Die Natur bietet zu jeder Jahreszeit und an jedem Ort eine Fülle von Materialien und Möglichkeiten, die zum Gestalten von Mitbringseln inspirieren.
KANDIERTE VEILCHEN
Zutaten (für 30 Blüten):
30 Duftveilchen
1 TL Gummi-Arabicum-Pulver
4 TL Wasser
250 g feinster Zucker
Besonderes Werkzeug · kleines Schraubglas oder Dose · Backpapier · feiner Malpinsel
Zeitbedarf · 20 Minuten · mindestens 3 Tage trocknen
So geht’s:
1. Duftveilchen pflücken [→a], auf einem großen Teller ausbreiten und etwas warten, damit eventuell in den Blüten lebende, kleine Tierchen die Möglichkeit haben, herauszukrabbeln.
2. Wasser und Gummi-Arabicum-Pulver in einem Marmeladenglas vermischen, den Deckel aufschrauben und kräftig schütteln, bis sich eine dickliche Emulsion gebildet hat.
3. Eine einzelne Veilchenblüte in die Hand nehmen und mit dem Pinsel dünn die Gummi-Arabicum-Lösung auftragen [→b]. Die eingepinselte Blüte auf das Backpapier setzen und mit dem Zucker bestreuen. Nach und nach alle Blüten so verarbeiten.
4. Die Blüten ein paar Tage an der Luft trocknen lassen, bis diese ganz durchgetrocknet sind. In einer luftdicht schließenden Dose oder einem Schraubglas aufbewahren.
ESSBARE BLÜTEN
Auch andere essbare Blüten wie Rosen, Löwenzahn, Gänseblümchen oder Hornveilchen kann man auf diese Weise kandieren. Fleischigere Blüten sollte man nach dem Bestreuen mit Zucker zusätzlich im Backofen bei 70 °C für etwa 5 Stunden trocknen.
SO gelingt’s SICHER
DIE BLÜTEN nicht zu dick mit der Gummi-Arabicum-Lösung einpinseln. Sonst weicht der Zucker anschließend zu schnell durch und tropft herunter. Wenn es aber doch etwas zu viel geworden ist, einfach noch etwas Zucker drüberstreuen.
WALDMEISTER-SIRUP
Zutaten (für ca. 600 ml):
20 Stiele Waldmeister
500 g Zucker
500 ml Wasser
Besonderes Werkzeug · Glasflaschen mit Verschluss · Küchengarn
Zeitbedarf · 15 Minuten · 3 Stunden ziehen lassen
So geht’s:
1. Den frisch gesammelten Waldmeister [→a] etwas anwelken lassen. Je nach Wetterlage dauert das 1 Stunde oder ½ Tag. Im richtigen „Welk-Zustand“ riecht der Waldmeister besonders intensiv und schmeckt dann auch so.
2. Wasser und Zucker zusammen aufkochen und etwa 10 Minuten leicht köcheln lassen.
3. Die welken Waldmeister-Stiele zu einem Bündchen zusammenbinden und so in den Sirup hängen, dass nur die Blätter darin schwimmen [→b]. Der Saft aus den Stielenden soll nicht in die Flüssigkeit gelangen. Dazu können Sie das Bündchen am besten am Topfgriff befestigen.
4. Den Sirup zusammen mit dem Waldmeister 3 Stunden ziehen lassen. Blätter entfernen und das aromatisierte Zuckerwasser noch einmal kurz aufkochen. In mit kochendem Wasser ausgespülte Flaschen füllen und sofort verschließen. Kühl und dunkel gelagert hält der Sirup mindestens 6 Monate.
VERWENDUNG Mit dem Sirup kann man Beeren und Früchte marinieren. Mit Mineralwasser gemischt wird daraus eine feine Limo und auch in einem Glas Sekt schmeckt ein Schuss Sirup fantastisch.
