Wer frisches Obst liebt, kommt im Juli voll auf seine Kosten. Die Beerenzeit ist mit Kirschen, Heidelbeeren, Himbeeren & Co. im vollen Gange. Und wer in den nächsten Jahren Erdbeeren naschen möchte, sollte sie jetzt pflanzen! Aber auch Zwiebeln können schon geerntet werden und vergessen Sie nicht die Starkzehrer in den warmen Monaten ausreichend zu gießen!
Kartoffeln ernten
Im Juli beginnt die Kartoffelernte, welche bis Ende September andauert. Faustregel: Der günstigste Zeitpunkt für die Ernte ist etwa drei Wochen nach dem Absterben des oberirdischen Laubes. Ernten Sie die Kartoffeln am besten mit einem normalen Spaten oder einer Grabegabel. Die gesamte Pflanze wird leicht angehebelt und so aus dem Boden gehoben. Entfernen Sie dann per Hand die Laubreste.
„Schießen“ von Salat verhindern
Kopf- und Pflücksalaten steigt die Hitze oft zu Kopf und sie beginnen bei starker Trockenheit zu „schießen“. Das bedeutet, dass die Blüten bei Hitze vorzeitig Blütenstände bilden, um Samen zu produzieren und sich fortzupflanzen. Dadurch wird der Salat bitter und ungenießbar. Wählen Sie, um das zu verhindern, einen Platz im Beet an dem die Hitze sich nicht so sehr stauen kann und gießen Sie regelmäßig und üppig; am besten nicht über die Köpfe, sondern direkt auf der Erdoberfläche. Passen Sie allerdings auch auf, dass sich die Nässe nicht staut und dadurch der Salat zu faulen beginnt.
Petersilie aussäen
Petersilie (Petroselinum crispum) verleiht vielen Gerichten erst die entscheidende Würze und ist leicht zu kultivieren. Die Aussaat von Petersilie, zum Beispiel die Sorte ‘Lisette‘, gelingt am besten im Juli. Säen Sie optimalerweise etwa 1 cm tief an einem sonnigen oder halbschattigen Standort. Durch die warmen Temperaturen im Sommer kann sich das Kraut besser entwickeln. Ist der Winter nicht zu hart, kann die Petersilie noch bis in das nächste Jahr geerntet werden. Tipp: Da Petersilie mit sich selbst unverträglich ist, sollte sie im nächsten Jahr an einer anderen Stelle ausgesät werden.
Erntemonat für Strauchbeeren
Die Auswahl der Beerenfrüchte ist im Sommer besonders groß. Neben Himbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren und Heidelbeeren sind auch die ersten Brombeeren reif und wollen geerntet werden. Am besten schmecken sie, wenn man die Beerenfrüchte direkt vom Busch isst. Sammeln Sie alle Beeren immer in Körbe oder Pappschälchen. In einer Plastiktüte bekommen sie keine Luft und faulen schnell!
Him- und Brombeeren werden geerntet, wenn sie gleichmäßig gereift sind und sich leicht von der Fruchtachse lösen lassen. Lassen Sie die Früchte nicht zu lange an den Zweigen hängen; sie werden schnell weich. Stachelbeeren sind sehr unkompliziert. Sie können noch grün geerntet werden und reifen dann nach. Zu früh gepflückte Heidelbeeren reifen dagegen nicht mehr nach.
Johannisbeeren sind pflückreif, wenn sie leuchtend rot sind. Wer mehrere Sträucher im Garten hat und nicht alle Früchte gleichzeitig verbrauchen kann, kann sie dagegen gerne noch ein bisschen länger am Strauch hängen lassen. Am einfachsten ist es, die ganze Rispe zu ernten und die einzelnen Beeren später zwischen zwei Gabelzinken vorsichtig abzustreifen. Die gewaschenen Beeren lassen sich ebenfalls gut einfrieren. Streifen Sie die Beeren von den Rispen ab und breiten sie auf einem Tablett aus, so dass der Boden gerade bedeckt ist. Sind sie tiefgefroren, können Sie diese in andere Behälter füllen.
Erdbeeren kräftigen und pflanzen
Nach der ersten Ernte müssen die mehrmals tragenden Sorten – ähnlich den einmal tragenden Sorten – zur Kräftigung für den zweiten Ernteschub bzw. die Bildung der Blütenknospen für das nächste Jahr, gedüngt werden. Lockern Sie außerdem die Erde zwischen den Reihen auf und entfernen Sie die Ausläufer.
