Superfood ganz easy: Holen Sie sich Amarant in den Kochtopf! Hier erfahren Sie alles rund um den Amarant, wie Sie ihn anbauen und Ihr eigenes Saatgut gewinnen können.
Amarant (Amaranthus cruentus)
Er ist eine weitverbreitete Pflanzengattung mit vielen Arten und Sorten und gehört nachweislich zu den ältesten Nutzpflanzen der Menschheit. Schon vor ca. 9000 Jahren wurde Amarant in Mexiko als häufiges Nahrungsmittel kultiviert und ist durch seinen hohen Eiweißgehalt besonders nahrhaft und gesund. Amarant, oft auch Fuchsschwanz genannt, wird genauso wie Quinoa, die ebenfalls zur selben Familie zählt, als Pseudogetreide bezeichnet. Er wird nämlich zwar wie Getreide als Korn genutzt, ist aber glutenfrei und gehört nicht wie die richtigen Getreidearten zu den Süßgräsern.
Speiseamarant wird einjährig angebaut, und weil er sehr kälteempfindlich ist, darf er erst nach dem letzten Frost gesät werden. Direktsaat ins Beet ist ihm am liebsten. Danach solltest du ihn auslichten, damit die Einzelpflänzchen zumindest 20–30 cm Abstand zueinander haben. Die Samenreife erfolgt innerhalb weniger Monate.
Weißt du übrigens, dass du nicht nur die Samen des Amarants verwenden kannst? Besonders gut schmecken seine Blätter, die ein zartes, nussiges Aroma haben und die du wie Spinat zubereiten kannst. Durch ihren unschlagbar hohen Eiweißgehalt sind sie besonders für die vegane und vegetarische Ernährung wertvoll. Auch unsere Hühner stehen so richtig auf Amarant und verputzen alles, was sie in ihre Schnäbel kriegen.
Die Saatgutgewinnung sieht so aus: Sobald aus den Samenständen die kleinen glänzend kugeligen Samen herauszurieseln beginnen, ist es so weit. Schneide den Samenstand ab, stecke ihn kopfüber in eine Papiertüte und lasse ihn im Haus noch etwas nachtrocknen. Danach kannst du die Samen dreschen und sieben. Wenn einige Reste des Blütenstandes beim Samen bleiben, ist das nicht schlimm, auch nicht, wenn du den Amarant essen willst.
Bevorzugtes Plätzchen
sonnig, windgeschützt, trocken
Ab ins Beet
ab Mitte Mai, nach den letzten Frösten, direkt ins Beet
Liebesbedürfnis
pflegeleicht
Erntezeit
Blätter den ganzen Sommer über; Samen im Herbst
Typisch Amarant
Er macht eigentlich keine halben Sachen; umso mehr ärgert es ihn, dass er „Pseudogetreide“ genannt wird.
Mach was draus
Blätter wie Spinat in Aufläufen und Co., Samen als Mehl in Broten und Knödeln; die Körner gekocht oder gepoppt in Frühstückmüsli und Gemüsepfanne
Vermehrung
über Samen, windbestäubt; Blüten einhäusig getrenntgeschlechtlich
Mögliche Verkreuzung
mit allen Amarantsorten
Samenstand
reichtragende Rispe, leicht überhängend
Samengröße
1–2 mm
Lebensdauer der Samen
mehr als 6 Jahre, Dunkelkeimer
Minimalbestand
5–10 Pflanzen
© freepik
Der Text und die Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Sigrid Drage
Wie du dein eigenes Saatgut gewinnst – und so ein kleines Stück Welt rettest – alte Sorten erhalten, Pflanzenvielfalt feiern, unabhängig sein
Preis: 26,90 €
ISBN 978-3-7066-2685-9
Löwenzahn Verlag
Hybridsorten? Nein danke! Es lebe die Natur in ihrer wundervollen Vielfalt. Wer keine Lustmehr auf farb- und formlose, langweilige Hybridgemüse hat, der kann eine Samenrevolution starten. Mit selbst gezüchteten Pflanzen, die befreien: von Gentechnik profitorientierten Monopolen und unnötigen Normierungen.