Ein Hochbeet richtig füllen
Das Hochbeet ist wieder voll im Trend. Es bietet dem Gemüse ideale Wachstumsbedingungen und erleichtert uns die Gartenarbeit ungemein. Damit Ihre Pflanzen die besten Bedingungen zum Gedeihen und Sie eine starke Ernte erhalten, muss das Hochbeet mit unterschiedlichen Schichten aus Kompost und Erde befüllt werden. Wir zeigen Ihnen wie es geht!

Das Hochbeet füllen
Sobald das Hochbeet fertig ist, kann es befüllt werden. Bei den nachfolgenden Methoden kommen verschiedene organische Materialien zum Einsatz. So ist dafür gesorgt, dass Sie ein nährstoffreiches Substrat für Ihre Pflanzen haben. Es macht nichts, wenn Sie nicht genug Kompost- oder Gartenerde zum Füllen des Hochbeets haben: Für die Kompostier- und die Einfüllmethode brauchen Sie weder die eine noch die andere.
Die Standardmethode
Neue Hochbeete fülle ich meist mit einer 1:1-Mischung aus Komposterde (oder verrottetem Stallmist) und Oberboden. Wer nicht viel Komposterde hat, füllt das Beet bis 10 cm unter den Rand mit Gartenerde und gibt obenauf eine 5 cm dicke Schicht Komposterde. Fördern Sie das Pflanzenwachstum mit Flüssigdünger und mulchen Sie das Beet jeden Herbst mit einer Schicht Kompost.
Die Kompostiermethode
Hier dient das Beet selbst als Komposthaufen. Man kann zwar erst im zweiten Jahr etwas anpflanzen, bekommt dafür aber sehr nährstoffreiches Substrat!
- Jahr 1 Füllen Sie das Beet mit Material, das sich leicht zersetzt, etwa Grasschnitt und Küchenabfälle. Nicht ratsam hingegen sind Zweige und Hackschnitzel. Das Material sollte gut geschichtet, am Anfang jedes Monats gründlich durchgemischt und im Winter mit Karton abgedeckt werden.
- Jahr 2 Wenn Sie jetzt schon etwas anbauen möchten, schneiden Sie im Mai Lücken in den Karton und setzen Sie Zucchinipflanzen hinein. Sie brauchen viele Nährstoffe, aber wenig Wurzelraum. Rechnen Sie mit einer gewaltigen Ernte.
- Jahr 3 Jetzt können Sie das Beet nach Lust und Laune bepflanzen.
Die Füllmethode
Mit diesem an die Hügelbeetmethode (s.u.) angelehnten Verfahren lässt sich Oberboden unter dem Rasen gut nutzen. Sie brauchen dafür aber einen Rasen, auf dem Sie das Hochbeet anlegen können, ferner grobe organische Substanz zum Füllen des Lochs (ich verwende Hackschnitzel.
- Den Standort des Hochbeets abstecken. Die Grassode und etwa 15 cm Erde abtragen.
- Soden auf den Boden des Lochs legen, dann Hochbeet aufstellen. Loch und Beet bis 5–10 cm über den unteren Bretterrand mit organischer Substanz füllen – sie setzt sich mit der Zeit.
- Darauf die Erde geben, die sich vorher unter der Grassode befand. Zum Schluss das Hochbeet mit selbst angesetzter Komposterde auffüllen, sofern vorhanden.
Die Hügelbeetmethode
Dafür brauchen Sie keine Unmengen Erde und Kompost, denn es werden unterschiedliche Lagen organischer Substanz aufgebaut. Die Methode eignet sich vor allem für höhere Hochbeete und setzt darauf, dass sich die Materialien nach und nach zersetzen, sodass den Nutzpflanzen lange und nachhaltig Nährstoffe zur Verfügung stehen. Zudem speichert das Beet bei Trockenheit lange Feuchtigkeit.

Zuerst auf dem Boden des Beets Zeitungspapier oder noch besser unbedruckten Karton auslegen, damit Gras oder Unkräuter nicht durchwachsen. Dann den Boden des Beets mit Zweigen (Durchmesser ca. 3–5 cm) auslegen. Auch Rundhölzer können verwendet werden, solange ihr Durchmesser nicht größer ist als ein Drittel der Beethöhe.

Anschliessend auf die Zweige eine dicke Lage Hackschnitzel geben, dann eine Lage Stroh, Grasschnitt und Stalleinstreu bzw. Herbstlaub (in beliebigen Anteilen), sodass das Beet zu zwei Dritteln voll ist. Diese Materialien sind leicht und sacken daher zusammen.
Zum Schluss das Beet vollständig mit einer 1:1-Mischung aus Oberboden und Komposterde füllen. Inhalt mindestens eine Woche – besser noch zwei oder drei Wochen – setzen lassen, dann Komposterde nachfüllen (mindestens 5 cm). Nun kann das Beet bepflanzt werden.
Gewusst?
Hügelbeete sind im Gegensatz zu Flachbeeten hügelig angelegte Beete, in deren komposthaufenähnlichem Inneren Holz verrottet. In Deutschland und Osteuropa ist diese Form der Kultur schon seit Jahrhunderten bekannt.
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