Wasser ist essentiell für jede Pflanze, gerade im Sommer. Oft wird aber zu häufig, zur falschen Zeit oder mit zu viel bzw. zu wenig Wasser gegossen. Diese Fehler können ganz einfach behoben werden, wenn Sie einige wenige Regeln beachten.
Bewässerungsvariante mit Regentonnen-Reservoir:
Die günstigste und ressourcenschonenste Bewässerungsvariante für den Garten ist wohl die eigene Regentonne. Die Gartenbewohner vertragen das Regenwasser sowieso meist besser, da es weicher und wärmer ist als das kalte, kalkhaltige Leitungswasser. Sollte das Wasser aus der Regentonne einmal nicht reichen, können Sie das Leitungswasser in große Behälter füllen und einige Tage in der Sonne stehen lassen, damit es sich erwärmt und Ihre Pflanzen es besser vertragen. Regentonnen zum Auffangen von Wasser eignen sich schon ab einer kleinen Dachfläche wie der eines Schuppens oder Laube.
Wieviel Wasser braucht mein Garten?
Das hängt sowohl von der Art Ihrer Schützlinge, die Sie in Ihren Garten gepflanzt haben, als auch von der Bodenbeschaffenheit ab. Tiefwurzler benötigen weniger Wasser und kommen auch mit kleineren Trockenperioden besser zurecht als Flachwurzler. Diese müssen regelmäßig gegossen werden. Als Richtwert kann man sagen, dass ein normaler Boden im Sommer im Schnitt alle drei Tage 20 l Wasser pro Quadratmeter benötigt. Also zweimal wöchentlich ein bis zwei große Gießkannen pro Quadratmeter.
Wie kann ich vorsorgen und den Wasserverlust minimieren?
Viel Mühe kann gespart werden, wenn Sie die gespeicherten Vorräte im Boden nutzen oder ihn optimal vor Wasserverlust durch Verdunstung schützen. Eine solche Schutzschicht wird durch regelmäßiges Mulchen geschaffen. Auch Harken hilft Verdunstungsverluste zu minimieren. Besonders nach starken Regenfällen sollten die Beete gründlich durchgeharkt werden, damit die Erde nicht verkrustet.
Wann und wie sollte gegossen werden?
Es können extreme Mengen an Wasser eingespart werden, wenn auf den richtigen Zeitpunkt und die richtige Technik geachtet wird.
Die beste Zeit ist früh morgens oder in den Abendstunden, da die Erde dann abgekühlt ist. In der Mittagssonne verdunstet das Wasser zu schnell und die ganze Arbeit war umsonst. Sollten Sie abends gießen, muss auf Schneckenbefall geachtet werden, da diese Tiere in den Abendstunden äußerst aktiv sind und sich in feuchten Böden besonders wohl fühlen.
Die wichtigsten Gießregeln:
Mit diesen Tipps und Tricks erleichtern Sie sich und Ihren Pflanzen die Arbeit und fördern gleichzeitig ihr Wachstum.
1) Gießen Sie selten, aber dafür durchdringend. So gewöhnen Sie Ihre Pflanzen auch an kleinere Durststrecken und machen sie widerstandsfähiger. Starke, gesunde Wurzeln werden nur da ausgebildet, wo es feucht genug ist. Wenn Sie nur oberflächlich gießen, dringen die Wurzeln gar nicht erst in die Tiefe zu den Wasservorräten vor.
2) Gießen Sie nur den Boden, also die direkte Erde und nicht das Laub. Sonst droht Pilzbefall.
3) Gießen Sie langsam und mit feinporigem Brausemundstück, damit das Wasser nicht oberflächlich abläuft.
4) Kübel und Topfpflanzen müssen gewässert werden, bis sich das Wasser in dem Untersetzer sammelt. Dann sind Sie auf der sicheren Seite und wissen, dass das Wasser den gesamten Topf durchdrungen hat. Nach einigen Stunden diesen leeren, damit keine Dauernässe und dadurch Wurzelfäule droht.
5) Bewässerungssysteme, angeschlossen an die Regentonne oder Leitung, sparen nicht nur Zeit und Geld, sondern eignen sich auch perfekt für die Zeit, wo man in den Urlaub fährt. Tröpfchenweise und zuverlässig bewässern sie das Gartenparadies, sodass Sie Ihren Garten auch nach dem Urlaub wiedererkennen.
6) Sprenkeln Sie anfangs nur etwas Wasser über das Beet und lassen es versickern. Dann können Sie erneut und auch ganz normal gießen. Durch das vorherige Anfeuchten kann das nachfolgende Wasser besser in die Erde eindringen.
7) Der Gartenschlauch sollte stets im Sprengermodus und leicht schräg nach oben gehalten werden. Zielen Sie nie direkt auf die Pflanzen, da Sie ansonsten die Wurzeln freilegen und den Blättern und Verästelungen schaden.
8) Frisch gesäte Pflanzen brauchen mehr Wasser als alt eingesessene, da sie ihre Wurzeln erst noch ausbilden müssen.
TEXT: Swantje Holtmann
Foto: Xala