Mangold pflanzen und ernten – farbenfrohes Blattgemüse für Garten und Küche
Mangold (Beta vulgaris ssp. vulgaris) bringt mediterranes Flair ins Gemüsebeet und begeistert mit seinen leuchtend roten, gelben oder orangen Stielen. Das dekorative Blattgemüse ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch kulinarisch vielseitig einsetzbar. Pflegeleicht und robust eignet sich Mangold ideal für Gartenanfänger – und überzeugt mit einer langen Erntezeit und reichem Ertrag.

Pflanzzeit – Wann am besten?
Direkt ins Beet sät man von April bis Mai. Schon etwas früher, im März, findet die Aussaat im Frühbeet statt. Topfware wird im Mai an sonnige oder halbbeschattete Plätze im Beet gepflanzt.
Mangoldanbau – Wie geht das?
Am besten wird direkt ins Beet gesät, in drei Zentimeter tiefe Saatmulden mit 40 cm Abstand zwischen den Reihen. Aussäen sollte man jeweils zwei bis drei Samen. Später, wenn die Pflänzchen zwei Blätter ausgetrieben haben, vereinzelt man sie, und lässt nur die kräftigsten Pflanzen stehen.
Standort – Wo am besten?
Besonders gut eignen sich tiefgründige, humusreiche Böden, die gut Feuchtigkeit speichern. Die Lage kann sonnig oder halbbeschattet sein.
Pflege – Was ist zu tun?
Mangold ist relativ anspruchslos in der Kultur. Regelmäßiges Gießen und Jäten kommt ihm trotzdem zugute. Eine Düngung mit Kompost zu Anfang der Kultur und das Streuen von ein bis zwei Teelöffeln Kochsalz je Quadratmeter versorgen ihn mit genügend Nährstoffen.
Ernte – Was ist zu beachten?
Nach acht Wochen kann oft das erste Mal geerntet werden. Mangold wird Blatt für Blatt geerntet, und zwar in dem Zeitraum von Juli bis zum ersten Frost. Regelmäßig werden die schönsten Blätter geerntet, um sie frisch zu verbrauchen. In der Zubereitung verhält sich Mangold wie Spinat. Die Stängel lassen sich geputzt auch gut in Gläsern einmachen oder einfrieren.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Artischocken, Bohnen, Zwiebeln, Speiserüben, Boretsch, Brokkoli, Fenchel, Kohl, Erdbeeren, Kopfsalat, Rettich, Karotten und Kapuzinerkresse sind gut geeignete Beetpartner für Mangold.

Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Mangold zählt zu den Fuchsschwanzgewächsen und ist mit der Zuckerrübe verwandt. Seine langstieligen, bis zu 30 cm langen Blätter sind leicht gekräuselt oder gewellt. Die Stängel sind weiß, gelb, rot oder orange gefärbt, die Blätter hell- bis dunkelgrün. Die gesamte Pflanze bis auf die Wurzel kann verzehrt werden.
Mangold enthält viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe. Am besten wird Mangold jedoch gekocht oder gedünstet verzehrt, da die Pflanzen auch Oxalsäure beinhalten, die durch das Kochen verringert wird.
Gedünstet oder als Gratin gilt Mangold unter Kennern als kulinarisches Highlight.
Kulturgeschichte – Wie kam der Mangold zu uns?
Mangold ist ein geschichtsträchtiges Gemüse: Schon zur Zeit Christi Geburt soll ein Vorfahre des Mangolds am Mittelmeer kultiviert worden sein.
Bei uns in Deutschland wird das Gemüse jedoch erst ab dem 16. Jahrhundert in Kräuterbüchern erwähnt. In den folgenden Jahren wurde er dann immer beliebter. Vor allem in der warmen Jahreszeit galt er als gute Alternative für Spinat, da dieser nicht im Sommer wächst. Mit der Einführung von Tiefkühlspinat ging die Nachfrage nach Mangold jedoch stark zurück. Eine Zeit lang war er nur in gut sortierten Naturkostläden oder Wochenmärkten zu finden. Heute steigt die Nachfrage nach dem langstängeligen Blattgemüse wieder langsam an.