Ob Planschbecken oder Gartenschlauch, das Spiel mit Wasser im Garten ist für Kinder immer wieder ein besonderer Genuss. Auch für die Großen üben Wasserbecken oder Teich eine eigene Faszination aus. Ermüdend statt erfrischend kann es dagegen an heißen Tag werden, wenn Pflanzen im Garten, auf Balkon oder Terrasse ausreichend gegossen werden müssen. Ein paar Tipps erleichtern den Gieß-Alltag.
Rasen richtig wässern
Der Rasen sollte möglichst durchdringend gewässert werden, anstatt ihn mehrmals mit wenig Wasser zu gießen. Die Devise lautet dabei: Nicht kleckern, sondern klotzen! Rund zehn bis 15 Liter Wasser pro Quadratmeter Rasen, je nach Witterung einmal in der Woche dürfen es sein.
Die optimale Bewässerungszeit wäre morgens zwischen drei und vier Uhr, wenn der Boden seine maximale Abkühlung erreicht hat und dann eine minimale Verdunstung stattfindet. Doch, wer will sich schon so früh den Wecker stellen? Dennoch, den Rasen am frühen Morgen vor der Arbeit zu gießen ist immer noch besser als abends, wenn die Temperaturen im Sommer noch zu hoch sind und sich alle Flächen aufgeheizt haben. Idealerweise übernimmt eine Bewässerungsanlage den Gieß-Auftrag, denn der Bewässerungscomputer kann auch mitten in der Nacht problemlos aktiv werden. Ein Bodenfeuchtesensor regelt zusätzlich, wenn Wasser wirklich nötig ist.
Gemüse gießen
Was für den Rasen richtig ist, nehmen verschiedene Gemüsepflanzen eher übel. Tomaten oder Kartoffeln sollten nicht „über Kopf“ gewässert werden, um die Gefahr der Braunfäule zu vermeiden. Auch Erdbeerblüten und -früchte dürfen beim Gießen nicht nass werden. Kräuter, die zu feucht gehalten werden, bilden weiche Blätter und Stiele aus und ihr Aroma leidet.
Stauden nicht „über Kopf“ beregnen
„Stauden und Gehölze werden in der Praxis häufig über Kopf mit dem Rasensprenger beregnet“, beobachtet Herrmannsdörfer, Vorsitzender des Bundesverbandes Einzelhandelsgärtner, und rät davon ab. Dem harten Strahl der Versenkregner können empfindliche Stauden und deren Blüten nichts entgegensetzen, erklärt der Bewässerungsexperte. Zudem entstehe bei dichtem Bewuchs ein Sprühschatten – es dringt kein Wasser an Pflanzen im Hintergrund. Darüber hinaus erhöhe sich bei einer „Über-Kopf-Beregnung“ das Risiko von Pilz- und Rostkrankheiten. Empfehlenswert ist hier eine Tropfrohrbewässerung, die flexibel für Zier- und Nutzgarten einsetzbar ist, erläutert Herrmannsdörfer und unterstreicht die ökologischen und ökonomischen Vorteile: „Die Wasserersparnis bei der Tropfbewässerung ist enorm im Vergleich zur Flächenbewässerung“. Grund dafür sei beispielsweise ein deutlich reduzierter Verdunstungsverlust durch die punktgenaue Wassergabe und kein Verlust durch Windverwehung.
Balkonkästen und Kübel gut versorgen
Pflanzen in Balkonkästen und Kübeln sollten in den frühen Morgenstunden und an sehr heißen Tagen zusätzlich am Abend gegossen werden. Mit Hilfe einer Gießkanne – ohne Brausenkopf – wird möglichst weiches, kalkarmes Wasser direkt auf die Oberfläche des Substrates gegossen, rät Herrmannsdörfer. Dabei ist zu beachten, dass so wenig Wasser wie möglich ungenutzt durch den Kasten oder Kübel hindurchfließt. Am besten gießt man daher in kurzen Abständen.
Ideal und effektiv sind Wasserspeicher-Kästen oder -Kübel, die mit einem doppelten Boden und einem Wasserreservoir ausgestattet sind. Der Wasserstandsanzeiger zeigt an, wann wieder Nachschub gefragt ist.
Darüber hinaus eignen sich Bewässerungssysteme mit Einzeltropfer für Balkon und Terrasse, die eine gewünschte Dosis Gießwasser gezielt in Wurzelnähe abgeben. Diese Systeme sind flexibel und einfach zu montieren sowie über einen Bewässerungscomputer auch als Urlaubsvertretung einsetzbar.
TEXT: GMH/BVE