Nach etwa 3 bis 4 Jahren nimmt der Ertrag der Erdbeerpflanzen deutlich ab. Danach sollten Sie das Beet wechseln und entweder neue Jungpflanzen oder eigene Ableger pflanzen. Erdbeeren produzieren von Natur aus reichlich Ableger. Achten Sie darauf, dass Sie ausschließlich welche von gesunden und ertragsstarken Mutterpflanzen verwenden. Diese können Sie während der Ernte schon markieren. Wenn Sie so lange warten, bis die Ableger Bodenkontakt haben, wurzeln sie von ganz alleine. Alternativ können Sie auch einen Topf mit Erde darunter stellen, in den sie ihre Wurzeln treiben. Haben sich ausreichend Wurzeln gebildet, können Sie den Trieb mit einer scharfen und sauberen Gartenschere von der Mutterpflanze abschneiden. Danach graben Sie die Jungpflanzen vorsichtig aus und pflanzen sie in ein Gefäß oder in ein anderes Beet. Auf dem Beet sollten mindestens 3 Jahre keine Erdbeerpflanzen gestanden haben. Gute Vorkulturen für Erdbeeren sind Gemüsearten wie etwa Erbsen oder Bohnen. Zwar gelten Erdbeeren als recht ausdauernde Pflanzen, dennoch sollten sie den Bestand alle zwei bis drei Jahre komplett erneuern, da der Ernteertrag nachlässt und die Erdbeeren ihre typischen Sorteneigenschaften verlieren. Das zeitige Pflanzen von Erdbeeren sichert hohe Erträge in den nächsten zwei Jahren. Am besten pflanzen Sie bis spätestens 19. Juli!
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Im Juli ist beste Erntezeit für Oregano oder Thymian. Warten Sie mit der Ernte, bis die hellvioletten Dolden aufgeblüht sind. Erst dann entfalten die Blätter ihr volles Aroma, welches sie auch beim Trocknen bewahren. Die Kräuter sollten vor der Ernte keiner zu großen Nässe ausgesetzt sein, da sich sonst das Aroma eventuell nicht richtig entwickelt hat. Am besten erntet man sie an einem sonnigen Vormittag, wenn der Tau getrocknet ist. Die Kräuter einfach bündeln und an einem schattigen und trockenen Ort zum Trocknen aufhängen. Nach ca. einer Woche können die trockenen Blätter abgestriffen werden und in verschlossenen Gläschen aus dunklem Glas aufbewahrt werden. Alternativ können Sie die Kräuter auch auf einem mit Backpapier ausgelegtem Ofenblech auslegen, mit Alufolie abdecken und in die Sonne stellen. Falls das Wetter nicht mitspielt, kommen die Kräuter auf dem Ofenblech bei 40 Grad Umluft für mehrere Stunden in den Ofen, wobei die Ofentür leicht geöffnet bleiben sollte.
Zwiebeln ernten
Bei warmer Witterung sind im Frühjahr gesteckte Zwiebeln ab Juli erntereif. Wenn sich aus der Steckzwiebel eine dicke Knolle gebildet hat und etwa zwei Drittel des Laubs eingetrocknet sind, ist es Zeit, die Zwiebeln aus dem Boden zu holen. Sonnige und trockene Tage eignen sich dafür am besten! Die Zwiebeln zunächst vorsichtig mit einer Grabegabel anheben und einige Tage auf dem Beet oder über eine Holzbank oder einen Lattenzaun gehängt trocknen lassen. Befreien Sie die Zwiebeln grob von der Erde und bewahren Sie sie am besten in einem luftigen trockenen Raum auf. Entweder breiten Sie die Zwiebeln ohne Blätter und mit etwas Abstand zueinander in eine Holzkiste aus oder Sie flechten aus dem Zwiebellaub Zöpfe und hängen diese auf. Tipp: Beschädigte Zwiebeln sollten Sie sofort verbrauchen!
Gemüse ausreichend gießen
Im Juli muss im Gemüsegarten viel gewässert werden. Tomaten und Gurken sind besonders auf regelmäßiges Gießen angewiesen. Aufgrund ihrer großen, weichen Blätter sind sie sehr durstig. Werden Gurken nicht ausreichend gegossen, bekommen sie einen bitteren Geschmack. Auch Kohlsorten freuen sich, kräftig gegossen zu werden. Die Kohlernte erfolgt proportional mit der zur Verfügung stehenden Wassermenge. Und genau wie die Tomaten und Gurken gehören sie zu den Starkzehrern, was bedeutet, dass sie viele Nährstoffe brauchen. Tipp: Gießen Sie lieber seltener aber dafür kräftig, als häufiger und sparsam! Gegossen wird übrigens am besten morgens mit Regenwasser und stets am Wurzelansatz.
