Gartengestaltung ist genau wie die Wohnungseinrichtung eine Frage des individuellen Geschmacks. Dennoch gibt es einige Regeln die immer gelten, egal ob man es rustikal oder lieber verspielt mag. Wir geben Ihnen die Grundlagen der Gartengestaltung an die Hand, damit Sie wissen worauf es an kommt!
Wichtige Gestaltungselemente
Blickachsen
Was in Parks und großen englischen Landschaftsgärten funktioniert, klappt auch zu Hause!
Macht Euch die Hauptblickachsen bewusst und schafft gegebenenfalls neue. Legt dabei besonderen Wert auf den Blick vom Eingang in den Garten, aus dem Laubenfenster, von der Terrasse oder anderen Sitzplätzen.
Wege
Wege trennen, verbinden und strukturieren verschiedene Gartenbereiche. Achtet darauf, sie natürlich, aber nicht mit Umwegen anzulegen, da man im Alltag dazu tendiert, den kürzesten Weg zu wählen. Das Material des Belags kann den Stil des Gartens wesentlich prägen. Mir war neben den Kosten wichtig, dass sich das Material an den nackten Füßen gut anfühlt, da wir im Garten oft barfuß unterwegs sind. Wenn Ihr Wege neu anlegt, verseht sie unter dem Belag auf jeden Fall mit einer wasserdurchlässigen Unkrautfolie – so spart Ihr Zeit beim Jäten.
Farben
Ihr müsst Euren Garten nicht unbedingt in einer Farbe oder streng Ton-in-Ton planen, überlegt Euch aber, wie bei Eurem Kleiderschrank, welche Farben zusammenpassen und welche sich ggf. beißen. Eine einfache Methode ist, sich auf eher kühlere oder wärmere Farben zu beschränken. Auch mit den unterschiedlichen Grüntönen von Bäumen, Stauden und Sträuchern, lassen sich tolle Effekte erzielen.
Hecken oder Zäune
Mit niedrigen Hecken und Zäunen könnt Ihr verschiedene Bereiche im Garten abtrennen. Ich persönlich mag gerne Staketenzäune, die auch schnell aufgestellt sind sowie kleine Hecken aus Kräutern wie Rosmarin und Salbei. Eine Wildfruchthecke bietet im Sommer Sichtschutz, im Herbst Früchte und im Winter Nahrung und Unterschlupf für Vögel.
Sonne
Angenehmes Licht ist wichtig für unser Wohlgefühl. Richtet Sitzplätze und Beete daher nach dem Tagesverlauf der Sonne aus und macht Euch klar, welche Elemente Schatten werfen. Während Ihr im Gemüsegarten Schatten vermeiden solltet, kann der lichte Schatten eines großen Baumes zum Sitzen sehr angenehm sein.
Gärtnern für die Umwelt und gegen den Klimawandel
Grünflächen verbessern das Stadtklima und sorgen u.a. für Abkühlung. Leider ist in deutschen Großstädten ein überwiegender Teil der Fläche versiegelt, also durch undurchlässige Materialien abgedichtet. Regen kann dort nicht versickern, gelangt direkt in die Kanalisation und bleibt nicht im Boden gespeichert. Asphalt und Steine heizen sich Tagsüber auch stark auf, was die nächtliche Abkühlung der Luft erschwert. Deshalb bilden Schrebergärten wichtige Kälteinseln im städtischen Mikroklima und tragen durch den offenen Boden zur Grundwasser-Neubildung bei.
Pflanzt Bäume
Kleingartenanlagen leisten einen wichtigen Beitrag zu besserer Luft, die in der Stadt stärker mit Schadstoffen und Feinstaub aus Kaminen und Fahrzeugen belastet ist, als auf dem Land. Bäume, Hecken und andere Gartenpflanzen können die Stadtluft wesentlich verbessern, da sie CO2 und Stickoxide aufnehmen und Feinstaub binden können.
Verzichtet auf Pestizide
Da Pestizide, Unkrautvernichter und andere chemische Pflanzenschutzmittel über den Boden und das Grundwasser schnell in den natürlichen Kreislauf gelangen und dabei verschiedenste Organismen schädigen können, ist es sinnvoller, sie im Garten nicht einzusetzen.
Fördert die Artenvielfalt
Obwohl Städte keine ursprünglichen Lebensräume darstellen, lohnt es sich, Gärten, Innenhöfe und Balkone naturnah zu gestalten und somit einen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren zu leisten. Man verwendet dafür möglichst einheimische Pflanzen, die mit ihren Blüten idealerweise auch als Futterquelle für Bienen und Insekten dienen. Man sollte auch insbesondere auf gefüllte Blüten verzichten, da sie keinen Pollen und Nektar enthalten.
Macht die Erde fruchtbar
Wer pflanzen will braucht Erde. Wird der Gartenboden mit Kompost angereichert, wird sogleich ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Humus ist ein wertvoller CO2-speicher und von daher wird das Bodenleben gleichzeitig bereichert
Gärtnert Torffrei
Bei zugekaufter Erde sollte konsequent auf Substrate mit Torfanteil verzichtet werden, da dessen Abbau die Zerstörung der Moore zur Folge hat.
© Diana Meier-Soriat / Liebst du Kräuter, KOSMOS Verlag
© Beitragsbild: Gartenzauber
Der Text in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Carolin Engwert
Abenteuer Garten
Preis 20 EUR
ISBN 978-3-440-16412-9
KOSMOS Verlag
Ein Stückchen Grün mit Apfelbaum, blühende Beete und eine üppige Gemüseernte – von so einem Garten träumen viele Menschen. Welche Herausforderungen es dabei zu meistern gilt, erklärt Carolin Englert sachkundig in ihrem Buch Abenteuer Garten. Einsteiger lernen darin die wichtigsten To Do‘s von Januar bis Dezember kennen und erfahren auch, welche Besonderheiten ein Kleingarten mit sich bringt.