Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose … und je nach Wuchsgruppe haben sie, was den Schnitt angeht, ihre Eigenarten. Was alle gemeinsam haben ist den richtigen Zeitpunkt: sobald die Forsythien blühen!
Bodendeckerrosen:
Die blühfreudigen Beet-, Edel- und Zwergrosen werden jährlich kräftig auf etwa 3 – 4 Augen (ca. 10 – 15 cm) zurückgeschnitten. Keine Angst vor radikalen Schnitt-Maßnahmen; je mehr weg kommt, desto mehr wird der Rosenstock angeregt, junge, neue Triebe zu bilden, die sich schön verzweigen und dementsprechend viele Blütenansätze bilden.
Strauchrosen:
Erwünscht sind große Sträucher von natürlichem Wuchs, die im Laufe der Jahre zu echten Prachtexemplaren heranwachsen. Deswegen sollte man hier etwas behutsamer mit der Schere rangehen. Strauchrosen werden praktisch nur ausgelichtet. Dafür jedes Frühjahr nur ein paar wenige Triebe etwas stärker auf 3 – 4 Augen zurückschneiden, damit diese sich wieder schön verzweigen und der Rosenstock von innen nicht verkahlt; der ganze Rest wird nur um 1/3 eingekürzt. Und nur alle 5 Jahre ist ein Verjüngungsschnitt dran, bei dem überalterte Triebe in Bodennähe entfernt werden, um den Austrieb neuer, kräftiger Triebe zu fördern.
Kletterrosen:
Auch bei Klettermaxen wird geschnitten. Kürzen Sie die Hälfte der Triebe auf zwei bis vier Knospen ein; junge, kräftige Langtriebe lässt man stehen und bindet sie nach Möglichkeit waagerecht an; daran entwickeln sich viele aufrechte Seitentriebe mit jeder Menge Blütenansätze. Ansonsten sollten überalterte oder abgestorbene Triebe in Bodennähe entfernt werden.
Ramblerrosen:
Bei den gigantischen, wuchsfreudigen Himmelsstürmern werden lediglich kranke, tote Zweige oder dürre Seitentriebe entfernt; ansonsten lässt man ihnen freien Lauf, damit sie ungeniert in die Bäume wachsen können.
Und grundsätzlich gilt:
1. Man schneidet immer eine Daumenbreite über dem Auge (Knospenansatz) und nicht irgendwo am Trieb. Setzen Sie den Schnitt leicht schräg an, und zwar so, dass Wasser vom Auge wegfließen kann und nicht in den Knospenansatz hinein!
2. Bei Trieben, die sich überkreuzen, wird der schwächere zugunsten des stärkeren herausgeschnitten. Damit verhindert man, dass die Zweige aneinander scheuern und so Verletzungen entstehen, durch die Krankheitserreger in das Holz eindringen können. Die Triebe beim Schnitt nicht quetschen oder reißen – verwenden Sie nur saubere und scharfe Rosenscheren!
3. Die meisten Rosen sind auf Wildrosen veredelt. Manchmal treibt die Unterlage unterhalb der Veredlungsstelle aus. Diese Wildtriebe müssen weg. Man erkennt sie leicht an den helleren Blättern und der helleren Rinde.
4. Nach dem Rückschnitt sollten Sie Ihr Rosenbeet mit einem Gemisch aus Hornmehl und reifem Kompost düngen. Alternativ können Sie einen organischen oder mineralischen Rosen-Langzeitdünger verwenden.
TEXT: Martina Raabe
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