Für den Winterschlaf braucht der Igel einen Platz, der wettergeschützt, ruhig und ungestört ist. Bringen Sie das Igelhaus am besten im frühen Herbst an einen schattigen und versteckten Platz unter Büschen oder der Hecke im Garten. Dann beginnen die Tiere nämlich damit, ihr Winterquartier vorzubereiten.
In ihrem Jahreszyklus benötigen Igel drei verschiedene Schlafnester: Einen Sommerschlafplatz, der relativ karg ausgestattet sein darf. Einen Wurfplatz für die Igelmutter, der geschützt und gut isoliert sein sollte, um den Nachwuchs vor dem Auskühlen und vor Feinden zu bewahren. Und ein Winterquartier, in dem der Igel seinen Winterschlaf abhalten kann. Es sollte nicht zu warm sein, damit der Igel nicht zu früh aufwacht.
Tipps für den besten Standort:
Der beste Platz ist eine ruhige und schattige Gartenecke – beispielsweise unter Sträuchern. Der Eingang der Igelbehausung sollte zur wetterabgewandten Seite liegen.
Bei Regen darf sich beim und im Igelhaus kein Wasser bilden. Damit es auch von unten nicht zu feucht wird, kann man zur Sicherheit unter dem Haus eine Schicht aus Kies oder Sand anlegen.
Füllen Sie das Haus mit Haferstroh und etwas trockenem Herbstlaub. Das ist gutes Nistmaterial, aus dem er Igel sich ein Winterbett bauen kann.
Lassen Sie zusätzlich noch Herbstlaub in der Nähe des Igelhauses liegen, damit der Igel Nistmaterial nach seinen Bedürfnissen finden kann.
Wichtige Pflegetipps für’s Igelhaus:
Bitte nicht nachschauen, ob ein Igel „eingezogen“ ist! Das würde den stachligen Gast nur aufstören. Um zu prüfen, ob das Haus angenommen wurde, steckt man (im späten Herbst oder zu Beginn des Winters) einen Halm so vor den Eingang, dass der Igel ihn beim Rein- und Rauslaufen zur Seite schaffen muss. Das verrät Ihnen seine Anwesenheit bzw. ob er aktiv war.
Ist ein Igelhaus besetzt und der Igel befindet sich im Haus: Bitte nicht stören! Die Reinigung eines Winterquartiers kann bis Ende April warten.
Hat der Igel das Haus verlassen, empfiehlt es sich das Haus mit heißem Wasser und einer Bürste zu reinigen. Eine Reinigung ist an sich zu empfehlen, da Igel in der Regel von vielen Flöhen besetzt sind.
Winternester und Wurfnester werden normalerweise vom Igel selbst gepflegt.
Füttern:
Igel sind dämmerungs- und nachtaktiv und reine Fleischfresser. Auf seinem Speiseplan stehen Schnecken, Käfer, Regenwürmer, Spinnen, Ameisen, Falter und viele weitere schmackhafte Insekten. Pflanzliche Nahrung nehmen sie nur zufällig auf und auch Obst oder Gemüse fressen sie nicht, allenfalls die Würmer im Fallobst.
Besonders nach dem langen Winterschlaf sind Igel ausgehungert und benötigen viel Nahrung um wieder zu Kräften zu kommen. Aber auch anhaltende Trockenheit kann zum Problem werden. Daher freuen sich Igel in schlechten Zeiten zum Beispiel über ein flaches Schälchen mit einer Mischung aus Katzenfutter, Igeltrockenfutter und Weizenkleie oder Haferflocken. Frisches Wasser wird am besten in kippsicheren flachen Schälchen gereicht.
Verzichten Sie darauf Igeln Milch hinzustellen, denn sie haben eine Laktoseintoleranz und können den Milchzucker nicht abbauen. Sie bekommen davon Durchfall, die Folge können Darmentzündungen und Infektionen sein, die tödlich enden können.
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TEXT: Juliane Michel/Victoria Wegner