Äste bei starkem Fruchtbehang stützen
Stark tragende Bäume wie Äpfel, Pflaumen oder Pfirsiche können Sie mit rechtzeitigem Stützen vor dem Astbruch bewahren. Die Stützen sind so anzubringen, dass sie auch bei Wind nicht an der Rinde scheuern. Diese Schäden können durch eine Polsterung aus Lappen oder Gummi verhindert werden. Damit die Stütze nicht immer tiefer in den Boden gedrückt wird, bringt man am Fuß der Stütze eine Querlatte an. Auch eine Ausdünnung der Früchte beugt dem Astbruch zeitig vor.
Beerensträucher nach der Ernte auslichten
Zwar tragen junge Beerensträucher üppig, ohne regelmäßiges Stutzen lässt der Ertrag aber schon nach etwa 3 Jahren nach. Beerensträucher sollten ab dem ersten Ertragsjahr gleich nach der Ernte zurückgeschnitten bzw. ausgelichtet werden. Das erhält die Vitalität der Pflanzen und sorgt für eine reiche Ernte und leichteres Pflücken im Folgejahr. Je älter die Triebe, desto dunkler ist die Rinde, daran können Sie die schnittreifen Äste erkennen. Durch den Schnitt erhalten die nachwachsenden Ruten genügend Licht und werden in der nächsten Saison zu neuen Haupttrieben.
Letzte Aussaat von Erbsen und Buschbohnen
Termine, Termine, Termine – auch mit der Aussaat der Buschbohnen und Erbsen sollten Sie sich nicht zu lange Zeit lassen: Sie sollten spätestens bis zum 15. Juli gesät werden. Alle später ausgesäten Buschbohnen ergeben nur wenig Ertrag, da ab Mitte September vor allem die Nächte schon zu kalt sind. Die Hülsen der Bohnen können sich dann nicht mehr richtig entwickeln. Für den Spätanbau sind nur Sorten mit kurzer Entwicklungszeit zu verwenden. Tipp: Bohnen sind flachwurzelnde Pflanzen und müssen von der ersten Blüte an regelmäßig gewässert werden, da der Ertrag sonst sehr gering ist.
Regelmäßiges Hacken der Gemüsebeete
Durch regelmäßiges Hacken bekämpfen Sie nicht nur das Unkraut, der Boden wird auch vor dem Austrocknen geschützt. Mit der Hacke zerstören Sie die feinen Wasserkanäle in der obersten Erdschicht; somit wird die Verdunstung reduziert. Am besten hacken Sie nach ergiebigen Regenfällen, wenn der Boden viel Wasser aufgenommen hat und die Oberfläche verschwämmt ist.
Gut Kirschen essen
Endlich wieder ist wieder Kirschzeit! Bei den Süßkirschen ist die reife Frucht je nach Sorte hellgelb bis schwarzrot, bei den Sauerkirschen rot bis dunkelrot. Der genaue Erntetermin hängt von der Sorte ab und kann erst durch Probieren festgestellt werden. Schmecken sie süß und saftig, sollten sie rasch gepflückt und verarbeitet werden. Je nach Witterung und Region erstreckt sich die Kirschernte von Ende Mai bis Anfang August, in den so genannten sieben Kirschwochen. Die Süßkirsche ‘Carmen‘ ist Mitte Juli reif; Ende Juli beginnt gleichzeitig mit der Ernte der Süßkirsche ‘Sweetheart‘ auch die Erntezeit der Sauerkirschen. Die eher süßen Sauerkirsch-Sorten ‘Achat‘ oder ‘Jade‘ enthalten nicht ganz so viel Säure und können direkt vom Zweig genascht werden. Sauerkirschen werden für die sofortige Verwendung oder zum Einfrieren am besten ohne Stiel gepflückt. Sollen die Früchte noch aufbewahrt werden, ernten Sie besser mit Stiel. Sie lassen sich auch prima einfrieren, im Kühlschrank halten sie ein bis zwei Tage. Tipp: Da Sauerkirschen am einjährigen Holz fruchten, benötigen sie nach der Ernte einen Erhaltungsschnitt. Die Triebe die Früchte getragen haben werden an der nächsten Verzweigung entfernt.
Was sonst noch zu tun ist:
Lauch anhäufeln, damit er schöne weiße Schäfte entwickelt.
Sommergemüse wie Kohlrabi, Möhren, Stangenbohnen oder Salat sollten nicht zu spät geerntet werden, damit es zart und aromatisch bleibt.
TEXT: Victoria Wegner
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