Die Direktsaat erspart Ihnen eine Menge Arbeit. Neben Saatgutmischungen ist die Direktsaat für alle Arten von Pflanzen geeignet, die leicht auskeimen. Wir sagen Ihnen wie die Direktaussaat funktioniert!
Da die Pflanzen am Ort der Aussaat verbleiben sollen, ist es wichtig, dass Sie die Pflanzgefäße mit einer guten Drainage und dem richtigen Pflanzsubstrat vorbereiten. Außerdem gilt es zu vermeiden, dass Sie zu dicht aussäen.
Das ist manchmal gar nicht so einfach, denn das Saatgut der Wildblumen variiert stark in der Größe. So wiegen 1000 Samenkörner der Rundblättrigen Glockenblume gerade einmal 0,07 Gramm, wohingegen 1000 Samen der Frühlings-Platterbse satte 15 Gramm auf die Waage bringen.
Auch wenn Wildblumen bei sehr dichter Ansaat untereinander aushandeln, wer bleiben darf und wer nicht, so schreiten das Wachstum und die Entwicklung bis zur Blüte doch viel schneller voran, wenn die jungen Pflänzchen keinem Konkurrenzdruck ausgesetzt sind.
Nicht zuletzt geht der Kampf ums Überleben zu Lasten der Artenvielfalt, da sich hierbei nur die konkurrenzstarken Pflanzen behaupten.
So geht’s
Vermischen Sie feines Saatgut oder Saatgutmischungen vor der Aussaat mit einem Füllstoff. Damit stellen Sie sicher, dass Sie das Saatgut dünn genug verteilen und auch Arten mit staubfeinen Samen ausreichend Platz erhalten. Als Füllstoff eignet sich trockener Sand oder Sägemehl.
Bei großen Samen ist kein Füllstoff nötig, diese lassen sich ohne Probleme gleichmäßig im Topf verteilen.
Streuen Sie das Saatgut auf die Erdoberfläche. Der Großteil des Wildpflanzensaatguts wird nicht in die Erde eingearbeitet. Nur sehr große Samen und die meisten Kaltkeimer sollten Sie dünn mit Erde bedecken.
Nach dem Ausstreuen drücken Sie das Saatgut mit der flachen Hand an die Erdoberfläche an. Das ist wichtig, damit die Samen Kontakt zum Substrat haben. So können die frisch ausgekeimten Pflänzchen ihre Keimwurzel direkt in die Erde ausschicken, um Wasser und Nährstoffe aufnehmen.
Hängt die Keimwurzel dagegen frei in der Luft, besteht die Gefahr, dass sie austrocknet und der Keimling abstirbt.
Anschließend gießen Sie das Saatgut vorsichtig an, das geht am besten mit einer Handbrause. Halten Sie das Substrat im Pflanzgefäß in den ersten Wochen feucht. Falls Sie viel unterwegs sind, decken Sie die Anzucht mit einem lichtdurchlässigen Vlies ab. Das hält die Feuchtigkeit, sorgt für die benötigte Wärme und schützt das Saatgut vor den Schnäbeln hungriger Vögel, die solche Leckereien zu schätzen wissen.
Die ersten Keimlinge zeigen sich je nach Umgebungsbedingungen nach fünf bis 14 Tagen.
Bei ausreichend Feuchtigkeit und Wärme ist das erste Grün manchmal sogar schon nach drei Tagen zu sehen! Jetzt heißt es nur noch Geduld haben: Manche der einheimischen Stauden lassen sich Zeit.
Einige Arten bilden sogar erst im zweiten Jahr nach der Anzucht ihre Blüten.
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Der Text aus diesem Artikel ist aus dem Buch:
Nina Keller
Wildblumen für Balkon und Terrasse
Mit einheimischen Arten Lebensraum für bedrohte Insektenarten schaffen
Preis 17,99 €
ISBN 978-3-8338-8095-7
Gräfe und Unzer
Pflanzen Sie Wildblumen um Lebensräume für eine Vielzahl an Arten zu schaffen. So helfen Sie bedrohten Wildpflanzenarten und ermöglichen mit jeder noch so kleinen Wildblumenwiese eine wichtige Grundlage für die Vernetzung des immer kleiner werdenden Lebensraumes unserer Insekten.