Füttern ist nicht nur Naturerlebnis, sondern auch Artverständnis. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, die immer weniger Möglichkeiten haben, die Natur zu beobachten und zu erleben. Die meisten leidenschaftlichen Umweltschützer begannen als leidenschaftliche Beobachter von Vogelhäuschen im Winter. Aber was ist beim richtigen Füttern zu beachten? Hier kommen die Tipps!
Qual der Wahl bei Futterspendern
Selbst auf einem kleinen Balkon findet sich fast immer Platz für eine Futterstelle. Sollten Sie jedoch einen Garten am Ortsrand in der Nähe von Schrebergärten, Parks, Friedhöfen, Streuobstwiesen, Feldgehölzen oder Wäldern besitzen, haben Sie noch mehr Optionen. Denn je vielfältiger die umliegenden Lebensräume sind, desto zahlreicher und abwechslungsreicher werden Ihre Futtergäste sein.
Nun gilt es, geeignete Futterstellen einzurichten; es können auch mehrere sein! Futterhäuschen können streng funktional, aber auch verspielt oder Marke Eigenbau sein; den Vögeln ist es vermutlich egal, wie sie aussehen. Hauptsache, sie enthalten das richtige Futter. Ein wichtiger Aspekt ist jedoch die Möglichkeit, die Futterstellen regelmäßig reinigen zu können. Hier sind Futtersilos aus Kunststoff den klassischeren und optisch ansprechenderen Futterhäusern aus Holz überlegen.
Gigant Futterstation - Weiß
69,90 €Nistbeutel - Zaunkönig
5,90 €Igelhaus
38,90 €Rustikales Futterhaus - rund
30,90 €Früher wurden spezielle Futterhäuser aus Holz im „Landhausstil“ hergestellt, deren Dach das Futter auf dem darunter liegenden Futterbrett vor Nässe und Schnee schützt. Die Grundfläche des Futterbrettes sollte ausreichend groß sein (optimal sind Flächen zwischen 0,25 qm und 1 qm), sodass viele Vögel gleichzeitig fressen können. Der Abstand zwischen Dach und Bodenbrett sollte mindestens 30 cm betragen, damit auch scheue und größere Arten (Kernbeißer, Eichelhäher, Amsel) bequem Platz finden.
Amseln, Stare, Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Sperlinge, Finken, Meisen, Kleiber und Tauben besuchen gerne solche klassischen Futterhäuschen. Diese Art der Futterhäuser kann man selbst bauen oder in Gartencentern und Baumärkten kaufen. Ihr Nachteil ist, dass sie sich nicht so leicht und gründlich reinigen lassen, es sei denn, die Bodenplatte ist herausnehmbar.
Die Futterhäuschen sollten freistehend und auf einem ausreichend starken Pfahl oder Podest in 1–2 m Höhe angebracht werden, damit Katzen nicht hineinspringen können.
Alternativ zum Vogelhaus kann das Futter auch auf Futtertischen angeboten werden; diese haben den Vorteil, dass sie leichter zu reinigen sind, aber den Nachteil, dass das Futter nass wird und dadurch leichter verschimmelt. Noch einfacher ist die Bodenfütterung mit Sämereien oder Getreide, die für Tauben, Amseln, Sperlinge und Finkenvögel geeignet ist
Eine weitere Möglichkeit sind hängende Futterhäuschen aus Holz oder Kunststoff. Interessant sind dabei hängende und bedachte Futtersilos, in denen das Futter nachrutschen kann, wenn es verbraucht wurde.
Sehr gut geeignet sind zylinderförmige Futtersilos mit seitlich angebrachten Sitzstangen. Diese Säulen bestehen entweder aus Plexiglas und haben mehrere Futterlöcher, aus denen das Futter herausgepickt werden kann, oder die Seiten bestehen aus einem feinmaschigen Drahtgeflecht, durch das die Vögel Sämereien picken können. Für feinsamiges Körnerfutter eignen sich Plexiglassäulen, für gröberes Futter, wie Erdnüsse oder Erdnussbruch, Säulen mit Drahtgeflecht.
Diese Futterautomaten haben mehrere Vorteile: Es kann ständig Futter von oben nachrutschen, bis der Futterspeicher leer ist. Man kann sie also auf Vorrat füllen. Wenn man lange Säulen hat, kann der Vorrat für eine Woche oder länger reichen. Außerdem sind die Säulen leichter sauber zu halten als die Holzfutterhäuser, in denen sich Kot ansammeln kann.
Hängende Futtersilos in Kasten- oder Säulenform mit mehreren Futterlöchern werden gerne von Meisen, Buch- und Grünfnken, Stieglitzen, Erlenzeisigen und Kleibern aufgesucht. Dagegen kommen Eichelhäher, Elstern und Rabenkrähen, die nicht bei allen Vogelfreunden auf Gegenliebe stoßen, eher nicht zum Zuge.
In jedem Supermarkt werden auch fetthaltige Sämereien in Netzen (Meisenknödel) oder Ringen (Meisenringe) angeboten. Wenn das Fett hochwertig ist und die Sämereien frisch sind, sind diese Futternetze sehr beliebt. Es ist jedoch darauf zu achten, dass sie regengeschützt aufgehängt werden, da das Futter schnell gammelt und dann von den Vögeln verschmäht wird.
Freihängende Futternetze und Meisenringe sind für Meisen, Zeisige, Haus- und Feldsperlinge, Kleiber und Spechte gut erreichbar. Statt einzelne Knödel aufzuhängen, kann man sie auch in „Futterkäfige“ aus Edelstahl packen, was den Vorteil hat, dass sie so vor Waschbären, Eichhörnchen, Krähen und Elstern sicher sind.
© cuhle-fotos, Michael Wink
Text und Foto in diesem Artikel ist aus dem Buch:
Michael Wink
Heimische Vögel richtig füttern
Preis 12,99 €
ISBN 978-3-96664-529-4
Heel Verlag
Was ist beim richtigen Füttern zu beachten? Ab wann sollte man Futter anbieten, was frisst welche Vogelart, wie sollte man das Futter anbieten und welche Einschränkungen gelten zur Jungenfütterungszeit? Diese und viele weitere Fragen werden fachgerecht beantwortet und mit vielen praxisnahen Anleitungen erweitert.