Eng mit Beifuß und Wermut verwandt, ist Estragon ein typisches Gewürz der französischen und italienischen Küche. Er wird besonders wegen seines tollen Geschmacks, aber auch aufgrund der Stärkung der Verdauungsorgane eingesetzt.
Anbau und Pflege – Worauf ist zu achten?
Wählen Sie für Ihren Estragon einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit humusreichem, durchlässigem Boden. Der Pflanzabstand sollte ungefähr 40 bis 50 cm betragen. Nach ungefähr drei Jahren, spätestens nach vier Jahren, ist es an der Zeit, die Estragonpflanzen zu verjüngen. Dafür einfach den Wurzelstock im Spätherbst oder Frühjahr teilen und die geteilten Pflanzen hinterher an einen neuen Standort setzen.
Wird das Klima wärmer und trockener, muss der Estragon auf jeden Fall bewässert werden. Es darf allerdings auf keinen Fall zu Staunässe kommen.
Ihre Estragonpflanzen sind nur bedingt winterhart, deshalb sollten Sie in kalten Gegenden Vorkehrungen treffen, wie zum Beispiel die Wurzeln mit Stroh oder Reisig abdecken. Zuvor den Estragon bis zum Boden herunterschneiden.
Ernten und Konservierung – Wann, was und wie am besten?
Als Gewürz für Salate kann man den Estragon schon im Frühjahr ernten und weiterverwenden. Dazu sind sowohl seine Zweige als auch die Blätter geeignet. Kurz vor der Blüte ist das Aroma dann am stärksten ausgeprägt. Wollen Sie sich also einen kleinen Vorrat an Estragon zum Beispiel für den Winter zulegen, dann warten Sie am besten, bis Ihre Pflanzen kurz vor der Blüte stehen. Fürs Trocknen einfach die Stängel abschneiden, zu Sträußen zusammenfassen und an einem trockenen Ort aufhängen. Ist er komplett durchgetrocknet, können Sie die Blätter mit der Hand leicht zermahlen und anschließend in einem licht- und luftundurchlässigen Glas aufbewahren.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
Die Hauptverwendung findet der Estragon immer noch als Küchengewürz, besonders in den Küchen des Mittelmeerraumes. Sein Aroma kann recht stark sein, deshalb sollten Sie sich immer vorsichtig an die richtige Menge Estragon herantasten, damit er nicht zu dominant wird. Besonders häufig findet man Estragon in Mayonnaisen und Kräuterbuttern, natürlich auch in Salatsaucen, Gemüse- und Fischgerichten. Traditionell gehört Estragon auch zur Würzung von eingelegten Gurken.
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
In der Schulmedizin wird Estragon kaum verwendet, die Volksheilkunde glaubt jedoch an seine Wirkung. So wird gesagt er würde gegen Blähungen, Appetitlosigkeit, Schluckauf und sogar Wurmbefall helfen. Estragontee solle außerdem die Nierentätigkeit fördern, den Stoffwechsel anregen und zur allgemeinen Entschlackung des Körpers beitragen.
Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Dieses mehrjährige Kraut gibt es in zwei Formen zu finden: den Russischen und den Französischen Estragon. Der Französische überzeugt gegenüber dem Russischen mit mehr Aroma und unbehaarten Blättern. Er ist deshalb für den eigenen Anbau auf jeden Fall vorzuziehen. Allerdings benötigt er einen geschützteren und auch wärmeren Platz, um gesund zu wachsen. Da der Französische Estragon keine Blüten ausbildet, kommt es auch nicht zur Selbstaussaat. Vermehrt werden kann er nur durch Teilung und durch Stecklinge.
Wissenswertes – Was gibt es sonst noch zu erfahren?
Es heißt, Estragon sei das einzige traditionelle deutsche Gewürzkraut, welche nicht bereits von den Römern verwendet wurde. Erste Aufzeichnungen zur Verwendung von Estragon fand man in China ungefähr 2000 Jahre vor Christus. Auch die Araber verwendeten dieses Gewürz später in ihren Küchen.