Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) pflanzen, pflegen & ernten – so gelingt der Anbau im Garten
Blumenkohl zählt zu den beliebtesten Kohlsorten – zart im Geschmack, gut bekömmlich und vielseitig in der Küche einsetzbar. Doch im Anbau gilt der Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis) als etwas anspruchsvoller. Mit der richtigen Vorbereitung, standortgerechten Sorten und ein wenig Geduld lässt er sich jedoch vom Frühjahr bis in den Herbst hinein erfolgreich kultivieren. Wer die jeweiligen Aussaatzeiten beachtet und einige Pflegekniffe kennt, kann fast das ganze Jahr über frischen Blumenkohl aus dem eigenen Garten ernten. In diesem Beitrag erfährst du alles rund um Standortwahl, Sorten, Pflege, Erntezeit und Tipps zur erfolgreichen Blumenkohlkultur.

Pflanzzeit – Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Wer Blumenkohl im Frühsommer ernten möchte, beginnt am besten schon im Herbst oder Winter mit der Aussaat im Gewächshaus. Die Jungpflanzen kommen dann im Frühjahr ins Beet. Für eine Ernte im Sommer oder Herbst erfolgt die Aussaat im Frühjahr unter Glas oder Folie, gepflanzt wird ab dem Frühsommer. Auch eine späte Aussaat im Spätfrühling ist möglich – dann wachsen die Pflanzen über den Sommer heran und werden im Spätsommer ausgepflanzt. Für eine späte Ernte oder Überwinterung müssen milde Temperaturen herrschen. Bei drohendem Bodenfrost ist ein Schutz mit Vlies oder Folientunneln empfehlenswert.
Blumenkohlanbau – Wie gelingt er im Garten?
Gesät wird am besten dünn in Anzuchtkisten oder Schalen. Eine 2 cm dicke Schicht Saaterde ist ausreichend. Wichtig ist eine Keimtemperatur von etwa 21 °C – ein beheiztes Gewächshaus bietet im Winter optimale Bedingungen.
Die Jungpflanzen sollten ausgepflanzt werden, solange sie noch kompakt und nicht größer als 5 cm sind. Vor dem Umzug ins Beet müssen sie abgehärtet werden. Je später im Jahr die Pflanzen ins Freie kommen, desto größer werden sie – und desto mehr Platz benötigen sie: Sommer- und Herbstsorten kommen mit einem Pflanzabstand von etwa 60 cm aus, bei Wintersorten sollten es besser 70 cm sein.
Zum Schutz vor Schädlingen wie der Kohlfliege empfiehlt es sich, kleine Kragen um die Stängel zu legen – das hält Insekten und Vögel fern.
Standort – Wo fühlt sich Blumenkohl wohl?
Blumenkohl ist ein klassischer Starkzehrer und liebt nährstoffreiche, kalkhaltige Böden mit guter Wasserhaltefähigkeit. Der Standort sollte warm und vollsonnig sein. Frischer Kompost oder Stallmist als Dünger sind empfehlenswert. Während der Wachstumszeit darf zwei- bis dreimal nachgedüngt werden – etwa vier Wochen vor der Ernte wird die Düngung eingestellt, um eine übermäßige Nitratbildung zu vermeiden.
Pflege – Was ist zu beachten?
Regelmäßiges Hacken und Unkrautjäten fördert das Wachstum der Pflanzen. Auch gleichmäßige Wasserversorgung ist essenziell – besonders bei Trockenheit. Fehlt Wasser, stockt das Wachstum und die Ernte fällt spärlicher aus.

Ernte – Wann ist Blumenkohl reif?
Blumenkohl ist erntereif, solange die weißen Blütenstände noch fest geschlossen sind. Die Erntezeit variiert von Pflanze zu Pflanze, liegt aber meist innerhalb eines zweiwöchigen Zeitraums. Der Kopf wird mit einem scharfen Messer abgetrennt.
Wichtig: Sobald sich die Röschen zu öffnen beginnen, ist der Kohl überreif – das passiert bei hohen Temperaturen sehr schnell, deshalb lohnt sich eine regelmäßige Kontrolle.
Nach der Ernte kann Blumenkohl ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahrt oder alternativ gut eingefroren werden.
Mischkultur – Welche Pflanzen passen gut zu Blumenkohl?
Gute Nachbarn im Beet sind Endivie, Salat, Buschbohnen, Erbsen und Sellerie. Ungünstig sind Zwiebeln und Knoblauch – sie hemmen das Wachstum. Außerdem sollte Blumenkohl nicht direkt nach anderen Kohlgewächsen angebaut werden, um Bodenmüdigkeit zu vermeiden.
Botanisches – Was ist der Blumenkohl eigentlich für eine Pflanze?
Blumenkohl gehört zu den Kreuzblütlern und ist eine besonders leicht verdauliche Kohlsorte. Anders als andere Kohlarten bildet er keinen festen Kopf, sondern kompakte, noch nicht voll entwickelte Blütenstände, die wir als Röschen kennen. Kultiviert wird er meist einjährig.
Ursprünglich waren die Blütenstände grün – durch gezielte Züchtung entstanden die heute bekannten weißen Formen. Es gibt jedoch auch Sorten mit hellgrünen oder violetten Köpfen. Aufgrund seines hohen Wasseranteils ist Blumenkohl kalorienarm, enthält aber viele wertvolle Nährstoffe wie Vitamin C, Ballaststoffe, Kalium, Phosphor und pflanzliches Eiweiß – ideal für Schonkost, Babybrei oder leichte Küche.
Kulturgeschichte – Woher stammt der Blumenkohl?
Blumenkohl stammt vom Wildkohl ab, der ursprünglich in Kleinasien beheimatet war. Früher wurde er auch Käsekohl, Traubenkohl oder Italienischer Kohl genannt. Bereits in der frühen Neuzeit gelangte eine erste Sorte über Südgriechenland nach Italien und von dort nach Mitteleuropa.
Vor allem in Italien und Frankreich etablierte sich der Anbau schnell, aber auch im deutschsprachigen Raum ist der weiße Kohl seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Der Botaniker Joachim Camerarius der Jüngere erwähnte ihn bereits in seinem berühmten Kräuterbuch.
Heute ist Blumenkohl weltweit verbreitet. In Europa zählen Italien, Frankreich und die Benelux-Staaten zu den wichtigsten Anbauländern und Exporteuren.
