Die zu den Gartenkürbissen zählende Zucchini-Pflanze bietet vielfältigste Zubereitungsmöglichkeiten und ist unter Hobbygärtnern aufgrund der einfachen Kultivierung besonders beliebt. Mit der richtigen Pflege können auch sie in ihrem Garten bald üppige Zucchini ernten!

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Pflanzzeit – Wann am besten?
Ab Mitte April können Zucchini auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorgezogen werden. Nach den Eisheiligen können die angezogenen Zucchinipflanzen an ihren Bestimmungsort gepflanzt werden. Ab Mitte Mai – sobald sich der Boden erwärmt hat – können Sie die Pflanzen auch im Freiland aussäen, die Pflanzen entwickeln sich schnell.
Zucchinianbau – Wie geht das?
Entweder säen sie ab Mai direkt ins Beet aus oder sie ziehen die Jungpflanzen im Haus vor. Hierfür sollten jeweils zwei Samen in einen Topf von mindestens 9 cm Durchmesser gesteckt werden. Die schwächere Pflanze wird nach einigen Tagen entfernt, nur die Stärkere wird Mitte Mai ins Beet gepflanzt. Achten Sie darauf, dass der Boden warm ist, wenn Sie die Zucchinisetzlinge umpflanzen. In der Anfangszeit ist es sinnvoll, die Jungpflanzen mit einem Vlies vor Schnecken zu schützen.
Für den Bedarf einer Familie reichen zwei bis drei Pflanzen aus. In einem Abstand von 1 bis 2 Metern geben sie hierfür jeweils drei Saatkörner in den Boden. Ungefähr 50 cm sollte der Abstand zu anderen Kulturen im Beet betragen.
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Standort – Wo am besten?
Am besten eignen sich tiefe, humose und nährstoffreiche Böden, die Feuchtigkeit gut speichern. Außerdem bevorzugen Zucchini ausreichend Platz sowie einen sonnigen und warmen Standort.
Pflege – Was ist zu tun?
Zucchini sind Starkzehrer und freut sich über zwei bis drei Düngungen mit Kompost während der Vegetationszeit. Vor allem bei großer Sommerhitze benötigt sie ausreichend Wasser. Daher regelmäßiges, wurzeltiefes Gießen bitte nicht vergessen, am besten mit leicht erwärmtem Wasser.
Ernte – Was ist zu beachten?
In der Regel werden Zucchini drei Monate nach der Aussaat geerntet. Entweder trennen sie die Zucchini mit einer Drehbewegung vom Stiel ab oder sie benutzen ein Messer. Die Früchte sollten am besten nicht größer als 15 bis 20 cm werden, da ansonsten der feine Geschmack erheblich unter der Größe leidet. Wenn Sie regelmäßig ernten, bilden die Pflanzen fleißig neue Zucchini aus. Zucchini haben weibliche und männliche Blüten – die mit Stängeln sind männlich. Aus ihnen wird nie eine Frucht, dafür schmecken sie köstlich. Am besten erntet man sie bevor sich die Blüten öffnen. Weibliche tragen dagegen winzige Zucchiniblüten.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Bohnen, Erbsen, Mangold, Mais, Zwiebeln, Petunien und Tagetes vertragen sich gut mit der Zucchini. Als Beetpartner meiden sollten Sie Tomaten, Gurken, Kartoffeln oder Rettiche.
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Botanik – Was ist das für eine Pflanze?
Die Zucchini gehört zur Familie des Gartenkürbisses. Jedoch ranken viele Sorten nicht wie Kürbisse, sondern bilden einen großen Busch, der eine Fläche von über einem Quadratmeter einnehmen kann. Im Gegensatz zu Kürbissen werden Zucchini jung und unausgereift geerntet und verzehrt. Zucchini sind nicht nur Nutzpflanzen, sondern auch Zierde. Es gibt gelbe, hell- und dunkelgrüne sowie gestreifte Früchte. Auch die Form variiert je nach Sorte von länglich bis rund.
Kulturgeschichte – Wie kam die Zucchini zu uns?
Der Name „Zucchini“ kommt aus dem Italienischen und bedeutet „kleiner Kürbis“. Ihren Ursprung haben die großen, knackigen Früchte jedoch in Nord – und Mittelamerika, wo sie schon seit tausenden von Jahren als eine der verschiedenen Kürbisformen angebaut wurden. Christoph Kolumbus brachte die Zucchini nach Europa, wo sie vor allem in Südeuropa in Form von unterschiedlichen Sorten kultiviert wurde. Relativ spät, erst ab den 1970er Jahren, wurde die Zucchini in Deutschland vermehrt angebaut. Aufgrund ihrer Unkompliziertheit ist sie sehr beliebt bei Hobbygärtnern und gedeiht auch gut im gemäßigten mitteleuropäischen Klima. Hauptanbaugebiete der Zucchini befinden sich in China, Indien sowie dem Mittelmeerraum.
TEXT: Merle Hildebrandt