Für Kräuterfreunde und passionierte Teetrinker hält der Frühsommer eine erstaunliche Vielfalt an erntereifen Heilkräutern bereit. Hier zeigen sie sich von ihrer dekorativen Seite.
„Es müssen auch die Kräuter zur rechten Zeit geerntet werden …“
Schon Paracelsus wusste: „Es müssen auch die Kräuter zur rechten Zeit geerntet werden …“ Gemeint ist damit der Zeitpunkt, an dem Heilpflanzen über den größten Wirkstoffgehalt verfügen. Rudi Beiser, Dozent an der Freiburger Heilpflanzenschule und früherer Inhaber einer Kräutermanufaktur beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der Frage, wie Sonne, Regen, Erntezeit und Trocknung die Qualität von Würz- und Heilkräutern beeinflussen.
Schwärmerei
Anfangs war es eher eine heimliche Schwärmerei. Schließlich gilt man als Jugendlicher schnell als verschroben, wenn man in der Freizeit durch Wald und Wiesen streift, ausgestattet mit einem botanischen Bestimmungsbuch, um heimische Kräuter kennenzulernen und ihr faszinierendes Innenleben zu studieren. Erst viel später wurde aus der jugendlichen Begeisterung für Kräuter ein Beruf. In der sonnigen Rheinebene widmet sich Rudi Beiser seit 1993 bis Ende 2013 dem biologisch-dynamischen Kräuteranbau und stellte Teemischungen her, die sich durch besondere Aroma- und Wirkstoffqualität auszeichnen. Seit Januar 2014 werden die hochwertigen und ökologischen Kräutertees von mehr als 30 qualifizierten Kräuterfrauen aus dem Schwarzwald und der Rheinebene bis zum Bodensee produziert und werden dabei von Rudi Beiser intensiv beraten. Von entscheidender Bedeutung ist dabei, neben vielen anderen Faktoren, der richtige Erntezeitpunkt. Sein Wissen und seine Erfahrungen gibt er auch in Kursen und Seminaren an der Freiburger Heilpflanzenschule weiter und beantwortet uns hier einige Fragen. Herr Beiser, oftmals wird die Meinung vertreten, der beste Erntezeitpunkt für Kräuter sei kurz vor der Blüte. Gilt das für alle Wild- und Gartenkräuter? Rudi Beiser: Nein, auf keinen Fall kann man das so verallgemeinern. Während Melisse zum Beispiel vor der Blüte die beste Qualität besitzt – sobald sie blüht, gehen Heilkraft und Aroma verloren – erreichen Basilikum, Frauenmantel, Lavendel und Dost erst zur Vollblüte ihr Optimum. Bei Lavendel kommt es darauf an, ob man ihn für Deko Zwecke trocknen möchte, dann pflückt man ihn zu Blühbeginn, oder ob man das Heilkraut für Kräutertees verwendet. In diesem Fall wartet man, bis sich die oberen Blüten geöffnet haben. Bei der Pfefferminze wiederum ist das Aroma bei Blühbeginn am intensivsten.
Wahre Schätze sind Johanniskraut, Lavendel und Damaszener-Rosen. In Teemischungen, pflegenden Heilölen oder duftenden Kräuterkissen kommen ihre aromatischen, gesunden und wohltuenden Inhaltsstoffe zur Geltung.
Alle Texte und Fotos in diesem Artikel sind aus dem Buch:
Busse Collection
Mein schönes Land – Frühjahr & Sommer
Preis: € 29,95 (D) € 30,80 (A) CHF 40,90
ISBN: : 978-3-512-04056-6
Jede Jahreszeit hat ihren ganz eigenen Zauber! Nach dem erfolgreichen ersten Buch „Herbst & Winter“ ist nun der zweite Band erschienen. Mein schönes Land Frühjahr & Sommer, das Buch zur Zeitschrift für alle, die sich das Land in ihr Leben holen wollen, Gutes bewahren und Schönes entdecken möchten.In diesem Buch finden Sie eine Sammlung wunderbarer Anregungen für Frühling und Sommer: saisonale Garten-Tipps; zauberhafte Kreativ-Ideen und Dekorationen aus der Natur zum Nachmachen; frische, leckere Rezepte und gute Tipps für die Gesundheit, z.B. eine stärkende Frühjahrskur mit Wildkräutern.