Der unkomplizierte Anbau sowie die üppige Ernte macht die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) zu einem idealen Gewächs für Ihr Gemüsebeet. Dabei haben Sie die Wahl zwischen niedrigen Buschbohnen oder sich windenden Stangenbohnen sowie einer großen Sortenvielfalt. Auch die kälteresistenteren Feuerbohnen eignen sich gut für den Anbau im Garten, da sie jeden Garten mit ihrer Farbenpracht bereichern.

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Pflanzzeit – Wann am besten?
Aussäen sollten Sie Bohnen im Zeitraum Mitte Mai bis Mitte Juli, da Bohnen eine Temperatur unter +5 Grad Celsius nicht gut vertragen. Bei Mai-Aussaaten ist das Abdecken mit Folie hilfreich. Unter Glas ist eine Vorkultur bereits ab April möglich.

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Bohnenanbau – Wie geht das?
Für den Anbau von Buschbohnen ziehen Sie Saatreihen in Abstand von 8 bis 10 Zentimetern und säen die Samen in eine Tiefe von höchstens 3 cm aus, da die Kerne zur Keimung Sauerstoff benötigen.
Bei Stangenbohnen gibt man je 6 bis 8 Samen in eine Saatkuhle unterhalb eines gespannten Eisengitters oder einer Stange. Der Abstand zwischen den Stangen sollte 60 cm betragen, der Abstand zwischen den Reihen einen Meter. Um den Boden feucht zu halten, sollten die Pflanzen gut angegossen werden. Auch das Anhäufeln kann zum guten Gedeihen der Bohnen beitragen.
Standort – Wo am besten?
Bohnen sind sonnenliebende Gewächse, die am besten auf humosen, leichten Böden in windgeschützter Lage gedeihen. Wie alle Hülsenfrüchte binden auch Bohnen viel Stickstoff im Boden, weil sie eine Symbiose mit den Knöllchenbakterien eingehen. Dadurch benötigen sie keine oder nur wenig Stickstoffdüngung.

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Pflege – Was ist zu tun?
Die jungen Keime sind vor allem bei Schnecken sehr beliebt, daher lohnt es sich meist, zwei bis drei Wochen Schneckenkorn zu streuen. Bei feuchtem Wetter ist das Heranziehen der Pflanzen ansonsten eine schwierige Angelegenheit. Bei Befall durch Blattläuse hilft das Spritzen von 5 %- Aufguss aus Rhabarberblättern.
Sobald die jungen Bohnen ein wenig größer sind, können Sie vorsichtig zwischen den Pflanzen hacken und etwas anhäufeln.
Wenn Sie die Bohnen auf leichtem Boden anbauen, gedeihen die Bohnen noch besser mit einer Düngung nach einigen Wochen Standzeit.
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43,90 €Ernte – Was ist zu beachten?
Die Erntezeit ist überwiegend zwei Monate nach der Aussaat, also bei den meisten Sorten von Juli bis Oktober. Für die Ernte frischer Bohnenkerne sollten hingegen drei Monate verstreichen. Sie erkennen den Erntezeitpunkt der Hülsenbohnen an der beginnenden Abzeichnung der Samenform. Bohnenkerne können Sie ernten, sobald die Hülsen eine gelbe Farbe annehmen. Verletzen Sie beim Ernten die Triebe nicht, sonst kann es zu Wachstumsstörungen kommen. Tipp: Frühes und häufiges Pflücken fördert den Fruchtansatz!
Buschbohnen sind nach drei bis vier Pflückdurchgängen erschöpft, Stangenbohnen dagegen kann man noch öfters ernten.
Im Samen und in den Schoten sind giftige Eiweißverbindungen (Phasin) enthalten, die erst beim Kochen zerstört werden. Man sollte sie also nie roh verzehren!

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Mischkultur – Was sind gute Nachbarn?
Tomaten, Mais, Karotten, Rettiche, Bohnenkraut, Erdbeeren und Endivien sind gute Partner für die Bohne. Lieber nicht als Partner: Erbsen, Mangold, Zwiebeln und Fenchel.
Botanik – Was ist das eigentlich für eine Pflanze?

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Die Bohne zählt zur Familie der Schmetterlingsblütler. Der Begriff „Bohne“ umfasst die Pflanze, die Samen sowie die Hülsen. Sie sind allesamt einjährige Pflanzen; mit Ausnahme der Feuerbohne, welche bei entsprechendem Schutz der Wurzeln auch mehrjährig kultiviert werden kann.
Die Blätter sind dreizählig, in ihren Achsen entspringen Seitentriebe. Die Stangenbohne kann zwei bis vier Meter hoch werden. Die Buschbohne hat ein begrenztes Längenwachstum, windet nicht und wird nur 30 bis 60 cm hoch.
Die Hülsen sind sehr unterschiedlich und im Querschnitt flach oder rund. Ihre Farbe kann grün, gelb, blau, violett-gestreift oder schwarz marmoriert sein. Die Größe beträgt meist 5 bis 25 Zentimeter.
Bohnenpflanzen bestäuben sich selbst, wobei auch Fremdbestäubung möglich ist.
In den Tropen spielen Bohnen eine wichtige Rolle als Grundnahrungsmittel, da sie einen hohen Eiweißgehalt haben.
Kulturgeschichte – Wie kam die Bohne zu uns?
Die Bohnenpflanze ging aus dem frühen Ackerbau der mittelamerikanischen Hochkulturen hervor. Schon die Azteken, Inkas und Mayas bauten vor circa 8000 Jahren die Gartenbohne mit Hilfe künstlicher Bewässerung an.
Auch archäologische Funde aus Südamerika beweisen die Kultivierung von Bohnen zusammen mit Mais; überwiegend durch die Indianer.
Erst im 16. Jahrhundert brachten die Spanier die grünen Bohnen aus Südamerika mit nach Europa. Zu der Zeit kannte man in Europa schon die „dicke Bohne“ sowie eine Bohnenart aus Afrika.
Da die eingeführte Gartenbohne weniger Wärme benötigte als die Sorte aus Afrika, verbreitete sie sich sehr schnell in Europa. In kühleren Gebieten verspeiste man eher die grünen Hülsen-, und im südlichen Europa eher die Trockenbohnen.
Heute ist die Bohne fester Bestandteil der europäischen Gemüsekultur und bietet vielfältige Möglichkeiten für die Zubereitung von leckeren Gerichten.
TEXT: Merle Hildebrandt