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Zierlauch: Wunderkugeln fürs Staudenbeet

Im späten Frühjahr entfaltet sich die geballte Blütenpracht des Zierlauchs. Einzeln betrachtet sind die kugeligen Blüten beeindruckende Gebilde, im Beet entstehen mit dieser Gruppe an Zwiebelblumen traumhafte Pflanzenbilder.

Zierlauch: Wunderkugeln fürs Staudenbeet
© Gartenzauber

Ballsaison im Staudenbeet eröffnet

Kaum zu glauben – die nahen Verwandten von Zwiebel, Knoblauch und Schnittlauch geben sich ausgesprochen „beetfein“. Die Gattung Allium, überzeugt eben nicht nur kulinarisch, sondern auch mit dekorativen Zierlaucharten und -sorten. Wenn der Frühling allmählich in den Frühsommer übergeht, startet im Staudenbeet ihr fulminanter Auftritt. Ihre dicken Blütenkugeln auf hohen, kräftigen Stielen, die die meisten Stauden überragen, scheinen im Beet zu schweben. Das stetig wachsende Sortiment hält aber auch kleinere, niedrige oder extravagante Vertreter bereit. Die Farbpalette der schicken Zwiebelblume reicht dabei von Weiß über Zartrosa bis zum tiefen Violett, Blau oder Rot und je nach Sorte auch mit metallischem Schimmer.

Von Giganten, Kuriositäten und kleinen Trommlern

Besonders beeindruckend ist der Riesen-Lauch (Allium giganteum). Sein Name ist Programm. Unübertroffen erreichen seine Blütenstiele bis zu 150 cm Höhe. Seine klarvioletten, kompakten Blütenbälle messen stattliche 12 cm im Durchmesser, ebenso wie die des großen Bruders Allium ‘Gladiator‘. Ein solches Traummaß an Blüte wird noch von ‘Globemaster‘ getoppt, der auf 80-100 cm hohen, standfesten Stielen riesige, asternviolette Blütendolden von 25 cm Größe bildet. Damit überrundet die wuchsfreudige Hybride sogar ihre Eltern – Allium christophii und Allium macleanii. Ein echter König unter den großblumigen Zierlauchsorten, der im Juni blüht.

Mit einer Blütengröße von immerhin 20 cm ist der 60-80 cm hohe Sternkugellauch (Allium christophii) ebenfalls ein absoluter Hingucker im Beet. Besonders hinreißend ist der metallische Glanz seiner sternchenförmigen Einzelblüten der insgesamt eher filigranen Blütendolde. Dieser Zierlauch glänzt zudem mit einer sehr langen Blütezeit. Und es geht noch eine Spur extravaganter. Allium schubertii, auch Schuberts Zierlauch genannt, ein Zierlauch mit 30 cm großen Blüten, darf in der Aufzählung der Giganten nicht fehlen. Die violetten und rosafarbenen Einzelblüten öffnen sich an unterschiedlich langen Blütenstielen und wirken damit wie die Momentaufnahme eines Feuerwerkskörpers. Leider ist dieser fantastische Zierlauch bei uns nicht ganz winterhart. Am besten kultiviert man ihn in Töpfen, die man auch überwintern kann. A. schubertii ist übrigens auch als Schnittblume der absolute Hit. Eine einzige Blüte und die Vase ist gefüllt!

© Gartenzauber

Mit seinen rötlich-grünen, nickenden Blütenglocken tanzt der Bulgarische Lauch etwas aus der Reihe. Eine charmante Kuriosität für Pflanzenliebhaber.

Noch kurioser kommt Nectaroscordon siculum daher. Der 90 cm hohe Honiglauch oder Bulgarischer Lauch, der früher auch Allium bulgaricum genannt wurde, überrascht mit nickenden, grünrosa Glockenblüten, die sich aus zipfeligen Knospen öffnen und jede Menge Nektar bilden – daher der Name dieser wunderschönen Strukturpflanze.

Auch für den reinweißen Auftritt gibt es zumindest drei tolle Kandiadaten. Allium ‘Mont Blanc‘ oder ‘Mount Everest‘ sorgen von Mai bis Juni für helle Glücks-Momente im Staudenbeet. Halbkugelige Blüten mit langer Blütezeit hat Allium nigrum zu bieten.

