Pflanzensamen sammeln & trocknen – eigenes Saatgut gewinnen und natürlich dekorieren
Spätsommer bis Herbst ist Sammelzeit: Viele Stauden, Sommerblumen und Ziersträucher tragen jetzt wunderschöne Samenstände. Wer sie klug erntet, gewinnt Saatgut zum Nulltarif für die nächste Saison – und hat gleichzeitig natürliche Deko für Kränze, Sträuße und Schalen. Hier findest du die wichtigsten Tipps zum Erkennen der Reife, zum schonenden Trocknen und Aufbewahren sowie Ideen für Herbstarrangements im Naturlook.

Was vom Sommer übrig blieb
Noch vor wenigen Wochen schwelgte der Garten in Farben und Blütenfülle. Heute zeigt er sich im Wandel: Statt farbenfroher Blüten zieren bizarre Gebilde die Beete – schokoladenbraune Hülsen, filigrane Schoten, luftige Ballons und lederartige Kapseln. Es sind die Frucht- und Samenstände von Stauden, Zwiebelblumen, Sommerblumen und Ziersträuchern. Oft bleiben sie den ganzen Winter über dekorativ stehen, wenn man sie nicht schon der Ordnungsliebe zum Opfer gebracht hat. Doch wer genauer hinsieht, erkennt ihren doppelten Wert: Sie verschönern nicht nur Beete und Sträuße, sondern bergen auch die Grundlage für neues Blütenmeer im kommenden Jahr.
Samen ernten – kleine Wunder aufspüren
Die Vielfalt der Samenformen ist ein kleines Wunder der Natur. Da gibt es winzige schwarze Kügelchen, leuchtende Beeren, feine Körnchen mit seidigen Flughaaren oder glänzende braune Samen, die wie Miniaturkunstwerke wirken. Um diese Schätze zu sammeln, brauchst du nur wenig: eine Schere, Zeitungspapier und kleine Papiertütchen oder Schraubgläser.
Wichtig ist, dass du nur Samen von kräftigen und gesunden Pflanzen erntest. Oft genügt ein leichtes Klopfen an den trockenen Samenständen – und schon rieseln die Körner direkt in die Tüte. Ganze Stiele lassen sich auch abschneiden und zum Nachtrocknen kopfüber an einer Leine aufhängen. Nach ein paar Tagen kannst du sie auf Papier ausklopfen. Hartnäckige Reste werden vorsichtig zerbröselt. Für Feinsämereien wie Akelei oder Mohn leistet ein Küchensieb gute Dienste: So trennst du winzige Samen zuverlässig von Pflanzenteilen.
Aufbewahren – die richtige Ruhezeit
Frisch geerntet, brauchen Samen vor allem eines: einen trockenen, kühlen und dunklen Platz. Plastik ist tabu – es staut Feuchtigkeit. Besser sind Papiertütchen oder Gläser mit Schraubverschluss.
Vergiss nicht, alles zu beschriften: Pflanze und Erntejahr gehören unbedingt dazu. Ein kleiner Tipp: Wenn du ein paar im Ofen getrocknete Reiskörner mit ins Glas gibst, wirken sie wie ein natürliches Trockenmittel und entziehen der Saat Restfeuchtigkeit.
Lust auf Erntelotterie
Manche sammeln Samen streng sortenrein, andere lieben das Überraschungsmoment. Wenn du viele verschiedene Sommerblumen in einer Tüte mischst, kannst du dich im nächsten Jahr auf ein buntes, individuelles Beet freuen. Noch schöner wird die Saatgut-Sammelei, wenn du deine Tütchen mit hübschen Etiketten oder selbst gestalteten Stickern verzierst – so macht allein schon das Aufbewahren Freude.

Supersamen & Lieblingssorten
Nicht alle Pflanzen vererben sich sortenrein. Viele Kultursorten sind F1-Hybriden – Kreuzungen, die besonders einheitlich blühen, deren Nachkommen aber variieren können. Das macht die Sache spannend: Es ist ein bisschen wie eine Gartenspielerei, bei der man nie weiß, welche Farben und Formen im nächsten Jahr erscheinen. Einfache Sommerblumen wie Klatschmohn, Sonnenblumen, Cosmeen, Jungfer im Grünen oder Königskerzen keimen dagegen zuverlässig. Auch unkomplizierte Stauden wie Akelei oder Frauenmantel lassen sich leicht aus eigenem Saatgut ziehen – oder sie säen sich sogar ganz von allein wieder aus.
Naturlook für Zuhause
Die trockenen Samenstände haben nicht nur praktischen Wert, sondern auch ästhetische Kraft. In Tönen von Mokka bis Cappuccino bringen sie Natürlichkeit ins Haus. Ob Mohnkapseln, Alliumkugeln
oder filigrane Disteln – sie wirken in Vase, Flaschen oder flachen Schalen besonders schön. Zusammen mit Gräsern, Hagebutten oder getrocknetem Eukalyptus entstehen schnell schlichte, aber effektvolle Arrangements. Gerade im Übergang vom Herbst zum Winter passen die Naturfarben wunderbar zu Holz, Kerzenlicht und einer Tasse warmem Tee.
Gartenzauber-Tipp
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