Winterkohl anbauen – So versorgst Du Dich auch im Winter mit frischem Gemüse
Du möchtest auch in der kalten Jahreszeit frisches Gemüse aus dem eigenen Garten ernten? Dann ist Winterkohl genau das Richtige für Dich! Ob Grünkohl, Rosenkohl oder Palmkohl – diese robusten Kohlsorten trotzen Frost und Kälte. Hier erfährst Du alles rund um Aussaat, Pflege und Ernte von Winterkohl.

Warum Winterkohl? – Die Vorteile auf einen Blick
Winterkohl ist nicht nur nährstoffreich und lecker, sondern auch perfekt geeignet für den ganzjährigen Anbau im Gemüsegarten. Viele Sorten schmecken sogar nach dem ersten Frost noch besser – durch die Kälte steigt der Zuckergehalt in den Blättern.
Typische Winterkohlsorten:
- Grünkohl (klassisch & krausblättrig)
- Rosenkohl
- Palmkohl (auch Schwarzkohl oder Toskanischer Kohl)
- Wirsing (späte Sorten)
- Chinakohl (in milden Regionen)
- Spitzkohl (Winterspitzkohl-Sorten)
Der richtige Zeitpunkt zur Aussaat
Winterkohl hat eine lange Kulturdauer – deshalb solltest Du rechtzeitig mit der Anzucht beginnen. Die meisten Sorten werden ab Mai bis Juni ausgesät oder vorgezogen, um im Herbst oder Winter geerntet werden zu können.
Aussaat-Tipps:
- Säe Winterkohl in Anzuchtschalen oder direkt ins Freiland.
- Pflanze die Jungpflanzen nach 4–6 Wochen ins Beet um.
- Halte einen Abstand von mindestens 40–60 cm – Kohl braucht Platz!
Tipp: Achte auf eine gute Fruchtfolge im Beet. Ideal ist Kohl nach Hülsenfrüchten oder Salat, nicht nach anderen Kreuzblütlern.

Achtung Schädlinge – So schützt Du Deinen Winterkohl natürlich
Winterkohl ist zwar robust, aber leider auch bei Schädlingen beliebt. Vor allem die Kohlfliege, Kohlweißling-Raupen, Erdflöhe und Schnecken können jungen Pflanzen schwer zusetzen.
Die häufigsten Schädlinge:
- Kohlfliege: Legt ihre Eier an den Wurzelhals – die Larven fressen die Wurzeln an, Pflanzen welken oder sterben ab.
- Kohlweißling (Schmetterling): Seine grünlichen Raupen fressen große Löcher in die Blätter.
- Erdflöhe: Kleine, springende Käfer, die winzige Löcher in die jungen Blätter fressen.
- Schnecken: Besonders gefährlich in der Jugendphase, fressen ganze Setzlinge über Nacht.
So beugst Du auf natürliche Weise vor:
- Kohlfliegennetz: Direkt nach dem Pflanzen ein feinmaschiges Gemüseschutznetz aufspannen – verhindert die Eiablage.
- Mischkultur: Setze Kohl zusammen mit stark duftenden Pflanzen wie Tagetes, Sellerie, Salbei, Thymian oder Kapuzinerkresse – sie verwirren Schädlinge und halten sie fern.
- Fruchtfolge einhalten: Kohl nicht jedes Jahr am selben Ort anbauen – das reduziert den Schädlingsdruck.
- Mechanischer Schutz: Schneckenkragen, Asche- oder Kalkbarrieren helfen gegen Schnecken.
- Kontrolle & Absammeln: Kontrolliere regelmäßig die Blattunterseiten und entferne Eier oder Raupen von Hand.
Tipp: Mit Ringelblumen oder Kamille im Beet stärkst Du zusätzlich das Bodenleben und die Abwehrkraft der Pflanzen.
Pflegeleicht, aber hungrig – So versorgst Du Deinen Winterkohl richtig
Kohlpflanzen sind Starkzehrer und brauchen viele Nährstoffe für eine reiche Ernte.
Boden und Standort
- Sonnig bis halbschattig
- Humusreicher, gut durchlässiger Boden
- Vor dem Pflanzen mit Kompost oder organischem Dünger vorbereiten
Gießen & Düngen
- Gleichmäßig feucht halten – aber Staunässe vermeiden
- Regelmäßig nachdüngen, z. B. mit Brennnesseljauche oder organischem Gemüsedünger
Pflege-Tipps
- Häufiges Hacken und Jäten fördert das Wachstum
- Bei starkem Wuchs den Boden anhäufeln – das gibt Halt
- Schnecken mögen junge Kohlpflanzen – achte auf Schutz
Erntezeit und Lagerung
Grünkohl kannst Du je nach Sorte ab Oktober ernten – am besten nach dem ersten Frost, dann ist er besonders zart und süßlich im Geschmack.
Rosenkohl reift über Wochen – beginne im Spätherbst mit der Ernte von unten nach oben.
Palmkohl und Wirsing sind schnittverträglich: Ernte die äußeren Blätter, die Pflanze wächst weiter.
Lagerung: Einige Sorten lassen sich im Beet stehen lassen. Alternativ kannst Du Kohl auch kühl und dunkel lagern oder blanchiert einfrieren.
Winterkohl im Hochbeet oder Kübel? Kein Problem!
Auch im Hochbeet oder großen Kübeln gedeiht Winterkohl gut. Achte dort besonders auf ausreichende Nährstoffe und einen guten Winterschutz bei starkem Frost.
Fazit: Winterkohl – Gesundes Superfood für kalte Tage
Mit Winterkohl bringst Du nicht nur frisches Grün in die kalte Jahreszeit, sondern versorgst Dich auch mit Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Der Anbau ist unkompliziert – ein bisschen Planung, regelmäßige Pflege und Geduld reichen aus. So kannst Du selbst im Dezember noch ernten, während andere schon auf Supermarktgemüse zurückgreifen müssen.