Duftwicken (Lathyrus odoratus) pflanzen, pflegen & schneiden – Romantik und Blütenzauber für Garten & Balkon
Duftwicken gehören zu den romantischsten Sommerblumen überhaupt. Die einjährigen Kletterpflanzen mit ihren filigranen Ranken und zarten Blüten verströmen nicht nur einen herrlich süßen Duft, sondern bringen auch leuchtende Farben ins Beet, auf den Balkon oder an Zäune und Rankgitter. Die botanisch als Lathyrus odoratus bekannte Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und bezaubert seit Jahrhunderten Gärtnerinnen und Gärtner weltweit. Duftwicken lassen sich einfach aussäen, blühen den ganzen Sommer über – und je öfter man sie schneidet, desto mehr Blüten schenken sie. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige rund um Standort, Aussaat, Pflege, Sortenwahl und Tipps zur Schnittblumenverwendung.

Pflanzzeit – Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Die Aussaat von Duftwicken beginnt ab März auf der Fensterbank oder im Gewächshaus. Wichtig ist ein heller, aber nicht zu heißer Standort. Die jungen Pflanzen können ab Mitte Mai – also nach den Eisheiligen – ins Freie gesetzt werden. Wer direkt im Beet säen möchte, sollte damit ebenfalls bis Mai warten, da Duftwicken sehr empfindlich auf Spätfröste reagieren.
Blüte – Wann und wie blüht die Duftwicke?
Die Blütezeit reicht von Juni bis September. Duftwicken zählen zu den Schmetterlingsblütlern – ihre Blüten sind etwa 3,5 Zentimeter groß, zweilippig aufgebaut und zeichnen sich durch ihren herrlichen Duft aus. Farblich bieten sie eine breite Palette von Weiß, Zartgelb, Rosa, Malvenfarben bis hin zu kräftigem Blau oder Rot. Je regelmäßiger man die Blüten schneidet, desto länger und üppiger fällt die Nachblüte aus.

Duftwicke - Lathyrus odoratus 'Winter Sunshine Light Blue'
Die Duftwicke Lathyrus odoratus 'Winter Sunshine Light Blue' begeistert mit zarten, hellblauen Blüten von 3 bis 5 cm Größe und einem herrlich süßen Duft. Ihre langen Stiele machen sie zur idealen Schnittblume, die jedes Bouquet bereichert. Perfekt für duftende Akzente im Garten und in der Vase!
Details:
Aussaat im Haus/Gewächshaus: Februar bis April
Aussaat im Freiland: Ab Mai bis Juni
Saattiefe: 1-2 cm
Keimdauer: 7-21 Tage
Wuchshöhe: 150 cm
Pflanzabstand: 15 cm
Blütezeit: Juni bis September
Standort: Sonnig
Anbautipps:
Die Duftwicken gehören zu den sogenannten Cool Flowers (Kaltkeimern) und wachsen auch bei kühleren Temperaturen und schlechteren Lichtverhältnissen. Eine Aussaat im Herbst führt zu einer frühen Blüte im Folgejahr.
Die Samen können aber auch ab Februar in einer wärmeren Umgebung (13-18ºC) vorgezogen werden, oder ab Ende Mai direkt ins Freiland. Staunässe und Zugluft vertragen Wicken nicht.
Zur besseren Keimung können die Samen in lauwarmen Wasser an einem dunklen Ort 24 Stunden einweichen. Die Schale platzt dann auf und die Keimung kann leichter erfolgen.
Je häufiger Sie die Blüten pflücken, desto mehr Nachschub bringen Duftwicken hervor.
Verwendung:
Schnittblume
Cool Flower
Schnittblume:
In der Vase halten Duftwicken bei regelmäßigem Wasserwechsel 4 bis 6 Tage.
Beutelinhalt:
ca. 15 Samen
Kühl und trocken lagern.
Blätter und Früchte – Woran erkennt man Duftwicken?
Die Blätter der Duftwicke sind graugrün und gefiedert. Das oberste Blattpaar bildet oft Ranken aus, mit denen sich die Pflanze an Stützen emporzieht. Nach der Blüte entstehen flache, bohnenartige Hülsen, die jedoch – anders als bei essbaren Wickenarten – nicht verzehrt werden sollten.
Wuchs – Wie groß wird die Pflanze?
Duftwicken wachsen zügig und erreichen Höhen von 100 bis 130 Zentimetern. Es gibt sowohl rankende als auch nicht-rankende Züchtungen. Besonders die kletternden Sorten brauchen ausreichend Halt – sie entwickeln schnell Kraft und sind bei guter Pflege kaum zu bremsen.
Standort – Wo fühlen sich Duftwicken wohl?
Ein sonniger, geschützter Standort ist ideal, jedoch sollte die Pflanze vor intensiver Mittagshitze geschützt stehen. Als Rankhilfe eignen sich Zäune, Drähte, Spaliere oder Holzgerüste. Der Boden sollte nährstoffreich, gut durchlässig und gleichmäßig feucht sein – Staunässe ist zu vermeiden.
Pflege – Was ist zu beachten?
Im Hochsommer lohnt es sich, die Stängel leicht anzuhäufeln und mit frischem Dünger zu versorgen – das regt die Bildung einer zweiten Blütewelle an. Duftwicken sollten regelmäßig gegossen, jedoch nie „nass gehalten“ werden. Besonders bei dichter Bepflanzung sind sie anfällig für Mehltau und Grauschimmel. Eine gute Durchlüftung ist daher wichtig.

Vermehrung – Wie gelingt die Aussaat?
Die Anzucht kann bereits ab März im Innenbereich erfolgen. Wichtig sind Licht, Wärme und ein gleichmäßig feuchtes Substrat. Nach den Eisheiligen dürfen die Jungpflanzen ins Freiland umziehen. Wer direkt ins Beet sät, sollte den Boden gut vorbereiten und ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen einhalten.
Sortentipps – Duftende Vielfalt für Beet und Vase
Duftwicken gibt es in vielen Sorten und Farbtönen. Einige zeichnen sich besonders durch ihren intensiven Duft und ihre Blühfreude aus:
- Hampton Court: kräftiges Fliederblau, romantisch und auffällig
- Apricot Sprite: zart apricotfarben, verblasst nach und nach ins Pastell
- Felicity Kendall: gefüllt blühend mit zartrosa Blüten, sehr elegant
Fazit – Warum sich Duftwicken lohnen
Duftwicken sind wahre Klassiker unter den Sommerblumen. Sie vereinen Nostalgie, Duft und Farbfreude auf kleinem Raum und sind ideal für Garten, Balkon oder Schnittblumensträuße. Wer regelmäßig schneidet und etwas auf die Pflege achtet, wird über viele Wochen hinweg mit neuen Blüten belohnt.