In gemischten Gräserrabatten macht der kleine, aber sehr feine Trommelstocklauch (Allium sphaerocephalon) auf sich aufmerksam. Entzückende, eiförmige, nur 4 cm große Blütenköpfe überraschen mit ihrem Farbspiel beim Aufblühen von grün zu bordeauxrot. Dieser Zierlauch blüht erst ab August und passt deswegen so hervorragend in die Spätsommerrabatte aus Gräsern, Sonnenhut und Indianernessel. Ein kleiner Spätzünder, den man im Präriegarten oder im naturnahen Garten nicht missen möchte.

© Gartenzauber

„Lasst doch mal die Kleinen nach vorne…“

Während mitten im Beet die Großen für Aufmerksamkeit sorgen, ziehen am Beetrand niedrige Zierlaucharten die Blicke auf sich. So zum Beispiel der 25 cm hohe Blauzungenlauch (Allium karataviense) mit schmückendem, graugrünen Laub und silbrig schimmernden, zartvioletten Blütenkugeln. Diese Art eignet sich hervorragend als Hingucker für den Vordergrund der Rabatte, wo die langlebigen blauen Blätter lange erhalten bleiben. Eine der wenigen Zierlauchsorten, die ihr Laub nicht verstecken muss! Der Blauzungenlauch (die Sorte ‘Ivory Queen‘ ist weißblühend!) macht auch im Steingarten eine gute Figur. Ein Muss für den Steingarten ist übrigens auch der Goldlauch (Allium moly). Der zauberhafte, kleine Zierlauch hat – wie sein Name verrät – goldgelbe, halbkugelige Blütenstände und ein graublaugrünes, gesundes Laub. Diese blühfreudige, ebenfalls nur 25 cm hohe Art ist nicht nur bei der Gärtnerin beliebt, sie wird auch von Bienen und Faltern umschwärmt.

So kommt Zierlauch im Garten groß raus

An kleine Trommelstöcke erinnern die zweifarbigen Blütenköpfe von Allium spaerocephalon. Mit Blütezeit im August ist er ein charmanter Spätzünder.

Zierlauch und Konsorten lieben einen fruchtbaren, durchlässigen, also gut dränierten Boden in voller Sonne. Einzige Ausnahme bildet in der Gattung der Bärlauch (Allium ursinum), der als Waldpflanze einen halbschattigen Standort bevorzugt. Hoher Zierlauch sorgt in der eher blütenarmen Zeit zwischen Frühjahr und Sommer für echte Highlights im Staudenbeet. Pflanzt man ihn mitten zwischen die Stauden, kaschiert man so geschickt das bereits vor der Blüte etwas unschöne und vergilbende Laub des Zierlauchs. Die Blätter unbedingt einziehen lassen, nicht abschneiden!
Pflanzzeit für die Zwiebelblume ist im Herbst – Oktober/November. Die Allium-Zwiebeln werden je nach Sorte 10 bis 20 cm tief gesetzt. Ansonsten gilt auch hier die allgemeine Faustregel für Zwiebelblumen: Doppelt so tief wie die Zwiebel hoch ist. Es empfiehlt sich, beim Zwiebelsetzen etwas Kompost oder organischen Volldünger unter die Erde zu mischen. Da Allium keine Winternässe verträgt, sollte man bei schweren Böden Kies oder groben Sand als Dränage mit ins Pflanzloch einarbeiten. Damit der Zierlauch auch viele Jahre nach der Pflanzung noch üppig blüht, sollte man ihm alle ein bis zwei Jahre zu Beginn des Blattaustriebes eine Portion organischen Volldünger oder Langzeitdünger gönnen, den man rings um die Pflanzen einharkt.

TIPP: Auch nach der Blüte geizt der Zierlauch nicht mit Reizen. Die Samenstände haben dekorativen Wert – im Beet oder in Trockensträußen – eine schöne Erinnerung an den Frühsommer und sein kugelrundes Beetvergnügen.

TEXT: Martina Raabe

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