Oregano pflanzen und ernten – aromatisches Würzkraut für Garten und Küche
Oregano (Origanum vulgare) ist ein unverzichtbares Kraut der mediterranen Küche und überzeugt mit seinem intensiven Aroma. Ob klassisch auf Pizza oder als Würze für Pasta und Gemüse – die vielseitigen Blätter sind ein echtes Geschmackshighlight. Dank zahlreicher Sorten bietet der Anbau im Garten oder im Topf viel Abwechslung. Erfahre hier, wie du Oregano erfolgreich pflanzt, pflegst und erntest.

Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Suchen Sie für Ihren Oregano einen sonnigen Standort aus, optimalerweise mit einem mageren, trockenen Boden, mit einem recht hohen Kalkanteil. Zwischen den einzelnen Pflanzen sollte ein Abstand von 15 bis 20 cm eingehalten werden und nach oben bis zu 60 cm Luft sein.
Es wird empfohlen, die Oreganopflanzen nicht selbst zu ziehen, sondern bereits vorgezogene Jungpflanzen aus dem Fachhandel zu kaufen. Suchen Sie immer kräftige Jungpflanzen der verschiedenen Arten. Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung ist im Frühjahr, sobald es keinen Nachtfrost mehr gibt. Auch für das Gemüsebeet ist Oregano bestens geeignet. Gemüse wie Möhren oder alle Kohlarten stellen ideale Nachbarn dar. Alle Oregano-Arten punkten mit Winterhärte, werden sie allerdings in Töpfen gezogen, so empfiehlt es sich, die Pflanzen im Winter vor Frost zu schützen. Aufgrund ihrer geringen Bodenansprüche sind die oft sehr dekorativen Pflanzen bestens für Steingärten geeignet. Auch als Bodendecker oder zum Eingrenzen von Wegen und Terrassen können Oregano-Pflanzen genutzt werden. Ein Zurückschneiden am Ende der Saison verhindert, dass Ihr Oregano zu stark wuchert.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Oregano ist hervorragend zum Trocknen geeignet. Die Blüten können danach für dekorative Gestecke genutzt werden. Die Blütezeit ist, wie bei vielen andern Kräutern auch, die beste Erntezeit, denn in dieser Zeit ist das Aroma am stärksten ausgeprägt.
Ansonsten können Triebe und Blätter des Oregano von Sommer bis zum Herbst mehr oder weniger durchgängig geerntet werden. Planen Sie, das Kraut zu trocknen, schneiden Sie es am besten ab, wenn Sie die ersten Blüten erspäht haben.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Oregano ist vielfach einsetzbar. Erst mal sollte es auf keiner Pizza fehlen, denn eine leichte Würzung mit Oregano verleiht jeder Pizza das gewisse Extra. Am wirkungsvollsten breitet sich das Aroma aus, wenn Sie ein wenig vor dem Backen und mehr danach auf die Pizza streuen. Genauso sieht es bei Spaghetti-Bolognese-Soße aus! Ansonsten passt dieses Kraut zu Tomatengerichten, Hülsenfrüchten, Fleisch und Fisch.
Anwendung – Welche heilende und pflegende Wirkung?
Oregano gilt als wirksames Mittel gegen Appetitlosigkeit, Magen- und Darmbeschwerden und sogar bei Lebensmittelvergiftungen. Früher wurde ein Gemisch aus Olivenöl und Oregano häufig bei Zahnschmerzen verabreicht.

Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Oregano ist eine mehrjährige, ausdauernde krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler. Charakteristisch ist der herb-aromatische Duft wie Geschmack. Ursprünglich stammt dieses Kraut aus dem Mittelmeerraum und wurde schnell fester Bestandteil der griechischen, spanischen, türkischen und italienischen Küche.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
Von den verschiedenen Arten und Sorten sind einige leicht verholzende Halbsträucher, bei anderen handelt es sich um Sträucher.
– Heimischer Oregano: Unser heimischer Oregano ist auch unter dem Namen Dost oder Wilder Majoran bekannt und ist an Wegrändern oder auf mageren, steinigen Böden zu finden. Von Juli bis September trägt er die dunkelrosa Blüten, die in dichten Trugdolden wachsen. In Sachen Aroma muss unser einheimischer Oregano allerdings zurückstecken, denn er ist als Gewürzkraut nicht so intensiv wie andere Sorten, die es im Fachhandel zu erstehen gibt. Sollten Sie also das typisch mediterrane Aroma suchen, dann setzen Sie lieber auf solche Sorten.
– Griechischer Oregano: Das klassische Oregano-Aroma besitzt der Griechische Oregano mit graugrünen Blättern und weißen Blüten. Er ist deshalb auch ideal zum Kochen zu verwenden.
– ‘Compactum‘: aromatische Blätter mit starkem Duft, rosa Blütenpolster. Aufgrund des niedrigen Wuchses optimal als Bodendecker geeignet, vertreibt Unkraut
– ‘Aureum‘: mildes Aroma, dekorative, goldfarbene Blätter und rosa Blüten
– ‘Herrenhausen‘: hoher, aufrechter Wuchs, hübsche rotviolette Blüten und dunkelgrüne Blätter, lockt Schmetterlinge an
– Kleinblättriger Oregano: immergrüner Halbstrauch mit sehr aromatischen Blättern und weißen Blüten
Wissenswertes – Was gibt es sonst noch zu erfahren?
Im Mittelalter galt Oregano als Hexenabwehrmittel und sollte vor den bösen Fängen des Teufels schützen. Dies machte ihn besonders für abergläubische Menschen zu einem wichtigen Kraut. Mit Hilfe des Oregano versuchte man auch, Hexen von ihrer Verbindung zum Teufel zu lösen, indem man ihnen das Gewürz unter die Nase hielt.
Ihren Beinamen Wohlgemut erhielt die Pflanze, da ihr nachgesagt wurde, Menschen mit erloschenem Lebensmut wieder zu alter Lebensfreude zurückzuführen.
Wenn zwei Menschen heirateten wurde häufig ein bisschen Oregano in den Brautschuh gelegt oder in den Brautstrauß eingebunden, um das neue Pärchen vor schlechten Einflüssen zu schützen.