Die meisten Geranienpflanzen werden schon nach einer Saison entsorgt. Werden die Pflanzen aber immer gut gepflegt, können sie ohne Probleme über mehrere Jahre hinweg wieder aufblühen und sogar von Jahr zu Jahr üppiger und länger blühen.
Der richtige Moment
Wenn der erste Frost angekündigt wird, ist es Zeit die Geranien reinzubringen. Ein bis zwei Tage überstehen sie zwar bei leichten Minustemperaturen, aber haben sie einmal richtig Frost abbekommen, werden sie den Winter nicht überleben. Gehen Sie also ruhig auf Nummer sicher und bringen Sie die Pflanzen lieber ein paar Tage zu früh ins Winterquartier.
So geht’s
Es gibt mehrere Möglichkeiten Geranien zu überwintern: komplett im Blumenkasten, in Tontöpfen oder wurzelnackt in einer Plastiktüte, die kopfüber aufgehängt wird. Vor dem Einräumen sollten die Geranien auf jeden Fall um etwa 1/3 gekürzt werden, so dass sie etwa 15 Zentimeter hoch sind. Durch das Kürzen wachsen die Pflanzen im nächsten Jahr dichter. Pro Seitentrieb bleiben zwei bis drei Knotenstellen stehen. Außerdem werden alle Blätter entfernt, da diese anfällig für Schädlingsbefall sind.
Für das Überwintern in der Plastiktüte wird der von Erde befreite Wurzelballen in eine Plastiktüte gesteckt und nicht zu eng verschnürt. Damit auch etwas Luft an den Ballen gelangt, werden kleine Löcher in die Tüte gestochen. Da die Plastiktüte die Feuchtigkeit hält, muss man sich bei dieser Variante nicht ums Gießen kümmern. Das Ganze wird dann mit dem Kopf nach unten in der Garage oder im Keller aufgehängt.
Als immergrüne Pflanzen benötigen Geranien auch im Winter Licht. Besonders wohl fühlen sie sich bei 10 bis 15 Grad bei natürlichem Licht – also am besten an einem hellen Fenster, das nach Süden oder Westen ausgerichtet ist. Schützen Sie die Pflanzen unbedingt vor Hitze und Zugluft! Je höher die Temperaturen sind, desto mehr Licht benötigt die Pflanze. Umgekehrt gilt dann natürlich auch, dass die Pflanzen umso weniger Licht benötigen je kälter sie stehen. Besonders gut eignen sich daher also Treppenhäuser oder Schuppen mit ausreichend Tageslicht.
Gießen und düngen
Solange die Geranien im Winterquartier stehen, dürfen sie nicht gedüngt werden und auch Wasser benötigen sie nur wenig. Zwischen den Bewässerungen dürfen sie aber nur leicht austrocknen. Denken Sie daran, dass die Pflanzen in Terrakottatöpfen schneller austrocknen, als in anderen Materialien. Stehen die Pflanzen zu nass, laufen sie Gefahr zu verrotten, daher werden sie lieber etwas trockener gehalten.
Ab ins Freie
Sobald es warm genug ist, können die Pflanzen tagsüber wieder rausgestellt werden, sodass sie frische Luft und Sonne bekommen. Es ist aber ratsam, die Pflanzen erst dann wieder endgültig rauszustellen wenn keine Frostgefahr mehr besteht, also nach den Eisheiligen.
Nach dem Winterschlaf empfiehlt es sich Geranien umzutopfen und sobald sie zu wachsen und blühen beginnen auch zu düngen. Wenn man nicht umtopft, sollte früher mit dem Düngen begonnen werden. Denken Sie beim Umtopfen daran, leichte und feuchte Gartenerde zu verwenden. In schwerer Gartenerde oder Lehm gedeihen sie nicht so gut. Das Gefäß sollte natürlich ein Loch im Boden haben und Steine oder Kies als Drainageschicht auf dem Boden des Topfes verteilt werden.
TEXT: Victoria Wegner
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