Rote Bete (Beta vulgaris) im Garten anbauen – vielseitig, gesund und überraschend einfach
Rote Bete ist nicht nur ein farbenfrohes Highlight im Gemüsebeet, sondern auch ein echtes Power-Gemüse. Wer den süßlich-würzigen Geschmack der rot-violetten Knollen liebt, wird beim eigenen Anbau im Garten voll auf seine Kosten kommen. Die robuste und pflegeleichte Pflanze benötigt nur drei bis vier Monate bis zur Ernte und lässt sich auf vielfältige Weise genießen – ob roh im Salat, als Ofengemüse oder traditionell gekocht.
Rote Bete gibt es in zahlreichen Sorten mit unterschiedlichem Aussehen und Geschmack. Besonders junge Knollen überzeugen mit einem zarten Aroma und feiner Süße. Warum sich der Anbau im eigenen Beet lohnt und wie Sie von Aussaat bis Ernte erfolgreich durchstarten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Pflanzzeit – wann ist der richtige Zeitpunkt?
Ab Mitte bis Ende Mai kann Rote Bete direkt ins Freiland gesät werden – vorausgesetzt, es besteht keine Gefahr mehr für Bodenfrost. Ist die Witterung im Frühjahr noch unbeständig, empfiehlt sich eine geschützte Aussaat im Haus. Die Jungpflanzen können dann ab Mai oder Juni ins Beet umgesetzt werden.
Rote Bete anbauen – so funktioniert’s
Bei der Vorkultur im Haus werden jeweils zwei Samen in einen Topf gesät. Sobald die Keimlinge etwa fünf Zentimeter groß sind, wird der stärkere Sämling weitergezogen, der schwächere entfernt. Für die Direktsaat ins Beet ist eine Bodentemperatur von mindestens sieben Grad Celsius erforderlich. Der Reihenabstand sollte bei etwa 30 Zentimetern liegen, mit einem Pflanzabstand von rund zehn Zentimetern. Die Saatrillen werden etwa drei Zentimeter tief gezogen. Wer kleinere Rüben bevorzugt, kann auch enger säen.
Standort – worauf kommt es an?
Rote Bete wächst am besten an sonnigen Plätzen mit leichtem, sandigem Boden. Der Boden sollte gut gelockert und mit reifem Kompost oder verrottetem Mist angereichert sein – das sorgt für eine gute Nährstoffversorgung und lockeres Erdreich, in dem sich die Knollen gut entwickeln können.
Pflege – das braucht die Pflanze
Sobald sich die Knollen bilden, sollte nur noch sparsam gegossen werden, um das Blattwachstum nicht übermäßig zu fördern. In Trockenphasen darf dennoch etwas mehr gegossen werden. Regelmäßiges Hacken und Unkrautjäten hält die Reihen frei und fördert das Wachstum. Eine ein- bis zweimalige Düngung mit einem biologischen Blattdünger auf Algenbasis liefert zusätzliche Nährstoffe für gesunde Knollen.
Ernte – wann und wie wird geerntet?
Je nach Sorte kann Rote Bete ab Juli bis zu den ersten Frösten geerntet werden. Frühreife Sorten sind bereits verzehrfertig, wenn die Knollen etwa die Größe eines Hühnereis erreicht haben. Durch das selektive Ernten wird den verbleibenden Pflanzen mehr Raum für weiteres Wachstum gegeben. Zum Ausgraben eignet sich eine Grabegabel. Nach dem Entfernen von Wurzeln und Stängeln sollten die Rüben noch etwa zwei Tage auf dem Beet nachtrocknen. Lagern lässt sich Rote Bete am besten an kühlen, trockenen Orten wie dem Keller.
Mischkultur – welche Nachbarn sind geeignet?
Rote Bete lässt sich gut mit Knoblauch, Sellerie, Kohl, Dill, Fenchel und Buschbohnen kombinieren. Nicht geeignet sind dagegen Stangenbohnen, die sich weniger gut vertragen.

Pflege – Was ist zu tun?
Sobald die Wurzeln größer geworden sind, sollten Sie sparsam gießen, da viel Wasser das Blattwachstum zu sehr anregt. Bei Trockenheit kann es aber auch ein bisschen mehr Wasser sein. Damit die Reihen konstant unkrauftfrei bleiben, ist auch das Hacken und Jäten wichtig. Am besten düngen Sie ein bis zweimal mit Blattdünger auf Algenbasis, um den Knöllchen die nötigen Mineralstoffe zuzuführen.
Ernte – Was ist zu beachten?
Ab Anfang Juli bis zu den ersten Frösten werden die jungen Sorten geerntet, die späten erst im September und Oktober. Wenn die ersten Rüben die Größe eines Hühnereis erreichen, können sie einige aus den Reihen ziehen. Die restlichen Pflanzen haben dann bessere Wachstumsbedingungen und auch die kleinen Pflanzen können sie schon essen.
Das Ausgraben der reifen Wurzeln erfolgt am besten mit einer Grabegabel. Schneiden sie den Stängelansatz und die Wurzel ab und lassen sie die Rüben noch zwei Tage auf dem Beet ruhen, damit sie Feuchtigkeit verlieren. Zur Lagerung empfehlen sich kühle und trockene Orte wie z.B. ein Keller.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Gute Partner sind Knoblauch, Sellerie, Kohl, Dill, Fenchel und Bohnen (außer Stangenbohnen).
Botanik – was macht Rote Bete aus?
Rote Bete (Beta vulgaris) gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und wird auch Rote Rübe oder Rande genannt. Sie bildet meist runde, tiefrote Knollen mit auffällig gefärbten Blattstielen. Die Laubblätter sind rosettenartig angeordnet und besitzen 15 bis 30 Zentimeter lange Blattspreiten. Neben der klassischen roten Variante gibt es auch gelbe, orange, weiße und gestreifte Sorten – in runder oder zapfenförmiger Form.
Die Knolle enthält viel Vitamin B, Kalium und Eisen und gilt sowohl roh als auch gekocht als sehr gesund. Aufgrund ihres hohen Oxalsäuregehalts sollten Menschen mit Neigung zu Nierensteinen Rote Bete jedoch nur in Maßen genießen.
Kulturgeschichte – woher stammt Rote Bete?
Rote Bete ist eng mit Mangold und Zuckerrübe verwandt und stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, vermutlich aus Nordafrika. Schon die Römer brachten sie nach Mitteleuropa. Ihre heute typische, intensive Rottönung verdankt sie gezielter Züchtung im 19. und 20. Jahrhundert.
Die kräftige Farbe entsteht durch Betanin und Anthocyane – natürliche Farbstoffe, die auch in der Lebensmittelindustrie als Färbemittel genutzt werden. Traditionelle Gerichte wie das norddeutsche Labskaus oder der osteuropäische Borschtsch erhalten durch Rote Bete ihren typischen Farbton. Heute ist sie vor allem als frische Knolle vom Wochenmarkt oder eingelegt im Glas in fast jeder Küche zu finden.