Die Gründe für eine Pflanzenvermehrung sind vielfältig. Manchmal haben Pflanzen einfach ihre besten Tage hinter sich, oder vielleicht möchten Sie auch einen Teil Ihrer Lieblingspflanze an Ihre Freundin verschenken. Durch Stecklinge oder Ableger können von vielen Zimmerpflanzen neue Pflanzen herangezogen werden. Wir zeigen Ihnen wie es geht!
Es gibt zwei einfache Arten, deine Zimmerpflanzen zu vermehren.
Stecklinge
Hierbei schneidest du der Mutterpflanze ein Stück ihrer Triebe ab. Dieses Stück wird Steckling genannt und sollte unmittelbar in der Nähe eines Knotens abgetrennt werden. Ein Knoten ist ein etwas dickerer Bereich am Trieb der Pflanze, wo sich besonders viel Teilungsgewebe befindet. Dieses Gewebe ist wichtig für die spätere Wurzelbildung. Man schneidet den Steckling also am besten direkt unter dem Knoten ab.
Ableger
Viele Zimmerpflanzen bilden mit der Zeit Seitensprosse, die genauso aussehen wie die Mutterpflanze, nur noch nicht ganz erwachsen sind. Diese Sprosse bezeichnet man auch als Ableger oder Kindl. Sie entspringen oft dem Haupttrieb der Mutterpflanze und sind mit der Wurzelbasis verbunden. Manche Ableger entstehen aber auch am Ende eines Triebes und bilden dort schon eigene Wurzeln.
Vermehren mit Stecklingen am Beispiel der Efeutute
Eine Efeutute kann in ihrem Leben sehr lange Arme ausbilden. Diese eignen sich super für ein paar Stecklinge.
Dafür schneidest du von einem dieser langen Pflanzentriebe zwei bis drei Blattknoten ab. Du erkennst die Blattknoten an den verdickten Stellen auf dem Trieb oder an den kleinen knubbelartigen Auswüchsen an den Trieben. Achte darauf, dass du von denen mindestens ein bis zwei auf deinem Steckling hast.
Den frisch abgeschnittenen Steckling kannst du nun in ein Glas Wasser stellen oder direkt in die Erde pflanzen. Einer der Knoten sollte mindestens unter Wasser oder in der Erde stecken, da die Efeutute dort die meisten Wurzeln bildet. Das Wasser solltest du einmal die Woche durch frisches Wasser ersetzen.
Schon nach wenigen Tagen kannst du erkennen, wie sich neue weiße Wurzeln bilden!
Die Vermehrung mit Stecklingen funktioniert auch sehr gut bei der Monstera oder einigen Ficus-Arten wie dem Ficus benjamini.
Vermehren mit Ablegern am Beispiel der Grünlilie
Die einfachste Art, eine Grünlilie zu vermehren, ist die, Ableger davon zu machen. Diese werden an den langen Blütentrieben gebildet und sind fast fertige, kleine, eigenständige Pflänzchen. Diese müssen nur noch abgetrennt, eingetopft und gegossen werden.
Manche dieser Ableger haben schon eigene Wurzeln gebildet. Damit geht es natürlich schneller. Trenn die Ableger kurz über dem Haupttrieb ab. Wenn noch keine Wurzeln da sind, kannst du sie erst in ein Glas Wasser stellen, ähnlich wie bei der Efeutute. Achte darauf, dass der ganze untere spätere Wurzelbereich gut im Wasser steht. Wenn schon ein paar Wurzeln da sind, kannst du sie auch direkt in einen Topf Erde pflanzen und gut gießen.
Fotos: © Jens Wegener/EMF Verlag
Alle Inhalte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Jonas Wegener, Hanne Wandrey
Leben, Lieben, Gießen – Alles über Zimmerpflanzen
Das Handbuch zur Pflege, Raumgestaltung und vieles mehr
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-3-96093-580-3
EMF Verlag
In „Leben, lieben, gießen“ erfährt man alles, was man über Zimmerpflanzen wissen muss. Alle Pflanzen von Grünpflanzen über Sukkulenten bis zu Kakteen werden in Porträts erklärt. Zudem gibt es Gestaltungstipps, wie man das eigene Zuhause in eine beeindruckende Pflanzen-Oase verwandeln kann