SO gelingt’s SICHER
ACHTUNG! Auf die Dosierung kommt es an. Waldmeister enthält Cumarin, das für das unverwechselbare Waldmeister-Aroma verantwortlich ist, aber auch schlimme Kopfschmerzen verursachen kann. Also immer nur sehr sparsam und verdünnt anwenden!
LÖWENZAHN-GELEE
Zutaten (für ca. 500 ml):
30 Löwenzahnblüten
500 ml Wasser
Saft von 1 Zitrone
ca. 200 g Gelierzucker 2:1
5 Löwenzahnblüten extra
als Gelee-Einlage
Besonderes Werkzeug · Marmeladengläser · Kaffeefilter oder sehr feines Sieb
Zeitbedarf · 30 Minuten · 1 Nacht ziehen lassen
So geht’s:
1. Die Löwenzahnblüten leicht ausschütteln und die gelben Blütenblätter von den Blüten zupfen [→a]. Das ergibt ca. 50 g.
2. Das Wasser zusammen mit den gezupften Blütenblättern in einem Topf aufkochen. Etwa 5 Minuten kochen lassen. Den Topf von der Kochstelle nehmen, abgekühlt und zugedeckt im Kühlschrank über Nacht ziehen lassen.
3. Am nächsten Tag die restlichen 5 Blüten vorsichtig auszupfen.
4. Das Blütenwasser aus dem Kühlschrank nehmen und durch den Kaffeefilter oder das feine Sieb abgießen und abmessen. Es müssen etwa 400 ml Flüssigkeit sein. Ergibt die Menge etwas weniger, dann können Sie mit etwas Wasser auf den nächsten 50-ml-Schritt auffüllen.
5. Pro 100 ml Löwenzahnwasser 50 g Gelierzucker abwiegen. Zitronensaft und Zucker zugeben, aufkochen und unter Rühren 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Mit der Gelierprobe testen, ob das Gelee die richtige Konsistenz hat [→b].
6. Löwenzahnblüten in das heiße Gelee rühren und in saubere, frisch sterilisierte Gläser abfüllen. Sofort verschließen und auf den Deckel stellen.
7. Wenn das Gelee abkühlt und zu gelieren beginnt, die Gläser umdrehen, damit sich die Blüten im Gelee gut verteilen. Eventuell wiederholen.
DIE BLÜTEN für die Einlage erst am nächsten Tag sammeln. Wenn sie schon am Vortag gesammelt werden, in warmes Wasser und ans Fenster oder unter eine Lampe stellen. Sonst schließen sich die Blüten.
SO gelingt’s SICHER
[a] DIE LÖWENZAHNBLÜTEN leicht ausschütteln, die gelben Blütenblätter von den Blüten zupfen. Die grünen Kelchblätter nicht mit abzupfen, sonst wird das Gelee später bitter.
[b] GELIERPROBE Mit dem Kochlöffel etwas heißes Gelee auf einen kalten Teller geben. Wird das Gelee sofort fest, ist es genau richtig und kann in Gläser abgefüllt werden. Ansonsten weiterkochen oder noch etwas Gelierzucker zugeben.
Alle Rezepte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Geschenke aus der Natur
Anne Rogge
€/D 14,99 / €/A 15,50 / sFr 21,90
ISBN 978-3-440-13428-3
Kosmos Verlag, Stuttgart
Frühling, Sommer, Herbst und Winter – die Natur bietet zur jeder Jahreszeit wunderbare Materialien für selbst gemachte Geschenke. Oft fehlt nur die richtigeIdee, was man daraus machen kann. Anne Rogge hat in ihrem Buch Geschenke aus der Natur eine Fülle von Anregungen für dekorative, pflegende und kulinarische Kleinigkeiten zusammengestellt. Das reicht vom Löwenzahlgelee bis zum handgeschöpften Blütenpapier und vom Nistkasten bis zur Wattseife. Die detaillierten Rezepte und Anleitungen sind nach Jahreszeiten sortiert und mit vielen Schritt-für-Schritt-Fotos bebildert.