Dieses Kraut für den Heimgarten gehört zur Gattung Dost und stammt aus der Familie der Lippenblütler. Ursprünglich aus Kleinasien stammend, hat sich der Majoran heute als Gewürzpflanze auch fest in den Küchen unserer Regionen etabliert und ist immer häufiger in Kochbüchern zu finden.
Anbau und Vermehrung – Worauf ist zu achten?
Majoran-Pflanzen mögen es gern sonnig und bevorzugen einen trockenen, durchlässigen Boden. Achten Sie darauf, einen Pflanzabstand von 30 bis 40 cm zwischen den einzelnen Pflanzen zu wahren, damit diese sich genügend entwickeln können. Dieses Kraut ist außerdem sehr wärmeliebend und wird meist einjährig kultiviert, auch wenn es in zwei Formen eigentlich mehrjährig ist. Generell ist Majoran nicht winterhart, mit sehr guter Dränage und etwas Glück widerlegt Ihre Pflanze dies aber und kommt doch über den Winter.
Ab März können Sie Majoran an warmen Orten wie der Fensterbank oder im Gewächshaus vorziehen. Pro Topf sollten Sie später auf ungefähr vier Pflanzen reduzieren, damit jede einzelne genug Freiraum für einen kräftigen Wuchs hat. Diese Pflanzenbunde können dann am besten erst ab Mitte Mai nach draußen gesetzt werden.
Ernten und Konservieren – Wann, was und wie am besten?
Kurz vor der Blüte heißt es schnell ernten! Denn nachdem sich die Blüten gänzlich geöffnet haben, entwickeln die Blätter einen bitteren Beigeschmack, der sich in der Küche nicht gut macht. Die Pflanze außerdem nicht ganz bis zum Boden abernten, sondern einen Stand von ungefähr 5 cm stehen lassen, damit dieser später wieder austreiben kann. So ist eine zweite Ernte im September möglich.
Wenn Sie Majoran konservieren wollen, bietet es sich an, ihn zu trocknen, denn dafür ist er bestens geeignet und erhält sich sein Aroma lange Zeit.
Verwendung – Welche Empfehlungen für die Kräuterküche?
In der Küche findet Majoran viele Einsatzmöglichkeiten. Fast alle Fleisch- und Kartoffelgerichte sowie Suppen und Eintöpfe erhalten durch eine kleine Würzung mit Majoran das gewisse Etwas. Majoran kann auch schon während der Zubereitung beigefügt werden, denn er verliert sein Aroma durchs Kochen nicht.
Anwendung – Welche heilende oder pflegende Wirkung?
Majoran wird einerseits bei typischen Erkältungssymptomen wie Husten oder dichter Nase zum Inhalieren empfohlen. Als Tee wirkt er effektiv gegen Magen- und Darmleiden sowie bei Kopfschmerzen. Durch die beruhigende Wirkung kann er außerdem gut bei Einschlafstörungen getrunken werden.
Botanisches – Was ist das für eine Pflanze?
Majoran ist eigentlich eine mehrjährige Pflanze, wird aber aufgrund seiner hohen Frostempfindlichkeit in unseren Regionen nur einjährig gezogen. Er gehört zur selben Pflanzengattung wie der Oregano, der auch unter dem Namen Wilder Majoran bekannt ist. Deshalb kommt es häufig zu Verwechslungen. Am besten ist die Unterscheidung während der Blütezeit möglich, da die kleinen weißen oder rosa Blüten in kleinen runden Büscheln erscheinen.
Sorten – Welche sind empfehlenswert?
– ‘Majorana hortensis‘: echter Majoran, mag es warm und sonnig
– ‘Origanum onites‘: französischer Majoran, kräftiger Wuchs, blattreich, besonders geeignet für Pizzen und Spaghettisaucen, wärmeliebend
Wissenswertes – Was gibt es sonst noch zu erfahren?
Angeblich bezeichnete Aphrodite, die Göttin der Liebe und Schönheit, Majoran einst als ein Symbol für die Glückseligkeit. Dies hatte zur Folge, dass dem Kraut beschützende Kräfte nachgesagt wurden. Bei griechischen Hochzeiten wurden dem Brautpaar deshalb auch häufig Majoran-Ketten um den Hals gelegt, um eine lange und glückliche Ehe zu sichern.