein eine schöne Mischkultur und die kleinen Rasterquadrate verhindern, dass man zu viele Setzlinge einer Art pflanzt. In ein kleines Quadrat kommen beispielsweise 1–2 Salatsetzlinge, 1 Tomate oder 1 Mangold.

Mischkultur

Vielfalt ist Trumpf, das gilt auch im Hochbeet. Die Mischkultur, also der Anbau verschiedener Gemüse und Kräuter aus unterschiedlichen Arten zusammen in einem oder in benachbarten Beeten, hat mehrere Vorteile. Dabei wird der Nährstoffebedarf unterschiedlicher Gemüse berücksichtigt, man pflanzt also Starkzehrer neben Schwachzehrer oder Flachwurzler wie Zwiebeln neben Tiefwurzler wie Mangold. Die relativ dichte Bepflanzung verhindert, dass sich Unkräuter ausbreiten, und auch Schädlinge haben es nicht so leicht, sich massenhaft zu vermehren wie in einer Monokultur. Generell gilt bei der Kombination unterschiedlicher Gemüse, dass sich Vertreter derselben Pflanzenfamilie nicht so gut eignen, um vor-, nach- oder nebeneinander zu wachsen. Sie haben meist ähnliche Ansprüche und werden von denselben Krankheiten und Schädlingen befallen.

  • Gute Nachbarn sind z.B. Petersilie und Tagetes, Möhren und Zwiebeln, Kohl und Sellerie.
  • Weniger gut passen zusammen: Bohnen und Erbsen, Kohl und Zwiebeln, Salat und Sellerie.

Pflanzenfamilien

Während im hinteren Hochbeet die Paprika kurz vor der Ernte stehen, wächst im vorderen Beet eine neue Generation Herbstsalate, Radieschen und Pak-Choi heran. Gemüse und Kräuter werden wie alle Pflanzen botanisch unterschiedlichen Familien zugeordnet.

  • Doldenblütler sind Möhren, Pastinaken, Wurzelpetersilie, Fenchel, Sellerie, Liebstöckel, Petersilie und Dill.
  • Spinat und Rote Bete sind Fuchsschwanzgewächse.
  • Gänsefußgewächse sind Mangold und Guter Heinrich.
  • Kohlgewächse sind Brokkoli, Radieschen, Rettich, Rüben, Blumenkohl und Asia-Salate.
  • Korbblütler umfassen die Salate.
  • Zu den Kürbisgewächsen gehören Gurken, Zucchini und Kürbisse.
  • Nachtschattengewächse sind Tomaten, Paprika und Chili, Auberginen und Kartoffeln.
  • Schmetterlingsblütler (Hülsenfrüchte) sind Bohnen und Erbsen.
  • Zu den Zwiebelgewächsen zählen Knoblauch, Porree (Lauch), Zwiebeln, Schnittlauch und Schalotten.
  • Erdbeeren gehören zu den Rosengewächsen.

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Der Inhalt aus diesem Artikel ist aus dem Buch:

Folko Kullmann
Hoch das Beet! – Gewusst wann! Gärtnern nach dem phänologischen Kalender
Preis:14,99 € (D) / 15,50 € (A) / 19,90 sFr
ISBN: 978-3-8338-5579-5

Hoch das Beet! heißt der neue GU-Ratgeber von Folko Kullmann. Ganz nach der Devise „Gewusst wann!“ erklärt der Autor, wie man erfolgreich nach dem phänologischen Kalender gärtnert. Ob rustikal aus Holz, formal aus Metall, oder edel aus Ziegeln oder Naturstein, Hochbeete sind nicht nur gut für den Rücken, sie machen auch optisch eine Menge her.



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