Welche Arbeiten im Dezember noch durchgeführt werden können, hängt ganz von den Temperaturen ab; wirklich viel ist momentan aber auch nicht zu tun. Dafür blühen trotz Kälte noch vereinzelt einige Pflanzen, die wir bestaunen können. Und wem es draußen zu kalt ist, der pflegt seine Zimmerpflanzen oder schneidet sich schnell einen Barbarazweig.
Immergrüne Pflanzen an frostfreien Tagen gießen
Selbst im Winter geben die immergrünen Pflanzen wie der Buchsbaum, Kirschlorbeer oder Rhododendron über ihre Blätter Feuchtigkeit ab. Besonders bei trockener, sonniger Kälte drohen Trockenschäden, da aus dem gefrorenen Boden kein Nachschub kommt. Die meisten Pflanzen auf Terrassen und in Gärten erfrieren nicht, sie verdursten! Behalten Sie daher auch im Winter alle immergrünen Pflanzen im Auge und gießen Sie sie an frostfreien Tagen gelegentlich.
Hingucker in der kalten Jahreszeit
Ab Herbst schmückt nicht nur die Frucht-Skimmie mit ihren roten Beeren den Garten. Auch die violetten, perlförmigen Früchte des Liebesperlenstrauchs oder sogar Hagebutten leuchten bis in den Dezember im Garten. Es gibt aber nicht nur Reste aus dem vergangenen Gartenjahr, auch die neue Saison schickt ihre ersten Blüten: Einige Schneeballarten, Winterjasmin oder auch Christrosen (Helleborus niger) erregen, wenn sich ein Großteil der Natur im Winterschlaf befindet, ebenfalls Aufsehen. Ab Dezember entfalten die auffälligen, weißen Blüten der Christrose ihre volle Pracht und verzaubern viele Garten- oder Balkonbesitzer. Die Christrose ist hart im Nehmen; sie übersteht selbst kräftige Fröste und benötigt kaum Pflege. Einzig auf den Boden sollten sie achten: Christrosen brauchen einen humosen, lehmigen Boden. Der ideale Platz ist unter Gebüschen bzw. unter Laub abwerfenden Gehölzen. Das Laub verbessert den Humus-Gehalt des Bodens.
Barbarazweige – ein dekorativer Brauch
Die heilige Barbara gilt als Schutzpatronin der Bergleute. Die Legende erzählt, dass sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid verfangen haben soll, als man sie in den Kerker sperren wollte. Diesen habe sie regelmäßig mit Wasser benetzt und als am Tag, an dem sie zu Tode verurteilt wurde, der Zweig aufblühte, wusste sie, das sie nach ihrem Tod zu neuem Leben erblühen würde.
Nach dieser Legende wird traditionell am Namenstag der Heiligen Barbara, dem 4. Dezember, ein Kirschzweig (es funktioniert z.B. auch mit Zaubernuss-, Apfel-, Forsythien- Haselnuss-, Mandel- oder Pflaumenzweigen) geschnitten und in das beheizte Zimmer gestellt. Beginnt dieser Zweig an Weihnachten zu blühen, bedeutet das für den Besitzer eine große Portion Glück für das kommende Jahr.
Ob der Zweig blüht, hängt allerdings auch vom Wetter ab: Die Zweige brauchen einen Kälteschock mit Minusgraden vor dem Schneiden, damit sie schon im Dezember blühen Hat es noch keinen Frost gegeben, kann man nachhelfen, indem man die Zweige für einige Stunden in die Gefriertruhe legt. Dann wird der Zweig einen Tag in lauwarmes Wasser gelegt um den Knospen zu vermitteln, dass der Frühling begonnen habe. Zu guter Letzt wird der Zweig schräg angeschnitten und in eine Vase mit frischem Wasser gestellt. Das Wasser sollte regelmäßig ausgetauscht werden und die Vase in einem warmen Raum stehen. Tipp: Sorgen Sie für ausreichend Luftfeuchtigkeit; bei zu viel trockener Heizungsluft vertrocknen die Zweige schneller.
Zimmerpflanzen pflegen
Zimmerpflanzen leiden im Winter: fehlendes Licht, Zugluft und die trockene Heizungsluft machen ihnen zu schaffen. Vor allem Orchideen oder Hibiskus leiden unter der fehlenden Luftfeuchtigkeit. Eine wöchentliche Dusche mit lauwarmem Sprühnebel tut den Pflanzen gut. Am besten eignet sich dafür kalkarmes Wasser.
Damit Zimmerpflanzen in den Wintermonaten ausreichend Licht bekommen, sollten Vorhänge tagsüber weit geöffnet sein. Eventuelle Staubschichten behindern die Photosynthese. Achten Sie daher darauf, dass die Blätter der Pflanzen staubfrei sind und wischen Sie große Blätter hin und wieder mit einem feuchten Tuch ab. Kleinblättrige Pflanzen können im Wachbecken oder in der Dusche einmal im Monat vorsichtig abgeduscht werden; das hilft außerdem gegen Schädlinge wie Spinnmilben. Der Wurzelballen sollte dabei nicht zu viel Wasser abbekommen. Besonders im Winter sollte man mit dem Gießen vorsichtig sein – bei zu viel Feuchtigkeit können die Blätter verfaulen oder die Erde bzw. das Substrat Schimmel ansetzen.
Teich eisfrei halten
Gartenteiche mit Fischen dürfen im Winter nicht ganz zufrieren; das wäre der sichere Tod für die Fische, die am Teichgrund überwintern. Ist ein Teich komplett zugefroren, bilden sich am Grund Faulgase, die eigentlich entweichen müssen, außerdem kommt kein Sauerstoff mehr in den Teich. Der Luftaustausch ist für die Fische überlebensnotwendig! Lassen Sie als Eisfreihalter einfach ein Stück Holz oder eine Styroporplatte auf dem Wasser schwimmen–sie sorgen für ständige Bewegung an der Wasseroberfläche. Auch Pflanzen in der Flachwasserzone (z.B. Schilf) sorgen für ausreichend Sauerstoff-Austausch. Da freut sich der Fisch…
TEXT: Victoria Wegner
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