Wicken pflanzen – Duftende Blütenpracht für Zäune, Spaliere und Obelisken
Wicken (Lathyrus odoratus) gehören zu den charmantesten Sommerblumen überhaupt. Mit ihrem betörenden Duft und ihren zarten Farben verwandeln sie jeden Garten in ein romantisches Blütenmeer. Ob an einem Zaun, einem Weidenrankobelisken oder einer einfachen Kletterhilfe – Wicken finden fast überall einen Platz, an dem sie emporranken und mit ihrer Blütenfülle verzaubern. Erfahre hier, wie du Wicken erfolgreich anbaust, pflegst und lange Freude an ihren duftenden Blüten hast.

Wicken – Duftende Kletterkünstler für den Sommergarten
Wicken gehören zur großen Familie der Platterbsen (botanische Gattung Lathyrus) und zählen damit zu den Schmetterlingsblütlern (Faboideae). Hauptsächlich angeboten werden zwei Arten: die Staudenwicke (Lathyrus latifolius) und die Einjährige Wicke (Lathyrus odoratus). Wie der Name bereits verrät, sind es vor allem die Einjährigen Wicken, die mit ihrem intensiven Duft begeistern. Staudenwicken hingegen blühen üppig und kommen jedes Jahr wieder, bieten jedoch nur eine kleine Farbpalette – und leider keinen Duft. Dafür eignen sie sich hervorragend, um beispielsweise unschöne Maschendrahtzäune schnell und attraktiv zu begrünen. Selbst wenn sie im Topf zunächst schwach wirken, entwickeln sie sich im Garten an sonnigen, nährstoffreichen und durchlässigen Standorten prächtig.
Duftgenuss und Farbenvielfalt
Die Einjährigen Wicken lassen die Herzen von Gärtnerinnen und Gärtnern höher schlagen. Ihre Farbvielfalt reicht von sanftem Zartlila über kräftiges Bordeauxrot bis hin zu Creme, Weiß, Hellrosa, Knallrot und sogar scharlachroten und apricotfarbenen Tönen. Auch Sorten mit gestreiften oder verlaufenden Farben sind erhältlich. Besonders beliebt ist die Sorte ‘Mattucana’, die bereits in den 1920er Jahren gezüchtet wurde und bis heute mit zweifarbigen Blüten in kräftigem Lila und Blau sowie intensivem Duft begeistert. In England sind Wicken besonders beliebt – dort gibt es sogar eine eigene Sweet Pea Society (www.sweetpeas.org.uk), die sich ganz den duftenden Schönheiten widmet.
Wicken als Schnittblumen
Ein besonderes Highlight: Wicken sind wunderbare Schnittblumen. Zwar ist ihre Haltbarkeit begrenzt, doch sie sind extrem unkompliziert. Einfach abschneiden, in eine Vase stellen – fertig. Und je öfter man schneidet, desto üppiger blühen die Pflanzen nach. Daher heißt es: regelmäßig ernten und den Sommerduft genießen!
Aussaat und Anzucht
Wicken sind im Garten unkompliziert, benötigen jedoch eine sorgfältige Anzucht. Am besten sät man sie im zeitigen Frühjahr aus und verwendet dabei stets frisches Saatgut. Um die Keimung zu erleichtern, sollten die Samen vor der Aussaat über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht werden. Ideal zum Vorziehen sind tiefe Töpfe oder spezielle Anzuchtplatten wie die sogenannten ‘Rootrainers’, die den empfindlichen Wurzeln ausreichend Platz bieten. Die Anzucht kann ab März im Frühbeet, im unbeheizten Gewächshaus oder an einer sonnigen Hauswand erfolgen. Sobald die Pflanzen wachsen, empfiehlt es sich, den Haupttrieb auszukneifen – das fördert eine kompakte Wuchsform und üppigere Blüten.
Zum Auspflanzen ins Freiland gibt es unterschiedliche Meinungen: Manche pflanzen bereits bei 10 cm Wuchshöhe, andere warten bis nach den Eisheiligen Mitte Mai. Leichten Frost vertragen die Jungpflanzen, sofern sie nicht zu warm vorgezogen wurden. Wer die frühe Anzucht verpasst, kann ab Mai vorgezogene Jungpflanzen kaufen oder die Samen direkt an Ort und Stelle aussäen. Wicken bevorzugen einen humosen, durchlässigen Boden an sonnigen bis halbschattigen Standorten und freuen sich über etwas organischen Dünger oder Kompost.
Typische Probleme
Wicken sind relativ robust, können aber gelegentlich von Schnecken oder Blattläusen befallen werden. Gegen Schnecken hilft Absammeln oder der Einsatz von Laufenten. Blattläuse lassen sich gut mit Brennnesselbrühe bekämpfen oder einfach tolerieren, da sie oft von selbst verschwinden. In heißen oder sehr verregneten Sommern kann Mehltau auftreten, dem man durch eine gute Wasserversorgung vorbeugen kann.
Rankhilfen und Blühfreude
Die meisten Wicken-Sorten sind Kletterer und benötigen eine Rankhilfe. Maschendraht, Zäune, Spaliere, Weidenobelisken oder einfache Schnüre reichen völlig aus. Wichtig ist vor allem regelmäßiges Schneiden – je häufiger geerntet wird, desto mehr Blüten produziert die Pflanze. Wicken machen sich nicht nur in Vasen wunderschön, sondern zaubern auch im schlichten Wasserglas nostalgische Sommerfreude ins Haus. Viele erinnern sich dabei an die Kindheit – „Wicken duften immer so wie bei Oma …“.
Tipp
Lassen Sie die Pflanzen nicht zur Samenbildung kommen, denn sobald sie Samen ansetzen, lässt die Blütenproduktion deutlich nach. Wer regelmäßig schneidet und die duftenden Blüten genießt, sorgt für eine lange und üppige Blütezeit voller Sommerduft.
TEXT Gartenzauber
