Wir legen eine Waldwiese an
Man muss kein Waldbesitzer sein, um sich eine kleine Lichtung mit einer Waldwiese als Tierparadies einzurichten. Idealerweise haben Sie ein paar Bäume im Garten und wollten schon immer einmal wissen, was darunter so wachsen kann.

Eine Waldwiese
In vielen Gärten stehen altehrwürdige Bäume, die jeder für sich ein wertvoller Lebensraum sind. Weil sie aber viel Streu- oder sogar Vollschatten werfen, ist eine Bepflanzung direkt darunter oft problematisch, nicht zuletzt auch wegen der Trockenheit dort. Manchmal wächst unter den Kronen scheinbar sogar überhaupt nichts mehr. Aber wie so oft bietet die Natur selbst die Lösung.
Man stelle sich nur eine Waldlichtung vor, mit Fingerhüten und Schlüsselblumen so weit das Auge reicht. Die farbenfrohen Blüher dort kommen problemlos mit den Bedingungen im Schatten von Baumkronen zurecht. Etliche Blütenpflanzen, vor allem heimische Arten, gedeihen in einem solchen Biotop. Wenn man also diese Lebensräume in einem Gartenkontext nachempfindet, sollte dort eine Schattenwiese entstehen, die für Wirbellose eine veritable »Nektartankstelle« sein kann.
Bepflanzung
Man kann eine einzelne Birke oder eine ganze Gehölzgruppe unterpflanzen, wichtig ist nur, dass man ein breites Spektrum an Arten wählt, damit auf alle Fälle ein paar gedeihen und die gesamte Saison hindurch blühen. Dann wird man schon sehr bald das gemütliche Brummen der Hummeln hören können, die den Fingerhut besuchen, und sich an Veilchenteppichen erfreuen können.

Eine Waldwiese anlegen
Waldwiesen legen Sie am besten im März an, solange die Bäume noch kahl sind. Möglich ist es auch ein bisschen später, wenn der Boden schon wärmer ist und noch keine trockenen Sommerbedingungen herrschen.
Als Erstes räumt man das Areal frei, indem man unerwünschte Vegetation und abgefallenes Laub entfernt. Man kann die Pflanzenreste zu Haufen auftürmen, die selbst als Lebensraum dienen. Außerdem ist Herbstlaub ein ausgezeichneter Mulch für andere Bäume und Sträucher.
Ein Umgraben erleichtert das Einpflanzen der Blumen, aber größere Baumwurzeln können es unmöglich machen. Oft muss man den Boden auch gar nicht bearbeiten, weil durch jahrelange Humusbildung ein lockeres Erdreich entstanden ist. Meist aber wird man es mit einem trockenen, harten Boden zu tun haben. In diesem Fall ist es am einfachsten, nur die Pflanzlöcher auszuheben.
Suchen Sie sich aus den Pflanztippsein paar Pflanzenarten heraus. Wir verwenden gern Topfpflanzen in 9er-Töpfen anstelle von Setzlingen, weil sie rasch einwachsen, so dass schon im ersten Frühjahr und Sommer ein paar Blüten zu sehen sein werden.

Pflanzentipps
- Bär-Lauch
- Hain-Veilchen
- Knoblauchsrauke
- Maiglöckchen
- Rote Lichtnelke
- Roter Fingerhut
- Scharbockskraut
- Schlüsselblume
- Schneeglöckchen
- Stinkende Nieswurz
- Waldmeister
- Wald-Ziest

Der Inhalt aus diesem Artikel ist aus dem Buch:
Jim und Joel Ashton
Wildnis im Garten – Grüne Oasen schaffen
Preis 16,95 €
ISBN 978-3-8310-4157-2
DK Verlag Dorling Kindersley
Frösche im Gartenteich, zwitschernde Vögel auf den Bäumen und bunte Wildblumen – dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie mit geringem Pflegeaufwand der Natur in Ihrem Garten freien Lauf lassen und damit Lebensraum für Tiere schaffen. Das perfekte Geschenk für Naturfreund*innen und alle, die ihren Garten natürlich gestalten wollen.