Meerrettich ist nicht nur eine unscheinbar aussehende Wurzel, sondern auch ein heilkräftiges Gemüse. Er kurbelt die Verdauung an und ist durch seine antibakteriellen Wirkstoffe ein wahres Schutzschild gegen Viren und Bakterien. Bei uns gibt es Tipps und Wissenswertes rund um die scharfe Wurzel.
Schnelles Rachenputzer-Elixier
Zutaten für 5 Shots
80 g Meerrettich-Wurzel
150 ml naturtrüber Apfelsaft
1 Tasse mit frischem Salbei, Spitzwegerich und Thymian
1 Knoblauchzehe
5 Tl Waldhonig
Ausgekochtes Schraubglas
Zubereitung
Die frische Wurzel waschen, schälen und ganz fein reiben. Auch die Kräuter und den Knoblauch fein hacken. Anschließend beides mit Honig und Apfelsaft gut durchrühren und für einen Tag an einen warmen Ort stellen.
Das Elixier durch ein Sieb oder Tuch abseihen und in eine kleine Flasche füllen.
Im Kühlschrank hält es sich eine Woche
Wissenswertes über Meerrettich
Phytobiotika
Wildpflanzen schützen sich durch sekundäre Pflanzenstoffe gegen Viren, Bakterien und Pilze. Wie auch herkömmliche Antibiotika zerstören diese Stoffe Bakterien, indem sie wichtige Stoffwechselprozesse unterbrechen oder die Zellwände der Kleinorganismen aufbrechen – mit dem Vorteil für uns, dass sich weder Resistenzen bilden noch die Keimbesiedlung unserer Schleimhäute in Mitleidenschaft gezogen wird.
Ein weiterer Pluspunkt: Oft wirken diese Stoffe auch gegen Viren. So eine effektive Hilfe für unsere Abwehr, die sich in der kalten Zeit vor der Tür finden lässt, ist die Pfahlwurzel des Meerrettichs! Wenn seine Blätter Anfang November zu welken anfangen und ihr strahlendes Grün verblasst, kann die Ernte der scharfen Wurzeln beginnen und wir sagen Erkältungen den Kampf an.
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Meerrettich führt auf unseren Wildkräuterwanderungen immer zu erstaunten Gesichtern. Denn kaum jemandem ist bewusst, dass der gleiche Meerrettich wie im Supermarkt draußen einfach so vor unserer Nase wächst. Für Meerrettich, auch Kren genannt, sind schon Rezepte aus der Hausapotheke des 10. Jahrhunderts dokumentiert. Die Wurzel wurde früher auch „Penicillin der Bauern“ genannt. Verantwortlich für die Schärfe und die Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Viren sind die enthaltenen Senföle, die beim Zerkleinern aus Senfölglykosiden entstehen. Senföle werden im Dünndarm vollständig absorbiert, sodass die Bakterienvielfalt in unserem Dickdarm nicht geschädigt wird. Die in den Senfölglykosiden enthaltenen Schwefelverbindungen entfalten über Stunden hinweg ihre desinfizierenden Eigenschaften.
Die Wurzel im Ganzen riecht und schmeckt relativ harmlos. Erst beim Raspeln entwickelt sich die Schärfe, die alles durchpustet, die Nase kribbeln lässt und die Augen zum Tränen bringt. Abwehr! Wird Kren über 40°C erhitzt, werden die Senföle und hitzeempfindlichen Vitamine zerstört. Auch getrocknetes Pulver wirkt schwächer, da sich die Inhaltsstoffe während der Trocknung verflüchtigen.
Im Herbst stellen wir aus Meerrettich gerne einen Oxymel oder ein Rachenspray zur Abwehr von Infekten her. Am allerbesten ist es, ungefähr 20g der Wurzel täglich frisch zu verzehren. Vorsicht ist jedoch bei einem empfindlichen Magen geboten, hier solltest du mit weniger beginnen.
Übrigens hilft die Wurzel auch äußerlich: Ein Umschlag aus dem Brei wirkt durchblutungsfördernd und kann so sogar Schleim lösen. Ein altes Hausmittel bei Nasennebenhöhlenentzündungen und Husten.
© freepik (Titelbild)
© Annika Krause/ Thorben Stieler
Der Text in diesem Artikel stammt aus dem Buch:
Annika Krause, Thorben Stieler
Kruut – Wildpflanzen im Alltag
Preis 22,00 €
ISBN 978-3-440-17338-1
Kosmos Verlag
Wilde Pflanzen und heilende Kräuter in den modernen Alltag integrieren – mit Annika Krause und Thorben Stieler ist das ganz einfach. Die beiden Gründer der Wildpflanzenmanufaktur Kruut zeigen, wie man die Kraft der heimischen Nährstoffpakete zurück ins tägliche Leben holen kann, egal ob man mitten in der Wildnis oder in der Großstadt wohnt!