Der bekömmliche Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytisist) ist relativ anspruchsvoll in der Kultur, doch mit etwas Planung und ein paar Tricks kann man ihn fast das ganze Jahr lang ernten. Je nach Jahreszeit müssen die jeweils passenden Sorten gesät werden, doch dann steht dem Kohl-Glück nichts mehr im Weg!
Pflanzzeit – Wann am besten?
Um Blumenkohl im Frühsommer zu ernten, sollte man ihn im Herbst oder Winter im Gewächshaus aussäen und im Frühling auspflanzen. Möchte man im Sommer oder Herbst ernten, wird im Frühjahr unter Schutz ausgesät und im Frühsommer ins Beet gepflanzt.
Die Winterernte gelingt nur vereinzelt und bei milden Temperaturen. Aussäen kann man im Spätfrühling, um die Jungpflanzen im Spätsommer nach draußen ins Beet zu pflanzen. Bei Bodenfrost empfiehlt sich, die Pflänzchen mit Folientunneln oder Vlies zu schützen.
Blumenkohlanbau – Wie geht das?
Am besten säen Sie die Samen dünn in Anzuchtkisten oder Schalen aus und bedecken diese mit ungefähr zwei Zentimeter Saaterde. Da die Keimtemperatur bei 21 Grad Celsius liegt, ist ein beheiztes Gewächshaus im Winter von Vorteil.
Die Sämlinge sollten ausgepflanzt werden, solange sie noch nicht viel größer als 5 cm sind. Nicht vergessen darf man das Abhärten der jungen Pflänzchen, bevor sie aus dem Gewächshaus ins Beet gesetzt werden.
Je später im Jahr die jungen Kohlpflanzen ausgepflanzt werden, desto größer werden sie. Daher brauchen sie dann auch mehr Platz im Beet. Bei den frühen Sommer- und Herbstsorten reicht ein Abstand von 60 cm, bei den Wintersorten sollten es schon 70 cm sein.
Das Anbringen von kleinen Kragen an den Stielen der Sämlinge schützt die Pflanzen außerdem vor Insekten und Vögeln.
Standort – Wo am besten?
Blumenkohl zählt zu den Starkzehrern und fühlt sich auf neutralem und gekalktem Boden mit gutem Wasserspeichervermögen am wohlsten. Die Lage sollte vollsonnig und warm sein. Alternativ zu Kalk können Sie auch frischen Stallmist oder Kompost düngen. Während der Wachstumsperiode zwei- bis dreimal nachdüngen. Doch ungefähr vier Wochen vor der Ernte sollte das Düngen eingestellt werden, damit die Pflanzen nicht unnötig viel Nitrat ansammeln.
Pflege – Was ist zu tun?
Regelmäßiges Hacken und Jäten kommt der Entwicklung ihrer Kohlpflänzchen auf jeden Fall zu gute. Bei trockenem Wetter ist das regelmäßige Gießen auch ein Muss, da es sonst zu stockendem Wachstum kommen kann.
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26,90 €Ernte – Was ist zu beachten?
Der Kohl ist erntereif, solange die weißen Blütenstände geschlossen sind. Dieser Zeitpunkt ist meist von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich und geschieht bei einer Saat meist in einem Zeitraum von zwei Wochen. Die Blütenstände werden einfach mit dem Messer abgeschnitten.
Beginnen sich die weißen Röschen jedoch aufzulockern, ist der Blumenkohl überreif. Bei warmem Wetter kann dies sehr schnell gehen, es lohnt sich also die Pflanzen regelmäßig zu kontrollieren. Nach der Ernte kann man die weißen Kohlpflanzen einige Tage im Kühlschrank lagern. Alternativ kann Blumenkohl auch gut eingefroren werden.
Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Endivie, Salat, Buschbohne, Erbse und Sellerie sind gute Beetnachbarn. Gemieden werden sollten Zwiebeln und Knoblauch, sie sind nicht gut für die Entwicklung der Pflanzen.
Noch ein wichtiger Hinweis: da Blumenkohl relativ anspruchsvoll an seine Wachstumsumgebung ist, sollten sie vermeiden, dass in den vorherigen Kulturen auf dem Beet auch Kohlsorten angepflanzt wurden.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?
Blumenkohl zählt zu den Kreuzblütengewächsen und ist eine der bekömmlichsten Kohlsorten die es gibt. Blumenkohl ist kein Kohlkopf im ursprünglichen Sinne. Er bildet viele kleine Röschen mit noch nicht vollständig entwickelten Blütenständen. Man kann ihn ein- oder zweijährig kultivieren, wobei die einjährige Methode mehr verbreitet ist. Durch gezielte Züchtungen erlangten die Blütenstände des weißen Kohls erst ihre charakteristische Farbe, die ursprünglich grün war. Es gibt jedoch auch Sorten mit hellgrünen oder violetten Röschen. Durch seinen hohen Wasseranteil ist Blumenkohl sehr kalorienarm. Zudem enthält er viele Ballaststoffe, Proteine, Kalium, Phosphor und das für die meisten Kohlsorten typische Vitamin C. Da er so leicht verdaulich und bekömmlich ist, wird er auch gerne für die Zubereitung von Schonkost oder Babynahrung genutzt.
Kulturgeschichte – Wie kam der Blumenkohl zu uns?
Der Blumenkohl stammt vom sogenannten Wildkohl aus Kleinasien ab. Er wird unter anderem auch Käsekohl, Blütenkohl, Traubenkohl, Minarett-Kohl oder Italienischer Kohl genannt. Zu Beginn der Neuzeit soll eine erste Blumenkohlsorte über Südgriechenland nach Italien und später nach Mitteleuropa gelangt sein. Vor allem in Italien und Frankreich etablierte sich sein Anbau, doch auch im deutschsprachigen Raum ist die weiße Kohlsorte seit dem 16. Jahrhundert bekannt und verbreitet. Der Arzt und Botaniker Joachim Camerarius der Jüngere erwähnte die bekömmliche Pflanze zu dieser Zeit in seinem Kräuterbuch.
Heute ist der Blumenkohl auf der ganzen Welt verbreitet und zählt zu den beliebtesten Kohlsorten. In Europa wird er hauptsächlich in Italien, Frankreich und den Benelux- Ländern angebaut und exportiert.